Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
Vom Netzwerk:
nichts aus Frauen. Aber ich spürte, dass er Trost gebrauchen konnte, und ich hatte das Gefühl zu wissen, was ihn bedrückte. Julian hatte einen Blick darauf erhascht, wie man als Halbling auch leben konnte, aber jetzt steckte er wieder in seinem »normalen« Leben fest. Ich wusste zwar, dass die anderen aus seinem Team ihn wirklich gern hatten und ihn keiner geringer schätzte, nur weil er ein Halbling war, doch andere Leute aus dem Territorium machten die Akzeptanz seiner Kollegen zweifellos wieder zunichte, indem sie ihn wegen seines gemischten Blutes herabwürdigten. Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass stille Diskriminierung genauso schmerzhaft und ausgrenzend sein konnte wie Schmährufe und Beschimpfungen.
    Zuerst erstarrte er, als ich mich an ihn schmiegte, aber nach ein paar Sekunden drückte er mir einen Kuss auf den Scheitel, legte den Arm um mich und tätschelte mich zugegebenermaßen ein bisschen linkisch. Schließlich entspannte er sich zum ersten Mal, seit ich ihn wiedergesehen hatte. So saßen wir etwa fünf Minuten schweigend da, bevor ich mich aufsetzte, ihn aber weiter meine Körperwärme spüren ließ, damit er wusste, dass ich noch immer für ihn da war, ohne ihn länger halb zu zerquetschen.
    Obwohl es mir gelungen war, dass sich Julian etwas besser fühlte, war er offenbar der Einzige im Raum, der so empfand. Anyan und Ryu spielten noch keine Viertelstunde Karten und schon raunzten sie sich an, während ihre Mitspieler Daoud und Caleb genervt die Augen verdrehten. Unterdessen war ich mehr damit beschäftigt, die Tür der Ärztin anzustarren als die Fettparty im Kochsender vor mir. Ich konnte einfach nicht aufhören, an unsere Gefangene zu denken, und an all das, was sie getan oder unterlassen hatte.
    Was, wenn sie eine von denen ist, die meine Mutter umgebracht haben? , dachte ich. Oder Iris?
    Zu dem Zeitpunkt saß ich mit geballten Fäusten da, und meine ganze Aufmerksamkeit war so fest auf diese Tür gerichtet, dass ich beinahe aus der Haut gefahren wäre, als ich plötzlich eine Hand spürte, die sich um mein Haar legte und daran zog.
    »Komm schon, Glubschäuglein. Lass uns rausgehen.«
    Anyans raue Stimme beruhigte mich sofort, genauso wie seine Hand, die sich schwer auf mein Haar legte. Bis zu diesem Augenblick war mir gar nicht bewusst gewesen, wie angespannt ich war. Aber verlegen musste ich mir eingestehen, dass ich nur deshalb merkte, wie angespannt ich war, weil mein Körper bei seiner Berührung wie ein Stück Butter auf den frittierten Teigbällchen Paula Deens dahinschmolz.
    »Ja … raus«, stimmte ich leicht außer Atem zu.
    Der Barghest lächelte, und seine Nasenspitze zuckte. »Wir könnten ein bisschen an deinen Magiekugeln arbeiten, damit du in Zukunft schneller ziehst, Jesse Jane.«
    Ich musste lächeln, als ich mich von der unbequemen, kleinen Couch erhob, auf der ich versucht hatte, es mir gemütlich zu machen. Ryu, der immer noch mit Daoud und Caleb Karten spielte, sah uns auf unserem Weg zur Tür hinterher. Er blickte finster drein, aber er legte die Karten nicht aus der Hand.
    Als wir vor das Hotel traten, nahm ich einen langen, tiefen Atemzug von der noch immer kühlen, feuchten Frühlingsluft. Ich spürte, wie sich meine Lunge damit füllte und atmete dann mit einem dankbaren Seufzer wieder aus. Eigentlich war es ein unfreundlicher Tag: feuchtkalt und trist. Aber die Nässe um mich herum und das Gewitter, das sich über uns zusammenbraute, ließ die Wassermagie, von der die Luft erfüllt war, in mir kribbeln.
    Anyan lächelte mich an und machte dann eine Kopfbewegung zu dem kleinen Park auf der anderen Straßenseite von unserem Hotel.
    »Lass uns hinübergehen. Ein paar Kampftechniken üben.«
    Als wir im Park angekommen waren, verstärkten wir unsere Schilde und bildeten Magiekugeln. Ich betrachtete die wirbelnde, grünliche Energie von Anyans Kräften und konnte spüren, wie anders sich seine Mischung aus Erd- und Luftelementen anfühlte im Gegensatz zu meinen rein auf Wasserenergie basierenden Kräften. Die Kugel, die ich bildete, um mich mit ihm zu messen, war stahlgrau mit weißen Kontrasten wie schäumende Gischt auf den Wellen des Meeres.
    Meine Kräfte haben dieselbe Farbe wie seine Augen , dachte ich in dem Augenblick, als das Objekt meiner Begierde ein Geschoss in meine Richtung abfeuerte. Meine Schilde absorbierten den Aufprall anstandslos, und mit einem Seufzer feuerte ich eine meiner Magiekugeln auf Anyan ab.
    Aber sie flog zu weit, denn wieder einmal

Weitere Kostenlose Bücher