Sturmwarnung
oder
Vorrücken der Tagundnachtgleichen genannt.
Auf den
ersten Blick könnte man meinen, die Sternzeichen wären willkürlich benannt.
Zwar sind die Zwillinge tatsächlich ein Doppelstern, aber bei Stier oder
Jungfrau kann man sich schwer einen Bullen oder ein Mädchen mit einem
Wasserkrug vorstellen. Ist das Ganze also Unsinn? Nein, denn die Benennung der
Sternbilder dient uns als Gedächtnisstütze, damit wir diesen Kalender nicht aus
den Augen verlieren.
Aber warum sollen wir uns
überhaupt daran erinnern?
Wir, die
Autoren dieses Buches, glauben, einen möglichen Grund dafür entdeckt zu haben.
Wenn unsere Annahme zutrifft, verrät der Sternenkalender etwas schier Unglaubliches
über die Menschheit, aber auch über seine Schöpfer, die dann über ein
unvorstellbar umfassendes Wissen verfügt hätten.
Es hat ganz
den Anschein, als wären mit jedem Eintreten eines neuen Sternkreiszeitalters
ein großes Monument als Denkmal geschaffen worden, das allerdings nicht
notwendigerweise physisch wahrnehmbar gewesen sein muss. Jedes dieser Monumente
symbolisierte das Zeichen, dem es gewidmet war, und war wohl auch Ausdruck der
Zeit, in der es geschaffen wurde. Im Laufe der Epochen sind die Bauwerke immer
raffinierter, spiritueller und mächtiger geworden. Das mächtigste von allen
zeugt noch heute von reichem Leben, ja, es ist der Grundstein unserer
Zivilisation.
Das erste
dieser Monumente, das als solches identifiziert wurde, ist der Sphinx. Graham
Hancock hat ermittelt, dass das Sternzeichen des Löwen um das Jahr 10 500 vor
Christus unmittelbar hinter dem Sphinx aufgegangen sein muss. Ist es möglich,
dass der Sphinx, die Darstellung eines Löwen mit Menschenkopf, bewusst als
Symbol für den Anbruch des Zeitalters des Löwen errichtet wurde?
Aber wozu?
Warum festlegen, dass ein bestimmtes Sternzeichen für eine 2000-jährige Epoche
stehen sollte? Das bringt uns zu der Frage zurück, ob Astrologie reiner
Aberglaube oder das Überbleibsel einer alten, auf die Berechnung der Zukunft
ausgerichteten Wissenschaft ist. Nehmen wir einmal an, Letzteres trifft zu:
Misst sie dann einen mit den Sinnen kaum wahrnehmbaren Einfluss, den die Bahnen
der Planeten und Sterne auf uns ausüben? Oder benutzt sie deren jeweilige
Position als Indikator eines Veränderungsprozesses von weit über den Einzelnen
hinausgehendem Ausmaß, der sich hintergründig in der Gesellschaft selbst
abspielt? Und wenn die zweite Frage bejaht werden kann, hieße das, dass die
Schöpfer des Sternenkalenders annahmen, kultureller Wandel würde sich nach
bestimmten Gesetzen vollziehen, die begriffen und verändert werden könnten?
Vielleicht
erkannten sie ja aus diesem Grund, dass unser Zeitalter parallel zu dem ihren
ablaufen und uns die gleiche Katastrophe bevorstehen würde wie diejenige, die
sie vernichtet hat.
Über die
Evolution der Gattungen ist viel geschrieben worden. Es scheint tatsächlich
Gesetze zu geben, die diesen Prozess steuern, auch wenn ihre Funktionsweise
noch nicht restlos geklärt ist. Ließe sich nicht denken, dass dieselben Gesetze
für jegliche Evolution gelten, einschließlich der kulturellen? In diesem Fall
hätte die Sternenkunde nichts mit Magie zu tun, sondern wäre reine
Wissenschaft, und zwar eine, die man fassbar machen könnte. Vielleicht birgt
sie eine Botschaft, die wir nicht nur verstehen, sondern auch benutzen können,
sofern wir uns nicht dazu verleiten lassen, sie entweder als Zauberei
anzuhimmeln oder als kompletten Unsinn abzutun.
Lassen Sie uns also eine
Reise durch den halben Zodiac unternehmen, der seit dem Zeitalter des Löwen auf
seiner zyklischen Bahn weitergezogen ist, und zusehen, ob wir dabei die eine
oder andere Erkenntnis erlangen.
Zunächst
müssen wir in die Zeit zurückgehen, in der der Sphinx erbaut wurde, und uns den
Ort, an dem er steht, genauer betrachten. Als der Sphinx errichtet wurde, fiel
in dieser Region eine beträchtliche Menge Regen. Als die Epoche des Löwen
endete, veränderte sich das Wetter dramatisch –schlagartig wurde es kälter, und
die Umgebung wurde zur Wüste. Die Umwälzung erfolgte in der Zeit des Übergangs
von Löwe zu Krebs.
Auf den Krebs
folgten die Zwillinge, dann Stier und Widder (die Präzession der
Tagundnachtgleichen wandert rückwärts durch die Tierkreiszeichen).
Gegenwärtig befinden wir uns in der Ära der Fische, einen halben Zyklus oder
ungefähr 12 960 Jahre nach dem Löwen.
Für unsere
Reise werden wir keine modernen Interpretationen der Zeichen benutzen,
Weitere Kostenlose Bücher