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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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ist, eine Art Prothese gebaut hat ... Maschinen, die weiter entwickelt waren als unsere Peitschengeschirre, keine einfachen Übersetzungsgeräte, sondern chirurgische Implantate, die eine organische Brücke zwischen dem, was Menschen verstehen können, und dem, was Vlhani natürlicherweise von sich geben können, bilden sollten.«
    »Wollen Sie uns erzählen, das waren Exolinguiprothetiker?«, fragte Oscin neben mir.
    Ich musste mich ein paar Sekunden erholen und wieder auf den Laufenden kommen, um am Ende Pakh Valinias Bestätigung, derzufolge sie dieses Wort schon ein- oder zweimal gehört hatte und es etwas in der Art gewesen sein müsse, zu absorbieren.
    »Willst du etwa behaupten, du wüsstest etwas über diese Exo ... was auch immer?«, fragte ich Oscin.
    »Wir reden nicht gerade von einem Staatsgeheimnis. Niemand im menschlichen Raum hat die Technik je zum Laufen gebracht, aber sie wird schon seit Jahrzehnten erforscht und ist seit Isadoras Auftritt ein Schlüsselelement des Mysteriums der Tanzpilger.«
    Ich versuchte mich erneut vergeblich an dem Begriff. »Exolingu ... verdammt!«
    »Exolinguiprothetiker.«
    Noch ein Versuch. »Exolinguiprothetiker?«
    »Das ist es«, sagte er.
    »Schön. Trotzdem weiß ich immer noch nicht, was das ist.«
    Üblicherweise hätten die Porrinyards ihrer Erklärung ein liebevolles Kichern vorausgeschickt. Heute sah Oscin nur müde aus. »Die Theorie ist recht einfach, Andrea. Die größte Kommunikationsbarriere zwischen Intelligenzen unterschiedlicher Spezies lag noch nie in der Politik, sondern in der Biologie. Unsere Gehirne sind auf bestimmte Nachrichtensysteme ausgelegt, und sie können andere Systeme adaptieren, soweit diese mit unserer Programmierung kompatibel sind. Das ist der Grund, warum alle Menschen, die Merkantil flüssig beherrschen, auch imstande sind, andere menschliche Sprachen wie Chinesisch oder Hebräisch oder Gblash oder sogar ausgestorbene Sprachen wie Deutsch oder Aramäisch oder Englisch flüssig zu sprechen, so sie bereit sind, daran zu arbeiten. Aber wir sind weniger erfolgreich, wenn es um die Dekodierung oder Kodierung in Nachrichtensysteme geht, die unter vollkommen anderen Voraussetzungen für vollkommen andere Gehirne geschaffen wurden.«
    »Das entspricht nicht meiner Erfahrung«, widersprach ich.
    »Eigentlich schon, Andrea. Wir genießen den Vorzug, dass die meisten evolutionären Pfade der meisten wichtigen raumfahrenden Spezies einander ähneln, wenn sie nicht gar übereinstimmen, und dass die meisten Betriebssysteme einigermaßen kompatibel sind. Aber diese Kompatibilität ist weit davon entfernt, vollständig zu sein. Menschen und Riirgaaner haben viel gemeinsam, aber kein Mensch, auch keiner, der von Riirgaanern aufgezogen wurde, wird je das beherrschen, was ich als die rhetorische Eloquenz jeder riirgaanischen Sprache bezeichne - nicht einmal Valinia, die sprachgewandt genug ist, die Voraussetzungen für eine höhere Bildung innerhalb dieser Spezies zu erfüllen, wird je als einer ihrer bemerkenswerteren Schriftsteller in Erinnerung bleiben können. Ähnlich ist es bei den Tchi, die eine besonders schwer zu erlernende Sprache haben, Analytische Knute genannt, die nicht einmal ein Mensch unter zehntausend beherrscht. Zugleich haben die Tchi nicht das mindeste Verständnis für sekundäre menschliche Verständigungsmethoden wie Musik oder die den Menschen eigene Kunstform der erzählenden Literatur. Eine ganze Anzahl intelligenter Spezies haben große Probleme mit einer menschlichen Eigenart, die wir als Wortspiel bezeichnen - manchen Leuten ist es einfach nicht möglich, den Humor zu begreifen, der sich in einer mehrdeutigen Wendung verbirgt, und dem liegt bei manchen Spezies eine genetische Entwicklung zugrunde. Den Cid und den K'cenhowten fällt die Verständigung untereinander so schwer, dass sie sogar, wenn sie ganz einfache Fakten zu besprechen haben, meist Riirgaaner oder Menschen als Vermittler hinzuziehen. Die Liste ist noch viel länger. Alle besitzen eine Sprache, aber sie sind alle beschränkt auf ihre eigenen Betriebssysteme.«
    »Und Exolinguiprothesen ...«
    »... sind das neurologische Flickwerk, das in der Lage ist, diese Systeme einander näher zu bringen, eine Brücke zwischen dem zu bauen, wozu wir selbst geschaffen sind, und dem, wozu wir Maschinen benötigen - und wir wissen bereits, dass so etwas für die Verständigung zwischen Menschen und Vlhani schon gemacht wurde, denn die Modifikationen machen diese

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