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Sturz der Titanen

Titel: Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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bereits Kohle machten.
    Plötzlich hörte Billy ein Rumpeln. Price rief: »Schnell, ins Mannloch!«
    »Was?« Verwirrt ließ Billy den Blick über den Boden schweifen. Mannlöcher gab es im Straßenpflaster, aber hier sah er nichts außer den Schienen, auf denen die Förderwagen fuhren. Als er den Blick wieder hob, hielt ein Grubenpferd auf ihn zu. Es kam rasch die Steigung hinunter, einen Zug Hunte im Schlepp.
    »Ins Mannloch!«, brüllte Price.
    Noch immer begriff Billy nicht, was los war, doch er sah, dass der Stollen kaum breiter war als die Wagen, sodass der Zug ihn zerquetschen würde.
    Billy ließ die Schaufel fallen, drehte sich um und rannte den Weg zurück, den er gekommen war. Er versuchte, Vorsprung vor dem Grubenpferd zu gewinnen, aber das Tier bewegte sich überraschend schnell. Endlich entdeckte Billy eine in die Wand gehauene deckenhohe Nische, wie er sie ungefähr alle fünfundzwanzig Yards gesehen hatte, ohne darauf zu achten. Price musste diese Nischen gemeint haben, als er von Mannlöchern gesprochen hatte. Billy warf sich hinein, und der Zug ratterte an ihm vorbei.
    Als die Gefahr vorüber war, kam Billy schwer atmend wieder zum Vorschein.
    Price stapfte auf ihn zu. Er gab sich wütend, doch die Erleichterung war ihm anzumerken. »Du musst besser aufpassen, Junge!«, schimpfte er. »Sonst kommst du hier unter den Berg, genau wie dein Bruder.«
    Billy nickte bloß und hob die Schaufel auf. Sie war unbeschädigt.
    »Dein Glück«, sagte Price. »Hätte der Hunt sie kaputt gemacht, hättest du sie bezahlen müssen.«
    Sie gingen weiter und gelangten in einen »Alten Mann«, einen erschöpften Abschnitt, in dem niemand mehr arbeitete. Am Boden stand nur wenig Wasser, doch er war von einer dicken Schicht nassem, schwerem Kohlenschlamm bedeckt. Billy und der Steiger nahmen mehrere Abzweigungen, sodass Billy bald die Orientierung verlor.
    Schließlich gelangten sie an eine Stelle, an der die Strecke von einem rostigen alten Förderwagen versperrt wurde. »Hier muss sauber gemacht werden«, sagte Price, aber Billy hatte das seltsame Gefühl, dass der Steiger log. »Du wirst den Schlamm in den Hunt schaufeln.«
    Billy sah sich um. Die Schlammschicht war einen Fuß dick und bedeckte den Boden, so weit das Licht seiner Lampe reichte. Wahrscheinlich sah es im ganzen Alten Mann so aus. Hier konnte er eine Woche schaufeln, ohne viel auszurichten. Wozu auch? Der Abschnitt war aufgegeben. Doch Billy stellte keine Fragen. Vielleicht war es eine Art Prüfung.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte Price. »Dann werde ich sehen, wie du vorankommst.« Er ging den Weg zurück, den sie gekommen waren. Billy war allein.
    Mit einer solchen Aufgabe hatte er nicht gerechnet. Er war sicher gewesen, für die Hauer und Schlepper arbeiten zu müssen, damit er von ihnen lernen konnte. Aber er musste tun, was man ihm sagte.
    Billy hakte die Lampe von seinem Gürtel und hielt nach einer Stelle Ausschau, wo er sie aufstellen konnte. Aber überall lag Kohlenschlamm, und auf dem Boden war die Lampe nutzlos; dann reichte ihr Licht nicht weit genug. Plötzlich fielen ihm die Nägel ein, die Dah ihm gegeben hatte. Dafür also waren sie gedacht. Billy nahm einen Nagel aus der Tasche, schlug ihn mit dem Schaufelblatt in ein Stützholz und hängte die Lampe daran.
    Schon besser.
    Einem erwachsenen Mann reichte der Förderwagen bis zur Brust, doch Billy reichte er bis zur Schulter. Als er sich an die Arbeit machte, rutschte immer wieder die Hälfte des Kohlenschlamms vom Schaufelblatt, ehe Billy ihn über die Seitenkante des Förderwagens werfen konnte. Erst als er das Blatt leicht drehte, ging es besser. Nach wenigen Minuten war er schweißgebadet. Jetzt wusste er, wofür der zweite Nagel gedacht war. Er trieb ihn in ein anderes Holz und hängte sein Hemd und die Hose daran auf.
    Unvermittelt hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Und tatsächlich erblickte er aus dem Augenwinkel eine dunkle Gestalt, die reglos wie eine Statue dastand. »O Gott!«, rief er erschrocken und fuhr herum.
    Price trat aus dem Schatten auf ihn zu. »Ich hab vergessen, deine Lampe zu prüfen«, sagte er, nahm Billys Grubenlampe vom Nagel und hantierte damit herum. »Deine Lampe taugt nichts«, sagte er. »Ich lass dir meine hier. Na los, mach weiter!« Er hängte die andere Lampe an den Nagel und verschwand wieder.
    So schroff und seltsam Price auch war – immerhin schien er um Billys Sicherheit besorgt zu sein.
    Billy machte sich wieder an die Arbeit. Es

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