Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
Vom Netzwerk:
sie ein Auge auf alle hatte –, aber nun musste ich mich noch einmal mit ihr in Verbindung setzen, um sicherzugehen, dass immer noch alles in Ordnung war.
    »Bei True, was kann ich für Sie tun?«, antwortete eine Stimme mit einem zuckrigen Südstaaten-Überguss. Es war Miss Carol, Nells Nichte. Als noch unreife Zwergin stand es ihr noch bevor, sich ihr eigenes Territorium abzustecken und sich dort fest mit der Erde zu verbinden. Durch diesen Prozess würde sie nicht nur auf Nells Größe zusammenschrumpfen, sondern es würde ihr auch Zugang zur Urmagie verschaffen, einer Kraft, die nicht einmal die Alfar freiwillig herausfordern würden. Doch bis dahin lebte sie noch in Rockabill unter dem Schutz ihrer Tante und gab sich als exzentrische, ältere Südstaatlerin in prächtigen, pastellfarbenen Anzügen mit dazu passenden Handschuhen und Hüten aus. Nur ihre Leidenschaft für schmutzige Literatur und ihre Unfähigkeit, ihre spitze Zunge im Zaum zu halten, fielen dabei etwas aus der Rolle. Hinter ihrer damenhaften Sprechweise lauerte wirklich eine rasiermesserscharfe Zunge.
    »Hey, Miss Carol, hier ist Jane. Wie geht’s?«
    »Mir geht es gut, Süße. Bist du in Eastport?«
    »Ja, wir sind gerade angekommen. Wir bringen das hier noch zum Abschluss und kommen dann direkt nach Rockabill rüber.«
    »Gut. Dein Daddy vermisst dich.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Ach, gut soweit. Ich glaube, er genießt den ganzen Trubel.«
    Mein Zuhause war zu einer Art Ground Zero für etwas geworden, was ich »Operation Entführungsschutz für Übernatürliche« getauft hatte. Sobald Amy Iris’ Verschwinden bemerkt hatte, hatte sie alle unter Nells wachsamem Auge versammelt.
    »Gut. Ist Nell da?«
    »Nein, sie ist gerade im Read It and Weep und passt auf Grizzie und Tracy auf. Aber sollte hier irgendetwas vorfallen, dann ist sie blitzschnell wieder hier.«
    Ich wusste, dass man das durchaus wörtlich nehmen konnte. Wie Terk, der Wichtel, konnte auch Nell innerhalb der Grenzen ihres Territoriums mit Hilfe ihrer Urmagie apparieren. Augenscheinlich waren diese beiden Wesen sich sehr ähnlich, bloß dass Zwerge an einen bestimmten Landstrich gebunden waren, während Wichtel sich an Domizile und ihre Bewohner banden. Innerhalb ihrer angestammten Territorien waren Zwerge sehr stark, außerhalb jedoch schwach wie Katzenjunge. Wichtel, die von Natur aus Zugang zur Urmagie hatten, verfügten auch außerhalb ihrer Domizile über mehr Kraft. Doch nichts war mit der Kraft zu vergleichen, über die sie verfügten, wenn sie sich in ihrer häuslichen Umgebung befanden.
    »Habt ihr es geschafft, Grizzie und Tracy in unser Haus zu locken?«
    »Ja, sie glauben, es gäbe Probleme mit der Gasleitung bei ihnen und dass sie hier übernachten müssten, bis sie behoben sind. Dein Vater hat ihnen sein Schlafzimmer überlassen; er schläft im Gästezimmer. Ich bin in deinem Zimmer untergebracht, und die Nahuals und Amy wohnen in Sarahs und Marcus’ Wohnwagen, der vorübergehend in der Einfahrt parkt. Wir haben hier mittlerweile ein richtiges kleines Hinterwäldleridyll. Wir müssen umstrukturieren, wenn du heimkommst.«
    »Das schaffen wir schon, aber du kannst in meinem Zimmer bleiben. Ich schlafe auf der Couch oder so. Und danke, dass du auf alle aufpasst. Es tut mir leid, dass ich euch das eingebrockt habe …«
    »Ach, Papperlapapp, Kindchen. Du hast niemandem irgendwas eingebrockt. Du bist in dieser Sache genauso ein Opfer wie alle anderen auch. Also hör auf, den Kopf hängen zu lassen, oder ich muss dich übers Knie legen.«
    Ich musste lächeln. »Ja, Ma’am.«
    »Gut. Und jetzt komm erst mal nach Hause, und lass dich bloß nicht von den zwei Männern schikanieren, hast du verstanden?«
    Ich musste an mein sehr Jane-untypisches Verhalten in letzter Zeit denken. »Nein, ich fürchte, dass eher ich sie schikaniere.«
    Ich hörte ein abruptes, wieherndes Lachen am anderen Ende der Leitung. »Sehr gut! So muss es auch sein. Bis bald, Herzchen.«
    »Tschüss, Miss Carol.«
    »Mach’s gut, Schätzchen.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, lehnte ich meine Stirn an die kühle Wand im Treppenhaus. In diesem Moment fühlte ich mich völlig unnütz. Ich hatte keine Ahnung, wie wir Iris finden sollten oder was wir vorfinden würden, wenn wir sie erst einmal aufgetrieben hätten. Was diese Ermittlung betraf, fühlte ich mich völlig überflüssig. Ich schloss die Augen, um meine Gedanken zu ordnen.
    Kurz darauf roch ich Zitronenwachs und Kardamom, als eine große Hand

Weitere Kostenlose Bücher