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Sturmwarnung

Sturmwarnung

Titel: Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Bell , Whitley Strieber
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vielleicht ebenfalls wegen klimatischer Änderungen weltweit im
Rückzug begriffen war, eine solche Welle auslösen können?
    Sehr viel
wahrscheinlicher ist etwas geschehen, das weitaus bizarrer war, etwas, das mit
dem Klima zu tun hatte.
    Reste von
Mammuts werden rund um den Polarkreis geborgen, teilweise noch mit Gras in Maul
oder Magen, ein Anzeichen dafür, dass sie in einem Gebiet mit gemäßigtem Klima
weideten, als ihr Tod unvermittelt eintrat. Es wurden Bäume gefunden, die
gerade in voller Blüte standen, als sie einfroren. Was immer geschehen ist, es
trat an einem Sommertag ein, an dem es auf einen Schlag viel, viel kälter
wurde.
    In
Nordsibirien lebten in dieser Zeit Millionen von Mammuts. Eines davon, das
Adams-Mammut, das 1789 entdeckt wurde, war bestens genährt; ein anderes, das Berezowka-Mammut,
hatte Blumenfragmente im Magen. Beide Funde bestätigen die Vermutung, dass in
Nordsibirien damals ein mildes Klima herrschte und der Tod all dieser Tiere
nicht nur über Nacht eingetreten ist, sondern auch dass ihre Kadaver sehr, sehr
schnell abgekühlt sind, bevor die Magensäure die Nahrung zersetzen konnte. Man
nimmt an, dass ein Temperatursturz von ursprünglich 27 Grad auf minus 100 Grad
erforderlich gewesen wäre, um den Verdauungsvorgang derart abrupt zu beenden.
    Große
vereiste Tiere sind auf zwei Kontinenten rund um den Polarkreis gefunden worden
– alle in einem Zustand, der plötzliches Erfrieren nahe legt. Und damit nicht
genug: Unmengen von Mammut- und Rhinozerosknochen sind zu gewaltigen Haufen
aufeinander getürmt auf Hochplateaus entdeckt worden. Man hat insgesamt 116
solcher Stellen mit auffälligen Konzentrationen von Tieren ausgegraben, die
unter besagten Umständen verendet sind. Warum hatten sie sich so eng aneinander
gedrängt? Waren sie geflohen, als Schnee- und Eismassen nach einem Supersturm
ins Meer gestürzt waren und eine gigantische Flut ausgelöst hatten? Eine Flut
übrigens, an die bis heute in den Legenden verschiedener kanadischer Urvölker
südlich dieses Gebiets und im Nordwesten der Pazifikregion erinnert wird.
    Ein Mammutkalb,
das nach jahrtausendelangem Schlummer in einem Eismausoleum von seinen
Entdeckern Dima getauft wurde, hatte Schlick, Lehm und Kieselsteine in Lunge
und Luftröhre, als wäre es in einer Schuttlawine erstickt. Die Gräser, die in
seinem Magen gefunden wurden, lassen vermuten, dass Dima im Sommer gestorben
ist, der Zeit, in der am ehesten mit Superstürmen zu rechnen ist.
    Über die
Frage, wie diese Tiere umgekommen sind, wird seit Jahren kontrovers diskutiert.
Unter anderem ist die These aufgestellt worden, sie seien in sehr kaltem Wasser
ertrunken und aufgrund der frostigen Temperaturen in der Tiefe erhalten
geblieben. Aber wenn dem so gewesen sein soll, warum haben sie dann unter
Wasser weitergegessen? Und warum waren die Seen so kalt und das Klima in der unmittelbaren
Umgebung so mild, wie das die in den Mäulern und Innereien der Tiere gefundenen
Essensreste beweisen?
    Daneben ist
auch vermutet worden, dass die Tiere, die aufrecht stehend gefunden worden
sind, im Sommer, als die oberste Eisschicht in der Tundra schmolz, einfach im
Tiefschnee versunken und erfroren seien.
    Diese Theorie erklärt
allerdings nicht, warum sie dann nicht im folgenden Sommer bei der nächsten
Schmelze wieder aufgetaut und die Opfer von Aasfressern geworden sind.
    Nein, da ist
es doch viel wahrscheinlicher, dass aufgrund einer übermäßigen Konzentration
von Methan in der Atmosphäre ein Treibhauseffekt eintrat und diese Tiere bei
einem plötzlichen Kälteeinbruch erfroren, als eine Abkühlungsphase
vorübergehend extreme Wetterbedingungen mit sich brachte.
    Bedeutete
dieses Ereignis auch das Ende einer menschlichen Zivilisation? In jedem Fall
führte es zu einem dramatischen kulturellen Niedergang der Bevölkerung auf dem
amerikanischen Kontinent, in Australien und in Europa, selbst wenn dort jegliche
Spuren von einer Zivilisation fehlen, die auch nur ansatzweise zu technischen
Großleistungen in der Lage gewesen wäre. Aber falls es eine weltweite
Veränderung der Meeresströmungen gegeben hat, hätten diese drei Kontinente am
schlimmsten unter den Folgen gelitten.
    Was immer
sich ereignet hat, es war extrem gewalttätig und viel zerstörerischer als die
Kombination aus Seuchen, Wirtschaftskrisen und Invasionen, die das Ende des
römischen Imperiums bedeuteten. Und wir haben bereits gesehen, wie viel von den
Errungenschaften der Römer für die Nachwelt verloren

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