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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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gesehen …«
    Zu meinem eigenen Entsetzen spürte ich heiße Tränen meine Wangen hinunterlaufen. Ich war stinksauer auf mich, weil ich so reagierte, aber ich konnte nicht anders. Ich war einfach nicht stark genug, in Gegenwart meines Vaters an mich zu halten, nicht nach allem, was passiert war. Ich wollte mit ihm gemeinsam um meine Mutter weinen und ihn nicht anlügen und dann so stehen lassen.
    »Ich bin in Ordnung, Dad, wirklich. Ich melde mich, und ich habe mein Handy dabei. Ich muss jetzt los, aber wir sehen uns bald, das verspreche ich.«
    Ich zog ihn fest an mich.
    »Ich liebe dich, Dad«, flüsterte ich ihm ins Ohr, bevor ich ihn wieder losließ. Dann ging ich, um meine Tasche zu holen. Ich musste hier raus, bevor ich vollkommen zusammenbrach.
    »Ich rufe dich an, sobald wir angekommen sind. Oder spätestens morgen früh.«
    Ryu nahm mir die Tasche ab und ging hinaus zu seinem Mietwagen. Ich winkte meinem Vater noch einmal zu und rannte dann auch zum Auto. Doch dann überlegte ich es mir doch noch einmal anders, rannte wieder zurück und umarmte und küsste ihn noch einmal, bevor ich mich endgültig auf den Beifahrersitz setzte.
    »Fahr los«, sagte ich, noch bevor ich mich richtig angeschnallt hatte.
    Ryu tat wie geheißen, und ich sah meinen Vater im Seitenspiegel. Er wirkte verwirrt, verloren und verlassen.
    »Egal, was mit mir passiert, du sagst ihm die Wahrheit«, knurrte ich Ryu an und schluckte meine Tränen hinunter.
    »Baby, es wird alles gut, du wirst …«
    »Halt die Klappe, Ryu!«, schnauzte ich und sah ihn funkelnd an. »Versprich mir einfach, dass du ihm, egal was passiert, die Wahrheit sagst. Er kann nicht noch einmal einfach so zurückgelassen werden.«
    Ryu schwieg, sein Gesicht war hart.
    »Das kann ich nicht versprechen, Jane. Er ist ein Mensch.«
    »Er ist mein Vater.«
    »Und ein Mensch. Wir können nicht riskieren, unsere Art zu offenbaren. Das weißt du.«
    »Scheiß auf deine Art. Und scheiß auf dich. Dann sagt es ihm eben Anyan oder Julian.« Und ich wusste, dass sie es wirklich tun würden.
    Ryu schüttelte nur den Kopf. Jetzt war er verärgert, aber das war mir egal. Ich kramte mein Handy heraus, um mich um meine Arbeitsvertretung zu kümmern.
    »Jane, ich weiß nicht, was ich getan habe …«
    »Doch, das weißt du. Und jetzt sei still, ich muss mich um meine Angelegenheiten kümmern.«
    Bevor ich mein Telefonbuch durchging, warf ich einen letzten Blick durch das Rückfenster, als wir von der langen Einfahrt auf die Hauptstraße bogen. Mein Vater stand noch immer da, klein und verloren. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen und an die Familie zu denken, die wir einmal waren, und ich wählte Grizzies und Tracys Nummer.
    Und Ryu war einmal so schlau, einfach die Klappe zu halten.
    Ich schreckte aus dem Schlaf hoch, als wir unsanft am Chicagoer Flughafen aufsetzten. Unsere Flüge gingen auf die Alfar, also flogen wir Erste Klasse. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ich diese Erfahrung sicher genossen. Aber nachdem ich mir zu Ryus offensichtlicher Bestürzung den Sitz neben Julian gesichert hatte, hatte ich einfach nur darauf gewartet, bis das »Bitte Anschnallen«-Zeichen erlosch, und dann meinen Sitz so weit nach hinten gekippt wie möglich und mich gezwungen, mich etwas zu beruhigen. Dass ich schlafen hatte können, überraschte mich sehr, aber ich war wohl erschöpfter gewesen, als ich gedacht hatte.
    Ich gähnte und verzog das Gesicht wegen des Geschmacks in meinem Mund. Rasch kramte ich einen Kaugummi aus meiner Hosentasche. Er war schon ein bisschen zerfranst, aber er erfüllte seinen Zweck. Ich streckte mich und schaltete mein Hirn auf Autopilot, etwas, das ich schon vor langer Zeit, nach Jasons Tod, gelernt hatte. Später war noch mehr als genug Zeit zum Nachdenken. Vorerst musste ich mich nur zusammenreißen und die nächsten Wochen überstehen.
    Nachdem wir zum Gate gerollt waren und aufstehen durften, reichte mir Anyan meine Reisetasche aus dem Gepäckfach und holte erst dann seine eigenen Sachen herunter. Sofort holte er sein Handy hervor und tätigte einen Anruf. Er versuchte erst gar nicht, seine Hälfte des Gesprächs vor unseren Ohren zu verbergen.
    »Hallo, Carl? Hier ist Anyan … Ja, ja ich habe drei Leute mitgebracht. Einen Reinrassigen, dem ich vertraue«, sagte Anyan und warf Ryu einen Blick zu, der ihn klar dazu mahnte, auch ja nichts anderes als vertrauenswürdig zu sein. »Und Julian, ich habe dir von ihm erzählt, und Jane. Ja, Maris Tochter.« Ich fühlte

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