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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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war, aber abgesehen von Carls gefühltem hohem Alter hätte ich nicht einschätzen können, wer ihr übernatürliches Elternteil war. Beide wirkten völlig menschlich, und beide waren auf Menschenart gealtert. Aber Übernatürliche alterten nicht wie Menschen; sie wirkten trotzdem eher jung, nur irgendwie müde. Und obwohl Carl gesagt hatte, dass er ein reinblütiges übernatürliches Wesen war, konnte ich dennoch keinerlei magische Kraft bei ihm fühlen. Jetzt, da ich darüber nachdachte, merkte ich, dass die einzige Kraft, die ich im Haus spürte, tatsächlich von Terk ausging.
    Capitola sah ihren Vater frustriert an, doch ihr Ausdruck hellte sich sofort auf, als sie merkte, dass ich sie verstohlen beobachtete. Sie lächelte mich an und prostete mir mit ihrem Bier zu. Ich erwiderte ihre Geste.
    »Sind alle hier im Grenzgebiet so nett?«, fragte ich, nachdem ich einen Schluck Bier genommen hatte.
    Carl runzelte die Stirn. »Kurzum: nein. Die nördlichen Vororte werden von mächtigen Halblingsorganisationen mit geradezu mafiösen Strukturen kontrolliert. In Chicago gibt es ständig Machtkämpfe zwischen verschiedenen Gangs. Aber Borealis hat einen mächtigen Paten, der dafür sorgt, dass in seinem Gebiet alles friedlich bleibt.«
    »Einen Paten?«, fragte ich.
    »Grim, der Sensenmann«, sagte Capitola, wedelte mit den Händen und machte schaurige Geräusche, als erzähle sie eine Gruselgeschichte.
    Carl verzog das Gesicht. »Nicht Grim, der Sensenmann, nur Grim. Sein Name ist Grimauld. Er ist … eine Macht.«
    Anyan stieß neben mir ein Grunzen aus, das soviel bedeutete wie: »Wem sagst du das?«
    »Er mischt sich eigentlich nie in die Dinge ein. Aber wenn ihm jemand in die Quere kommt, dann wird er zum Sensenmann«, erklärte Cappie.
    »Was ist er?«, wollte ich wissen. In meinem Kopf spukten Bilder von einer Art Killernebel wie aus der Geschichte von Stephen King herum. Schließlich war ich aus Maine.
    »Das weiß niemand so genau. Außer Anyan«, antwortete Cappie, »und der verrät nichts.«
    Ich schaute den Barghest an, aber der zuckte bloß mit den Schultern. »Grim bleibt eben lieber für sich«, war sein einziger Kommentar, was bedeutete, dass Anyan Grim, wenn er es nun mal so haben wollte, den Spaß nicht verderben würde.
    »Warum hat er die Labore nicht verhindert, wenn er so mächtig ist?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Carl. »Ich glaube nicht, dass er davon wusste. Wie schon gesagt, er mischt sich normalerweise nicht ein. Aber bei so etwas … ich glaube nicht, dass er es einfach ignoriert hätte.«
    »Könnte er die Labore nicht betrieben haben?«, fragte ich. Es schien mir eine einleuchtende Frage. »Nicht Grim. Auf keinen Fall«, war Anyans einzige Antwort darauf. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, ihn zu fragen, ob er sich da sicher war. Er sagte nur Dinge, von denen er überzeugt war.
    »Aber ich bin mir sicher, auch ihr habt wie ich schon mal eins und eins zusammengezählt«, sagte ich und wählte meine Worte mit Bedacht. »Wenn Reinblütige Borealis nicht ohne euer Wissen betreten können, dann müssen die Labore doch von anderen Halblingen betrieben worden sein. Selbst wenn Jarl sie vielleicht bezahlt hat, es müssen Halblinge vor Ort gewesen sein.«
    Carl seufzte und nahm einen großen Schluck Bier. Capitola nickte traurig.
    »Deshalb haben sie mich um Hilfe gebeten, Jane. Und deshalb haben sie mir auch erlaubt, Orin und Morrigan einzuweihen, als man die Leichen der Reinblütigen hier fand.« Anyan sprach leise, und ich merkte, dass er Angst hatte, ich könnte alle seine Freunde über einen Kamm scheren. Ganz offensichtlich lagen ihm Capitola und ihre Familie sehr am Herzen, und er hasste die Vorstellung, ich könnte sie und ihre Heimatstadt mit dem Tod meiner Mutter in Verbindung bringen.
    »Die Sache ist einfach zu groß, und es sterben Leute«, stimmte Carl zu. »Wir können nicht zulassen, dass unsere Vorbehalte den Alfar gegenüber uns den Blick für die Tatsachen verstellen. Sonst sind wir Ungeheuer genau wie sie.«
    »Stimmt!«, rief Shar aus der Küche herüber, wo sie gerade Servietten zu komplizierten Formen faltete. Muh, die gerade an der Theke eine Gurke in Scheiben schnitt, schüttelte den Kopf über ihre vorlaute Halblingsfreundin, als wundere sie sich, wann Shars letzte Gehirnzelle wohl abgestorben war. Julian stand neben Muh, schälte eine Karotte und wirkte völlig bei sich und so ungezwungen, wie ich ihn noch nie gesehen hatte.
    »Wie auch immer«, sagte Carl und

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