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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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werden, die niemand hätte auf diesen Planeten bringen dürfen. Die Ressentiments, die dadurch ausgelöst werden, werden zu weiteren Konfrontationen führen. Am Ende des heutigen Tages werden die Delegationen der Cid und der K'cenhowten ihr gesamtes Personal von der Planetenoberfläche evakuieren, zwei andere Spezies werden Ihren Botschafter Croyd darüber in Kenntnis setzen, dass ihre Regierungen keine Einwände gegen feindselige Aktionen gegenüber den Eingeborenen erheben werden. Das ist ein Versprechen, dass sie - natürlich - nicht halten werden. Die Ereignisse werden unausweichlich immer weiter in Fahrt kommen, bis nur noch die eine Möglichkeit bleibt, die wir zu verhindern suchen.
    Die KIquellen verfielen in Schweigen, so, als wäre diese Rezitation der Schrecken zu viel für sie. Ich bildete mir ein, ich könnte mein eigenes Herz in meiner Brust schlagen hören, obwohl das innerhalb der Schnittstelle, in der so lange Gespräche in weniger als einer Sekunde realer Zeit geführt wurden, völlig unmöglich war. Aber das war egal. Ich fühlte die Furcht, also fühlte ich auch ihre körperliche Erscheinungsform. Die da wäre?
    Die Mitschuld der Menschheit an der Auslöschung intelligenter Wesen.
    So schrecklich das auch sein mochte, ich verstand nicht, warum das einen Wendepunkt darstellen sollte. Das ist auch schon früher passiert.
    Ja, das ist es. Aber die Möglichkeit, ein solches Verbrechen zu begehen und davonzukommen verhält sich proportional zu den Sympathien derer, die dabei zusehen.
    Ich verstand immer noch nicht. Und dann verstand ich.
    Die Menschheit wird von Spezies wie den Tchi schon jetzt nicht ohne Grund als eine bösartige, räuberische Art eingestuft, Spezies, die Ihre Art aus der Gemeinschaft der empfindsamen Lebewesen ausschließen wollen, notfalls mit Gewalt. Die politische Sicherheit Ihrer Rasse ist weit mehr gefährdet, als das Machtgefüge ihrer Konföderation je zu akzeptieren bereit war. Die Vlhani hingegen werden innerhalb der Gemeinschaft intelligenter Nationen von all jenen geschätzt, die sowohl ihre überragende Intelligenz als auch das Rätsel, das sie repräsentieren, respektieren. Wenn der Wahnsinn hier weitergeht, wird Ihr Botschafter Croyd tun, was die logische Konsequenz ist, und der Groll der anderen Spezies wird sich gegen die Menschheit richten. Wenn es Ihnen nicht gelingt, das zu verhindern, wird bis zum Ausbruch eines Krieges, an dem ein Konsortium, gebildet aus allen anderen verbündeten Intelligenzen, beteiligt sein wird, kein Jahr vergehen, und Ihre Spezies wird diesen Krieg nicht überleben.
    Natürlich nicht. Es gab einen Grund, warum die Konföderation nie einen größeren, interstellaren Krieg ausgefochten hatte. Die Organisation stellte kein Imperium dar, sie war lediglich eine Art Dachverband, eine bequeme Fiktion, eingeführt, um den Handel zwischen den Welten zu erleichtern und der Masse der vielen Tausend verschiedenen, untereinander zerstrittenen menschlichen Gesellschaften - darunter bisweilen mehr als zweihundert Einzelnationen pro Planetenoberfläche - die Möglichkeit zu bieten, den diversen außerirdischen Mächten eine einheitliche Front zu bieten.
    Die relative Machtlosigkeit der Konföderation war bisher insofern eine gute Sache gewesen, dass sie unsere Spezies davor bewahrt hat, sich in allzu große Schwierigkeiten zu bringen. Bisweilen musste vielleicht ein lokaler Eroberer oder sonstwie Wahnsinniger niedergerungen werden, entweder von seinen Nachbarn oder vermittels einer konsolidierten polizeilichen Aktion, und dann und wann fing auch der eine oder andere Idiot Streit mit dieser oder jener fremden Rasse an, aber die inhärente Desorganisation der Menschheit hatte dem Rest unserer Spezies stets den Vorzug geboten, sich glaubwürdig herausreden zu können. Doch wenn nun alle anderen zu dem Schluss kämen, sie wären besser dran, wenn es uns nicht mehr gäbe? Ganz bestimmt war die Konföderation nicht in der Lage, organisiert genug vorzugehen, um eine effektive Verteidigung für die Menschheit als Ganzes auf die Beine zu stellen. Wir würden immer noch debattieren, wenn auch über den Letzten von uns ein Bombenteppich ausgebreitet würde.
    Wir dürfen nicht zulassen, dass er das tut. Wir müssen ihn ausschalten.
    Es geht hier nicht um den Wahn eines Individuums, sondern um den eines historischen Augenblicks. Wenn Sie ihn töten, werden die anderen Angehörigen der Konföderation, die den gleichen Instinkten folgen, seine Sache aufgreifen und die

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