Sturmwarnung
ging, insbesondere in weit
abseits gelegenen Gebieten. Andere Zivilisationen wie die Hethiter im Nahen
Osten gerieten sogar für Jahrtausende vollständig in Vergessenheit.
Da es möglich
ist, dass eine ganze Zivilisation aus der Geschichte herausfallen kann, lässt
es sich durchaus denken, dass das, was vor 7000 bis 10 000 Jahren geschehen
ist, ebenfalls eine Kultur aus dem Gedächtnis der Menschheit getilgt hat,
insbesondere dann, wenn ihre Bevölkerung und ihre Aufzeichnungen sich in
Regionen befanden, die vollkommen verwüstet wurden.
Wenn eine solche Zivilisation
existiert hat, hätte sie wahrscheinlich Zeugnisse ihrer Gedankenwelt
hinterlassen, die später in Form von Mythen wieder aufgetaucht wären.
Schon die
frühesten Zivilisationen hatten ein großes Interesse an Kalendern. Die meisten
stellten die Jahreszeiten dar und wurden in der Landwirtschaft verwendet.
Einen Kalender gibt es
allerdings, der ganz anders angelegt ist und einem weit weniger greifbaren Zweck
dient: den der Tierkreise. Es ist der Sternenkalender, der danach ausgerichtet
ist, den Winkel zu messen, in dem die Erde im 24 000-jährigen Vorrücken der
Tagundnachtgleichen steht.
Aber warum?
Wer kümmert sich schon um einen 24000-jährigen Zyklus? Wozu überhaupt die
Tierkreise kartografieren? Und doch ist der Zodiak der universellste aller
Kalender. Von Kultur zu Kultur mögen sich die Namen und Konfigurationen der
Sternbilder ändern, aber der Zweck dieser großen Jahresuhr ist stets der
gleiche. Seit undenklichen Zeiten, so scheint es, hat sich die Menschheit die
sonderbare, vermeintlich nutzlose Fähigkeit bewahrt, diesen gigantischen
Kreislauf der Zeit zu messen.
In ihrem Buch Die Mühle des Hamlet vertreten Giorgio de Santillana und Hertha von
Dechend die Ansicht, dass Tausende von Mythen und Legenden der ganzen Welt in
Einklang mit den Konstellationen der Tierkreiszeichen stehen und letztlich
darauf verweisen, dass es der Sinn und Zweck dieses Kalenders ist, in weiter
Ferne liegende Umwälzungen kenntlich zu machen. Der Titel »Die Mühle des
Hamlet« ist von dem dänischen Prinzen und tragischen Shakespeare-Helden
abgeleitet, der sein Land weise und umsichtig regierte, bis er sich in kurzen
Momenten der geistigen Umnachtung um alles brachte.
Alte Mythen
deuten darauf hin, dass ungefähr in der Zeit, in der der letzte Supersturm
aufgetreten sein könnte, eine schreckliche Tragödie geschehen ist. Wie Graham
Hancock in Die Spur der Götter erklärt, assoziiert das Popul Vuh (das
heilige Buch der alten Quiche Maya in Mexiko und Guatemala) die Flut mit »viel
Hagel, schwarzem Regen und Nebel und unbeschreiblicher Kälte«. Als weiterer
Beleg dient Hancock eine Legende aus Feuerland in Südargentinien, nach der »die
Sonne und der Mond vom Himmel fielen«. Und laut John Bierhorst in The
Mythology of Mexico and Central America gibt es eine Chronik der Maya, in
der es heißt: »Die Sonne war noch hell und klar. Dann, in der Mitte des Tages,
wurde es dunkel.« Es folgten Jahre der Dunkelheit und bitterer Kälte.
Ein
Supersturm würde schwarze Wolken, Regen und Überschwemmungen mit sich bringen
und könnte eine globale Abkühlung herbeiführen. Wir haben Beweise für das
Aussterben von Tierarten und einen plötzlichen Klimawandel in dieser Zeit, der
die gegenwärtige Bedrohung plausibel erscheinen lässt.
Im Verlauf
der Erdgeschichte haben sich die Tropen meistens über ihre gegenwärtigen
nördlichen und südlichen Grenzen hinaus erstreckt, und jeder Klimawandel war
ein langsamer Prozess. Die Polkappen waren in der Regel klein oder gar nicht
vorhanden.
Der Zustand,
in dem sich die Erde seit drei Millionen Jahren befindet, mit periodisch
wiederkehrenden Phasen der Vereisung und der Erwärmung, ist in der geologischen
Erdgeschichte fast beispiellos. Das Auftauchen der zentralamerikanischen
Landbrücke hat nicht nur das Klima verändert, es hat ihm einen mächtigen Zyklus
aufgezwungen – einen Zyklus, den unsere Vorfahren womöglich entdeckten, bevor
er sie zerstörte, und vor dem sie uns warnen wollten.
8
Die Kriegshypothese
Die Frage, ob es eine frühere Zivilisation
gab oder nicht, bildet nicht den Kern unserer These, dass uns ein massiver
Klimawechsel droht. Wenn wir dieses Thema dennoch so ausführlich erörtern, hat
das zwei Gründe: Erstens, wenn eine solche Zivilisation tatsächlich existierte,
ging sie in einer Periode ähnlichen Klimawandels zugrunde. Insofern haben wir
die Pflicht, so viel wie möglich
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