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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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vielleicht Tränen unterdrücken musste. Dann wurde es mir mit einem Schlag klar.
    Anyan hat doch gesagt, ihr Vater sei ein Gottkönig gewesen, der sie zu seiner Gemahlin machte … heutzutage würde man so etwas Kindesmissbrauch nennen. Ich erschauderte, und mein Mitgefühl galt der schönen Frau vor mir, die sich bemühte, ihren Schmerz hinter einer Fassade aus Stolz zu verbergen.
    Und vielleicht unterscheidet sich die Gesellschaft der Übernatürlichen doch nicht so sehr von der der Menschen. Denn sobald eine Frau verwundbar ist, hat sie für gewöhnlich keine Lust auf Spielchen.
    Ich schüttelte den Kopf, um diese unliebsamen Gedanken zu verscheuchen, und sah, dass Caleb die Frau hochzog. Selbst der Satyr, der immer so still und freundlich war, wirkte, als könne er sich nur mit Mühe davon abhalten, gewalttätig zu werden. Dann schleppte er sie zu dem Geländewagen, in dem die Bostoner hergekommen waren, verfrachtete sie auf den Rücksitz und setzte sich dann neben sie. Ryu wandte sich an Capitola und dankte ihr. Dann nickte er auch Anyan zu, bevor er sich hinters Lenkrad setzte. Daoud nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    Anyan nahm Capitola zur Seite und berichtete ihr alles, was wir in Rhode Island herausgefunden hatten, und ich nutzte den Moment, um mich dem Fenster zu nähern, hinter dem die »Ärztin« saß. Ich starrte sie an, bis sie mich streitlustig anfunkelte. Aber in Wahrheit wirkte sie verängstigt und verzweifelt, obwohl sie sich bemühte, eine rebellische Fassade aufrechtzuerhalten.
    Ich betrachtete die Frau vor mir eindringlich, aber überwältigender als meine Wut war ein tiefes Gefühl der Abscheu für ein Wesen, das jeden auch nur erdenklichen gesellschaftlichen Konsens gebrochen hatte, selbst unter Alfar-Gesichtspunkten, durch seinen Sadismus, seine Verachtung vor dem Leben und eine Selbstsucht, die so weit gingen, dass sie jede Moral oder jeden Anflug von Gewissen, über die es vielleicht einmal verfügt haben mochte, zerstört hatten.
    Einmal hatte ich kein ungutes Gefühl dabei, jemanden der Rechtssprechung der Alfar auszuliefern. Und ich weigerte mich, deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben.

W ir starrten die Tür zum Zimmer der Ärztin an, als hegten wir … nun ja, Mordgedanken. Ich denke, das kam vor allem daher, weil wir tatsächlich alle ernsthaft Mordgedanken hegten.
    Das war einer der Gründe, warum Ryu eine Suite mit drei Schlafzimmern für uns alle gebucht hatte. Wir waren bereits ziemlich ausgepowert gewesen, bevor wir nach Pittsburgh gefahren waren, weshalb wir nach einer kurzen Diskussion beschlossen hatten, uns für eine Nacht in der Stadt einzuquartieren. Niemand wusste, wo wir waren oder was wir taten, abgesehen von Morrigan, die von Ryu sofort ins Bild gesetzt worden war, weil er eben ein ergebener, kleiner Ermittler war.
    So nervlich angespannt und körperlich erschöpft, wie wir waren, war ich mir nicht sicher, ob die Todesärztin die Fahrt zurück ins Territorium überlebt hätte. Vielleicht würde sie auch unsere Übernachtung in Pittsburgh nicht überleben, aber so lange keiner von uns sie sehen musste, war sie, wenn auch nicht sicher, so zumindest sicherer .
    Also hatten wir eine große Suite im hintersten Bereich eines großen Hotels gebucht. Wir hatten unsere Gefangene in eines der Schlafzimmer gesteckt und die Tür versiegelt. Dann hatten wir versucht, so zu tun, als sei sie gar nicht da, damit keiner von uns auf die Idee kam, sie umzubringen. Nichtsdestotrotz ertappte ich sogar unseren gleichmütigen Satyr Caleb dabei, wie er wutentbrannt ihre Zimmertür anstarrte.
    Als Ryu dann zur Ablenkung ein Kartenspiel vorschlug, waren alle sichtlich erleichtert, außer mir, denn ich war eine miese Kartenspielerin. Also schaltete ich den Fernseher an und tat so, als sähe ich irgendeiner Starköchin gebannt dabei zu, wie sie Butter mit Sauerrahm vermischte, während die Jungs anfingen, die Karten zu mischen. Auch Julian hatte keine Lust auf das Spiel und kam zu mir herüber. Ich beobachtete ihn, wie er neben mir Platz nahm. Er war so schweigsam gewesen, seit er zu uns gestoßen war, um die Gefangene in Empfang zu nehmen – sehr nachdenklich und düster. Wenn mich nicht alles täuschte, sah er tatsächlich etwas verloren aus.
    Also beschloss ich nach ein paar Minuten, Jane-mäßig in Aktion zu treten. Ich rutschte näher an Julian heran und kuschelte mich mit der Wange an sein Brustbein. Natürlich hatte diese Geste keinerlei sexuelle Komponente, schließlich machte er sich

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