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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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bis er etwa zwanzig Schritte weiter stehen blieb, um mit einem anderen, ihr unbekannten Riirgaaner zu sprechen.
    Sie wartete nicht darauf, dass er ihr erzählte, worum es ging, sondern legte die Hände auf den Rand der Plattform und zwang sich, auf den Beinen zu bleiben. Ihre Beine erhoben Einwände, verloren jedoch die Auseinandersetzung, nicht ohne den Moment ihrer Kapitulation in das Unausweichliche mit einem stechenden Schmerz kundzutun. Sie nahm an, es würde eine Weile dauern, ehe wir wieder irgendwelche Klippen hinunterklettern könnten, aber auch, dass sie gehen und sich so sicher, wie es nötig war, auf den Beinen halten konnte. Die inneren Verletzungen bereiteten ihr ein wenig mehr Sorgen. Zwar waren an der frischen Haut in ihrer Leibesmitte keine offenkundigen Narben zu sehen, aber sie konnte noch immer spüren, wie ihr Inneres zusammengeknüpft wurde, was sie zu der Annahme veranlasste, dass es keiner großen physischen Störung bedurfte, um die Belastbarkeit der Nanoflotte, die immer noch damit beschäftigt war, sie zusammenzuflicken, zu überfordern.
    Sie ging in die Knie, hockte sich nieder, stand wieder auf und hüpfte kurz auf der Stelle.
    Ihre Innereien beklagten sich.
    Der eiförmige Medbot fragte: Benötigen Sie eine weitere Schmerzbehandlung?
    »Nein, danke.« Das Letzte, was sie brauchte, war etwas, das ihre Entschlossenheit untergraben konnte. »Aber Sie können mir mit etwas anderem weiterhelfen. Ich wurde zusammen mit einer Tanzpilgerin namens Thatharsi hergebracht ...«
    Ich weiß. Ich bedauere, berichten zu müssen, dass sie nicht überlebt hat.
    Die Porrinyards hatten aus ihren beiden Blickwinkeln längst viel zu viel gesehen, um auf den Tod an sich geschockt zu reagieren, dennoch empfand Skye tiefe Trauer. »Ich hatte nicht den Eindruck, sie wäre ... so schwer verletzt, als ich sie das letzte Mal gesehen ...«
    Das war sie auch nicht. Ihre körperlichen Verletzungen waren leicht zu reparieren. Sie stand auf und ging vollständig geheilt hinaus, während Sie noch bewusstlos waren.
    »Was ist dann passiert?«
    Sie hat die Hoffnung von sich gewiesen, die Sie ihr zu vermitteln versucht haben; das Leben, das wir versucht haben, ihr zurückzugeben, hat sie nicht gewollt. Als sie diesen Ort verlassen hat, hat sie gerade noch lange genug gelebt, um freiwillig zu einem weiteren Opfer zu werden.
    Skye hätte beinahe gefragt, welche Art des Selbstmords Thatharsi gewählt hatte, beschloss aber, dass sie das gar nicht wissen wollte. Welchen Weg sie auch eingeschlagen hatte, diese wütende, verbitterte, hoffnungslose Frau war gewiss nicht die erste Person, die diese Entscheidung getroffen hatte. Zu viele, die diese Ereignisse überlebt hatten, würden es schwerhaben, die Nachwehen zu ertragen.
    Eine Woge der Benommenheit ergriff Besitz von ihr, und sie sank schwer gegen die Plattform und stellte sich vor, wie ihr Leben aussähe, wäre sie nur noch eine leere Hülle. Komm schon, Andrea, wo immer du bist. Rette dich. Und rette mich.
    Sie klammerte sich noch immer an diesen Gedanken wie an eine Boje, die sie vor dem Ertrinken retten sollte, als Botschafter Hurrr'poth zurückkam, dicht gefolgt von einem anderen Riirgaaner.
    Der Neue war schmaler als die meisten anderen Riirgaaner, denen Skye begegnet war, und obwohl er auch kleiner war, nahmen seine schmalen, sehnigen Beine einen hohen Prozentsatz seiner Größe ein. Sein kompakter Torso saß so weit oben auf diesen spinnenartigen Gliedern und war so stämmig, verglichen mit dem typischen Modell seiner Spezies, dass er beinahe eine Parodie eines Vlhani-Kopfes ablieferte, der auf zwei hoch aufragenden Peitschen wippte.
    »Das ist einer der wenigen Leute, die mir geblieben sind«, sagte Hurrr'poth. »Unser Exohistoriker dritten Grades, B'chai Pill'ghath. Ich finde es wichtig, dass er uns begleitet, wenn ich mich Ihnen zur Verfügung stelle.«
    »Warum?«
    »Weil ich fürchte, dass eine verantwortliche Person aus meiner Botschaft mich unter Arrest stellen muss, sollte die heutige Krise es erforderlich machen, dass ich mit meiner menschlichen Tochter rede ...«
 
    Wie der Gleiter, den ich an der Botschaft requiriert hatte, war auch dieser riirgaanische Flieger zur Bequemlichkeit seiner gelegentlichen menschlichen Passagiere umgebaut worden, was vorteilhaft war, denn Skye war nicht in der Verfassung, sich auf die überhöhten Gestänge zu grätschen, die diese Spezies als Sitzgelegenheiten nutzte. Der Nachteil war, dass der Gleiter ein geschlossenes Cockpit

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