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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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die Triangel zu bedeuten hatte.
    Als er den Stall erreichte, waren die meisten Wächterinnen schon aufgesessen. Die drei, die mit Saryn zusammen den großen Saal des Turmes verlassen hatten, ritten hinter der früheren Zweiten Pilotin die Schlucht hinauf.
    Llyselle gab Nylan die Zügel der braunen Stute. »Wir dachten, Ihr braucht das Tier, Ser.«
    Immer noch schwer atmend, schüttelte Nylan den Kopf. Seine Langsamkeit, wenn es darum ging, ein Pferd zu satteln, war leider allen anderen nur zu gut bekannt.
    »Folgt euren Truppführern«, befahl Ryba.
    Nylan schwang sich in den Sattel, dabei knallte die Schwertscheide auf der rechten Seite gegen sein Bein.
    »Erster Trupp.« Fierral hob das Schwert.
    Nylan bemerkte Ayrlyn zwischen den Reiterinnen. »Was für ein Trupp?«, fragte er sie lautlos und nur die Lippen bewegend.
    Ayrlyn zuckte mit den Achseln.
    »Los jetzt.« Fast ein Dutzend Reiterinnen folgten Fierral, die übrigen blieben bei Ryba.
    Nach kurzem Zögern schloss Nylan sich Rybas Gruppe an, wo er mit Ayrlyn die Nachhut bildete.
    »Weißt du, wie der Plan aussieht?«, fragte er leise.
    »Nicht genau. Gerlich kommt die zweite Schlucht herunter, daher werden sie versuchen, sich auf den Felsvorsprüngen zu verteilen, um die Angreifer abzuschießen. Saryn soll sich diejenigen schnappen, die zu den Ställen wollen, und dann zu den anderen stoßen.«
    »Das scheint mir nicht besonders gut organisiert«, grübelte Nylan.
    »Wie könnte es anders sein? Ryba kann nicht über Achttage hinweg überall Leute aufstellen. Was wäre gewesen, wenn Gerlich nicht gekommen wäre? Wahrscheinlich hat sie sich Pläne für ein Dutzend weitere Möglichkeiten zurechtgelegt.«
    »Aber es kommt mir immer noch gefährlich vor, ihm auf diese Weise offen entgegenzutreten.«
    »Das ist es auch und Gerlich hätte sicherlich Mühe, den Turm zu knacken, wenn wir uns dort verschanzen würden. Aber ohne Vieh und Pferde könnten wir den Winter nicht überleben und das weiß er.«
    Nylan nickte. Also mussten die Wächterinnen, um die Nebengebäude und deren Inhalt zu schützen, Gerlich auf offenem Schlachtfeld angreifen, ehe dieser bemerkte, wie ihm geschah. Jetzt wurde ihm auch klar, warum die alten Burgen alles umschlossen hatten – eine Erkenntnis, die wie zu viele andere zu spät kam.
    »Feldposten hierher«, rief Fierral. Die neuesten Wächterinnen – Denize, Liethya, Miergin und Quilyn – dienten als Feldposten und hielten ihre Pferde bereit, während die erfahreneren Wächterinnen oder wenigstens diejenigen, die besser ausgebildet waren, über die Seile, die schon vor einer Weile vorsorglich befestigt worden waren, die Klippen hinaufkletterten.
    Nylan nickte, als er abstieg und Quilyn die Zügel seiner Stute reichte. Vielleicht war die Sache doch nicht so schlecht organisiert. Er und Ayrlyn kamen als Letzte oben beim Ausguck an.
    »Runter«, flüsterte Ryba.
    Nylan ging sofort in die Knie und Ayrlyn folgte seinem Beispiel.
    Ryba hatte die Wächterinnen in zwei Reihen aufgestellt. Sie knieten oder saßen hinter den niedrigen Büschen am Rand eines flachen Felsvorsprungs, von dem aus sie die Mündung der zweiten Schlucht überblicken konnten. Fierral hatte auf einer, Ryba auf der anderen Seite ihren Posten bezogen.
    Nylan betrachtete das Gelände. Ideal war es kaum zu nennen, da die Wände zum Klettern zu steil waren und Gerlichs Leute sich nur kurze Zeit im Schussfeld befinden würden. Aber wenn man bedachte, dass es wichtig war, den Gegner zu überraschen und zu zermürben, konnte der Plan gelingen, denn Gerlich würde einige Zeit brauchen, um seine Bewaffneten rings um die Hügel zu führen – vorausgesetzt, sie bemerkten überhaupt, woher die Pfeile kamen.
    »Hört zu«, zischte Ryba. »Ihr schießt vier Pfeile ab – nicht mehr als vier – und so genau wie ihr könnt. Ihr wisst, auf welche Reihe ihr zielen müsst. Dann klettert ihr so schnell wie möglich wieder zu den Pferden hinunter und stellt euch auf, wie wir es geübt haben. Und nun seid still. Wir müssen jetzt abwarten.«
    Nylan hatte keinen Bogen. Das war kein großer Verlust, weil er mit dieser Waffe lange nicht so gut umgehen konnte wie die meisten Wächterinnen, und die Zahl der guten Bogen – der Kompositbogen – war begrenzt. Außerdem hatte er viele andere Dinge zu tun gehabt und war seit dem Winter kaum noch zum Üben gekommen.
    Er sah zu Ayrlyn, die ebenfalls keinen Bogen hatte, und deutete zu den Seilen. »Wir klettern hinunter, sobald sie zu schießen

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