Sturz der Marionetten: SF-Thriller
Nettoverlust gleichkommt, da wir so viel Zeit darauf verwenden mussten, uns ein alternatives Transportmittel zu suchen.
Er konnte nicht wissen, wen genau wir rekrutieren würden, Valinia, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass Ihre ausgesuchte Bereitschaft, uns zu begleiten, ein reiner Glücksfall war, als wir, bewaffnet mit Mikroladern, auf der Suche nach einem ortskundigen Führer, den wir kidnappen konnten, in die Klinik kamen. Nein, all dieses preziöse Getue, demzufolge Sie nicht mit uns kooperieren wollten, solange wir nicht bitte sagen, diente nur dazu, Zeit zu schinden, während Sie per Hytex Verbindung zu Ihren Vorgesetzten aufgenommen und sich erkundigt haben, was Sie tun sollen. Während wir da herumgestanden und versucht haben, Sie zu überzeugen, haben Sie, ohne dass wir davon wussten, ein eingehendes Gespräch geführt, an dessen Ende Sie die Anweisung erhalten haben, uns zu begleiten und uns jede Unterstützung zukommen zu lassen, die wir brauchten.« Ich beobachtete sie genau. »Und seitdem haben Sie regelmäßig Ihrem Vorgesetzten Bericht erstattet, nicht wahr?«
Nun sah sie jämmerlich aus. »Und Verrr'kath.«
»Wenn das der versteckte Motor war, der Sie insgeheim die ganze Zeit angetrieben hat, und Sie gewusst haben, dass Ihre Bosse Informationen für uns hatten, warum zum Teufel haben Sie uns dann nicht einfach davon erzählt, statt uns blind herumfliegen zu lassen, während überall auf dem Planeten Leute sterben?«
Beschämt musterte sie ihre Hände und setzte drei oder vier Mal vergeblich an, ehe sie endlich ihre Sprache wiederfand. »Weil ich nichts wusste. Verrr'kath hatte gerade genug Zeit, mir zu sagen: Geh mit. Seitdem ... na ja, die Verhältnisse draußen vor Ort haben sich so schnell so sehr verschlechtert, dass meine Vorgesetzten zu sehr damit beschäftigt waren, die Brände zu löschen, um mir mehr zu bieten als die knappe Zusicherung, ich würde weitere Instruktionen erhalten. Aber ich habe mir auf Basis dessen, was Sie gesagt haben, und des wenigen, das ich weiß, ein paar Dinge zusammengereimt ... und ich glaube, Sie haben recht, was Ch'tpoks Verbrechen betrifft. Das ist das Einzige, was einen Sinn ergibt. Das alles muss mit dem angefangen haben, was sie getan hat.«
Aber ich war noch nicht fertig mit ihr. »Sagen Sie mir, Valinia, würde ich jetzt mit einem der Mikrolader auf Sie zielen und Ihnen eine Ladung mitten ins Gesicht verpassen, würde ich dann feststellen, dass ich nicht mehr bewirke als mit jedem anderen grellen Licht?«
Sie breitete die Hände aus, die Handflächen nach oben gewandt. »Ich weiß es nicht. Aber ich nehme es an. Das einzige Gerät dieser Art, das ich je in unserer Einrichtung auf diesem Planeten gesehen habe, war ein funktionsunfähiges Modell mit einem harmlosen Lichtstrahl, das nur zu Ausbildungszwecken gedient hat.«
Das Nächste, was ich hörte, war - unter den gegebenen Umständen einerseits wahrhaft ärgerlich, andererseits eine enorme Erleichterung - Oscins verwundertes Lachen.
Ich hasste ihn dafür, die Zeit, die wir auf diese Art verloren hatten, so herunterzuspielen, und fand Trost in dem Umstand, dass er noch lachen konnte, verübelte ihm, sich so darüber zu amüsieren, dass man uns zum Narren gehalten hatte ... und war so verloren in dem Wirrwarr widerstreitender Gefühle, dass ich, als ich versuchte, ihn mit Worten zu übertönen, nie mehr als ein oder zwei gestammelte Silben herausbrachte.
So viel ist wahr: Da ich meine Fähigkeit zu lachen schon mit acht Jahren weitgehend eingebüßt hatte, hatte ich mir die daraus entstandene Reputation einer kalten und humorlosen Schlampe mehr als verdient. Ich lache nicht öfter als ein- oder zweimal im Jahr laut. Aber die physische und emotionale Erschöpfung, die Unangemessenheit in diesem Moment, die tragischen Umstände und die überwältigende Gefahr - all das brachte mich nur dazu, umso heftiger zu lachen. Ich sah in Oscins Augen oder in die von Pakh Valinia und erkannte dort das Spiegelbild meiner eigenen Lächerlichkeit, und schon ging es wieder los.
Sogar Fox verstärkte diesen Zustand, schlicht, indem sie sich nicht beteiligte. Wenn man nicht aufhören kann zu lachen, gibt es nichts Lustigeres als die einzige, todernste Person, die zugegen ist und nicht mitlachen will, und ihr versteinertes Gesicht kam mir in meiner Unbesonnenheit einfach saukomisch vor. Und natürlich auch traurig. Irgendwann, mittendrin, erhaschte ich einen Blick auf sie. Sie war so ungerührt von all
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