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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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magische Macht verpuffen ließ. Tareisa öffnete sich für die Vigoris und fügte sie dem Zauber hinzu, der um sie herum entstand und aufgerieben wurde. Shan wehrte sich dagegen, kämpfte gegen sie an. Die Maestra entließ mehr und mehr Vigoris in die Welt, passte sie in die Löcher der Matrix ein, band sie und drängte den Magietrinker zurück.
    Mit einem Mal ließ sein Widerstand nach. Maecan setzte nach, und seine Macht war unglaublich. Sie fegte durch die Halle, umspülte Tareisa, fuhr ihr wie ein Schlag durch den
Körper und ließ sie aufstöhnen. Sie öffnete die Augen, als Shan aufschrie.
    Mit einem Brüllen warf sich der Drache herum. Sein Blick fixierte den Magietrinker. Die Kreatur holte tief Luft.
    »Weg!«, wollte Tareisa rufen, doch es war kaum ein Krächzen, das sich ihrer Kehle entrang. Dennoch verstand Franigo sie, packte sie am Arm und riss sie zur Seite.
    Hinter ihnen tosten Flammen durch die Luft, und eine Hitzewelle fuhr über sie hinweg. Franigo warf sich zu Boden und zog Tareisa mit sich. Die Hitze umbrandete sie, war unerträglich, raubte ihr den Atem und brannte auf ihrer Haut.
    Dann war es vorbei.
    Mit zitternden Knien erhob sich die Maestra und sah sich um. Wo geraden noch Shan gestanden hatte, war der Boden nun schwarz und verbrannt. Seltsame verdrehte Überreste lagen dort inmitten der Asche, aber Tareisa wagte nicht, sie genauer anzusehen.
    Neben ihr stand Franigo, der seinen Degen in die Scheide gleiten ließ und vorsichtig seinen Kopf bewegte. »Was, beim Henker …«
    »Ah, Franigo, du hast dich tapfer geschlagen«, erklärte eine Stimme, und dann löste sich Maecan aus den Staubwolken wie ein Phantom und trat zu ihnen.
    Sein nächster Blick galt der Fracht, und ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Sie haben es neutralisiert. Wie praktisch für mich«, erklärte er. »Und für dich.«
    »Ja, Meister«, erwiderte Tareisa, und sie verneigte sich so tief, dass ihr Kopf beinahe ihre Knie berührte. Es ist ein Wunder. Oder auch kein Wunder. Schließlich hat er mich ausgesandt, das Arte fakt für ihn zu beschaffen. Und als die Verbindung zwischen uns abbrach, hat er wohl beschlossen, nach mir zu suchen.

    »Ich glaube, sie wollten es auf die Weise verbergen, bis sie es wieder an einen geheimen Ort gebracht hätten. Meister, ich bin sehr froh, dass Ihr gekommen seid …«
    Maecan winkte ab. »Danke, mein Kind. Deine Unterstützung war wertvoll, auch wenn ich diesen schlitzäugigen Bastard sicherlich früher oder später überwältigt hätte.«
    Maecan wandte sich von ihr ab und sah die Fracht an. Der Drache bewegte sich zum Loch in der Wand, nun nicht mehr zögerlich, sondern ganz vom Willen des alten Mannes erfüllt.
    »Du hast mich gerettet«, erklärte Tareisa. »Shan, der Magietrinker, hatte mich gefangen genommen.«
    »Ich wusste nicht, dass du hier bist«, entgegnete ihr Meister geistesabwesend, während er sich langsam der Fracht näherte. »Es war ein glücklicher Umstand, dass wir hier aufeinandertrafen.«
    Deswegen konnte ich dich nicht erreichen. Du warst nicht dort, wo ich dich vermutete. Und du bist nicht meinetwegen gekommen, sondern nur wegen dieses Artefakts, dachte Tareisa kühl. Sie sah die Fracht an.
    »Wir müssen es fortschaffen, bevor sich die Diener des Kaisers neu formieren können«, beschloss Maecan. »Wir dürfen es nicht noch einmal verlieren. Unter keinen Umständen, mein Kind. Nimm es.«
    Tareisa rührte sich nicht. Ihr Leben lang hatte sie dem alten Mann gedient, hatte ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche unterdrückt und nur seine erfüllt. Sie hatte die Fracht gejagt und in ihre Gewalt gebracht, und als sie gefangen wurde, hatten seine Gedanken nicht ihr gegolten, sondern nur seinen eigenen Begierden.
    Als er glauben musste, dass ich versagt habe, hat er mich aufgegeben. So einfach ist das.
    Unwillkürlich ballte sie die Fäuste. In ihr brodelten die Gefühle, und sie knirschte mit den Zähnen.

    »Los!«, befahl Maecan und wandte sich an sie. »Ein wenig Eile stünde dir gut zu Gesicht. Und du, Franigo …«
    »Nein«, presste Tareisa zwischen den Lippen hervor.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie Maecan überrascht. Bevor sie sich jedoch daran erfreuen konnte, hob er seinen Stock. Sie öffnete sich für die Vigoris, doch es war zu spät. Ihr hastiger Versuch, sich zu schützen, zerfiel unter seinem Ansturm, als sei ihr Zauber nicht mehr als ein Spinnennetz in einem Orkan. Sie wurde gepackt und umhergewirbelt, dann schlug sie mit einem

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