Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
lächelte nachsichtig über die Freunde seiner Tochter. »Wir haben hier mehr Geheimnisse, als wir bewältigen könnten. Wer betreibt diese Labore? Wie wurden die Verantwortlichen rekrutiert? Für wen arbeiten diese Leute? Und es wäre ja schon schlimm genug, wenn die Opfer Halblinge wären, aber wie um alles in der Welt bekommen sie Reinblütige ins Grenzgebiet? Der einzige Weg wäre, wenn sie ihre Kräfte komplett ausschalteten. Es hat seit Tausenden von Jahren keinen Alfar mehr gegeben, der dazu fähig wäre, und der einzige, der dazu in der Lage war, wurde von seinen eigenen Leuten getötet, als ihnen sein besonderes Talent klar wurde.«
»Also brauchen wir Hilfe. Diesen Leuten muss das Handwerk gelegt werden, und wir können das nicht allein. Und sosehr wir es auch hassen, jemanden, der zu den Alfar gehört, in unser Land zu lassen, müssen wir tun, was getan werden muss.«
Ich stellte mein Bierglas ab und drängte die Tränen zurück. Zum ersten Mal seit ich in Borealis war, hörte ich auf, nur an mich zu denken, und dachte stattdessen an alles, was diese Leute für mich und meine Mutter getan hatten, ohne uns überhaupt zu kennen.
»Ich danke euch sehr, dass ihr uns hereingelassen habt«, sagte ich. »Ihr nehmt so viele Risiken auf euch, obwohl ihr es gar nicht müsstet. Danke.«
Anyan legte mir seine warme, große Hand auf den Rücken, und mit einem Puffen stand plötzlich eine Schachtel Taschentücher neben meinem Ellenbogen. Ich schnäuzte mir die Nase, und Carl gab beruhigende Laute von sich. »Nicht doch, Herzchen, unsere Frauen sterben doch auch. Wir mussten etwas unternehmen. Diese Morde hätten nie passieren dürfen. Aber wir werden herausfinden, wer dafür verantwortlich ist.«
Capitola nickte erst ihrem Vater und dann mir entschlossen zu. Ich spürte, wie die Zuversicht wieder in mir wuchs. Wir würden herausfinden, wer dahintersteckte und diese Leute ihrer gerechten Strafe zuführen.
Aber jetzt könnte ich verdammt noch mal was zu essen gebrauchen , meldete sich mein Magen zu Wort, gerade als Terk direkt vor uns aufpoppte. Er trug eine winzige Kochmütze und eine Schürze und hatte ein kleines Nudelholz in der Hand. Bei seinem Anblick musste ich kichern.
Terk hielt mir eine seiner sechs Hände hin und stupste mit seinem Nudelholz Anyans Knie zur Seite. Ich lachte und nahm seine winzige Hand. Mir nichts, dir nichts hörte ich ein puffendes Geräusch, und alles um mich herum wurde schwarz. Wir pufften die kurze Entfernung in die Küche. In meinem Kopf verschwamm alles, ich taumelte, wurde aber von kühlen, dunklen Händen aufgefangen.
»Wichtel!«, schalt Muh. »Hör auf, die Leute ohne Vorwarnung herumzuapparieren. Alles okay, Jane?«
Muhs schöne dunkle Augen sahen mich an, und ich erkannte Besorgnis hinter ihrer Alfar-Gelassenheit. Ich fragte mich, wie alt sie wohl war. Was für eine unfassbar schreckliche Geschichte hat sie wohl , dachte ich, während die Welt um mich herum langsam aufhörte sich zu drehen.
»Ja, danke«, sagte ich nach ein paar weiteren Sekunden. »Das war … heftig.«
»Das erste Mal, als er Muh apparierte, hat sie sich vollgekotzt. Das war vielleicht eklig«, sagte Shar, als sie sich auf einen Stuhl am Küchentisch fallen ließ, der ausgezogen worden war, damit wir alle daran Platz fanden.
Ich setzte mich neben die Halblingselbe, Muh nahm zu meiner Rechten Platz und Julian wiederum neben der Halblingsalfar. Cappie setzte sich neben Julian, dem sie freundschaftlich die Hände auf die Schultern legte, bevor sie zwischen ihm und Anyan Platz nahm. Carl stellte einen köstlich aussehenden Salat und ein Schneidebrett mit zwei noch warmen Laiben Brot in die Mitte des Tisches und wollte sich schon neben Anyan setzen, als er plötzlich mit dem Finger schnippte und noch einmal zurück in die Küche eilte.
Bitte sag mir, dass es Butter und Honig gibt , bettelte mein Magen, als ich begehrlich zu den Broten hinüberschielte und Carl mit einem Schälchen Butter und einem Honigbehälter in Bärenform zurückkam.
Volltreffer!
Einen Augenblick später kam Paige an den Tisch herüber und stellte eine feuerfeste Auflaufform mit einem dampfenden Shepherd’s Pie auf den Untersetzer in der Mitte des Tisches.
Sie nahm neben ihrem Mann Platz und breitete eine Serviette auf ihrem Schoß aus. Sie berührte sanft seine Hand und sah ihn mit so liebevoller Zuneigung an, dass mein Herz einen kleinen Satz machte.
Ich musste an meinen Vater und meine Mutter denken und alles, was sie nur
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