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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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langsam laufen, weil er fürchtete, eine schnellere Gangart würde ihn aus dem Sattel werfen.
    Huldran ritt rechts neben ihm, Weindre auf der linken Seite. Zwei weitere Marineinfanteristinnen, zu denen er sich nicht umdrehte und die er daher nicht erkannte, kamen ein Stück hinterdrein.
    Wieder kam eine Feuerkugel geflogen, aber Nylan hob das Schwert und benutzte irgendwie seine Sinne, um sie abzuwehren.
    Eine dritte Feuerkugel traf Nylan, spielte um das Schwert und versengte ihm beinahe die Haare. Der Ingenieur fühlte sich, als bewege er sich in Zeitlupe, aber er ritt weiter und hielt das Schwert vor sich wie ein Banner. Er achtete nicht auf die gezerrten Muskeln, während er sich mit den Wächterinnen dem Magier näherte.
    Rasch hintereinander kamen zwei weitere Feuerkugeln geflogen, die Nylan jedoch mit seinen Sinnen abwehren konnte.
    Als der Weiße Magier sah, dass die Wächterinnen sich einen Weg durch die Bewaffneten kämpfen, blickte er nach links und rechts und blinzelte nervös.
    Nylan spürte die Verzerrung, als würde jemand ihm mit Gewalt die Augäpfel herumdrehen, aber er kämpfte dagegen an und murmelte: »Ich will sehen. Ich will sehen, was da ist. Ich will … ich will …«
    Der Schädel schien ihm zu zerspringen, als Fäden unsichtbaren Feuers vom Magier zu ihm ausgestreckt wurden, aber er hielt die Wahrnehmung fest und konzentrierte sich, bis ihm die Augen tränten. Er wusste nur, dass die Soldaten des Magiers unter den blitzenden, brutal hackenden Schwertern der Wächterinnen von Westwind rasch dezimiert wurden.
    Auf einmal zog der Magier sein Pferd herum und wollte sich im Galopp entfernen. Zwei Schwerter flogen durch die Luft. Eins blieb stecken, es war ein fast lässiger Wurf gewesen, dachte Nylan, und der Magier schien sich beinahe aufzulösen.
    »Holt die Schwerter«, befahl Huldran.
    Nylan ignorierte die Messerstiche in den Augen, die jeder Anblick eines der Toten, die um die Äcker verteilt lagen, ihm versetzte. Jetzt erst bemerkte er eine Schnittwunde im Arm, die ihm einer der Angreifer beigebracht haben musste. Er lenkte sein Pferd zu den Bewaffneten, von denen Ryba und die Wächterinnen in ihrer Nähe bedrängt wurden.
    Als die beiden Wächterinnen ihre Schwerter geholt hatten, ritten Huldran, Weindre und Nylan zur Ecke des Bohnenfeldes, wo verstaubte Gestalten sich im hellen Licht des Vormittags gesammelt hatten.
    Gerlich überragte alle anderen und holte mit seinem riesigen Schwert eine Wächterin vom Pferd, wobei er sie fast in zwei Stücke schnitt.
    Nylan zuckte zusammen, als ihn der Tod schmerzhaft durchflutete, beugte sich aber vor und packte sein Schwert fester.
    »Jetzt werden wir es ja sehen, Engelin und Marschallin«, rief Gerlich. Er lenkte sein Pferd zu Ryba, drängte einen seiner eigenen Kämpfer zur Seite und näherte sich ihr von der linken Seite. Die große Klinge zuckte tödlich der Marschallin entgegen, als sie sich gerade umdrehte.
    Sie tauchte seitlich weg und die Klinge spaltete den Hals des Braunen. Das große Pferd brach zusammen, Ryba rollte sich ab und stand sofort wieder aufrecht im Staub und zwischen den Pferden.
    Einer ihrer Arme hing wie gelähmt herab. Gerlich trieb sein Pferd an und griff sofort wieder an.
    Sie ließ die Schultern hängen und Nylan musste hilflos zusehen, wie Gerlich noch einmal die Klinge hob.
    Aber im letzten Augenblick hob sie die vergessene Pistole … und vier Schüsse stanzten vier rot geränderte Löcher in Gerlichs Brustkorb. Das große Schwert glitt ihm aus den Fingern, der Mund klaffte auf.
    Zehn oder mehr Bewaffnete drehten sich um, als wollten sie die Marschallin, die ohne Pferd im Nachteil war, gemeinsam angreifen. Saryn hob beide Klingen, die in der Mittagssonne funkelten wie schwarzes Feuer. Saryn und ein halbes Dutzend Wächterinnen griffen die restlichen Kämpfer an, teilten die Gruppe und trieben sie von Ryba weg.
    Eine zweite Gruppe von fünf Wächterinnen, die von Fierral angeführt wurden, bildete einen dichten Ring um Ryba und verteidigte sie gegen beinahe die doppelte Anzahl von Angreifern.
    Nylan wandte sich jetzt ebenfalls gegen Rybas Angreifer, zügelte im letzten Augenblick seine Stute, prallte gegen das Pferd eines Bewaffneten und riss ihn fast aus dem Sattel. Als der Mann sich erschrocken umdrehte, blitzte Nylans Schwarze Klinge.
    Unter dem Ansturm des kalten Weißen Todes schauderte Nylan. All seine Sinne schienen überlastet aufzukreischen.
    Er hielt sich fest, aber seine Kräfte schwanden. Er sackte fast wie

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