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Sturz der Titanen

Titel: Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Fitz sich auf einen Ellbogen und betrachtete Ethel. Sie hatte zu ihm gesagt, dass er schön sei, doch im Augenblick war sie für ihn das Schönste, was er je gesehen hatte. Ihre Wangen waren gerötet, ihr Haar zerwühlt, ihre roten Lippen feucht. Mit ihren dunklen Augen blickte sie ihn bewundernd an.
    Fitz legte eine Hand auf ihre Hüfte und streichelte ihren Schenkel, doch Ethel hielt seine Hand fest, als hätte sie Angst, er könnte zu weit gehen. »Warum nennen dich alle Fitz?«, fragte sie. »Du heißt doch Edward.«
    Fitz war sicher, dass sie diese Frage nur stellte, um ihre Leidenschaft abkühlen zu lassen. »Das hat schon auf der Schule angefangen«, sagte er. »Alle Jungen hatten Spitznamen. Als Walter von Ulrich in den Ferien mit zu mir nach Hause kam, hat Maud den Namen von ihm aufgeschnappt.«
    »Und wie haben deine Eltern dich vorher genannt?«
    »Teddy.«
    »Teddy.« Ethel ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. »Gefällt mir besser als Fitz.«
    Er begann wieder ihr Bein zu streicheln, und diesmal ließ sie ihn gewähren. Er küsste sie und schob langsam den langen Rock ihres schwarzen Kleides hoch. Sie trug knielange Strümpfe und Unterhosen aus Baumwolle, die ebenfalls bis zu den Knien reichten. Fitz streichelte ihre bloßen Knie, berührte ihre Beine durch den Stoff und schob die Hand zur Gablung ihrer Schenkel hinauf. Als er sie dort berührte, stöhnte sie und stemmte sich nach oben gegen seine tastende Hand.
    »Zieh sie aus«, flüsterte er.
    »Nein!«
    Fitz ertastete das Zugband an der Taille, das zu einer Schleife gebunden war. Er löste den Knoten mit einem Ruck.
    Wieder hielt Ethel seine Hand fest. »Hör auf.«
    »Ich möchte dich nur berühren.«
    »Ich will es mehr als du«, entgegnete sie. »Trotzdem, nein.«
    Fitz kniete sich aufs Bett. »Wir tun nichts, was du nicht willst, ich verspreche es.« Er fasste den Bund ihrer Unterhose mit beiden Händen und riss den Stoff entzwei. Ethel schnappte vor Schreck nach Luft, erhob aber keinen Einspruch, auch nicht, als Fitz sie mit der Hand erkundete. Augenblicklich spreizte sie die Beine. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete schwer, als wäre sie gerannt. Fitz vermutete, dass noch niemand sie so berührt hatte, und eine leise Stimme riet ihm, ihre Unschuld nicht auszunutzen, doch sein Verlangen war zu heftig, als dass er auf die Stimme gehört hätte.
    Er knöpfte seine Hose auf und legte sich auf Ethel.
    »Nein«, sagte sie.
    »Bitte.«
    »Und wenn ich ein Kind bekomme?«
    »Ich ziehe ihn vorher raus.«
    »Ehrlich?«
    »Ich verspreche es«, sagte er und glitt in sie hinein.
    Tatsächlich, sie war noch Jungfrau. Wieder meldete sich sein Gewissen, und diesmal war dessen Stimme lauter als zuvor. Er hielt inne. Doch jetzt war es Ethel, die nicht mehr aufhören konnte. Sie fasste seine Hüften und zog ihn tiefer in sich hinein, während sie ihm gleichzeitig den Unterleib entgegenhob. Er spürte, wie irgendetwas riss. Ethel stieß einen spitzen Schrei aus, dann war das Hindernis verschwunden. Als er sich in ihr bewegte, passte sie sich seinem Rhythmus an, stöhnend vor Lust und Schmerz. Sie öffnete die Augen, sah ihm ins Gesicht. »Oh, Teddy, Teddy …«, stieß sie hervor, und Fitz erkannte, dass sie ihn liebte. Der Gedanke rührte ihn beinahe zu Tränen. Zugleich erregte sie ihn über alle Beherrschung hinaus, und sein Höhepunkt kam unerwartet schnell. Voller Hast zog er sich zurück und spritzte ihr mit einem dumpfen Stöhnen, in dem Enttäuschung mitschwang, seinen Samen auf den Oberschenkel. Ethels Körper bebte. Sie legte ihm eine Hand in den Nacken, zog seine Lippen an ihre, schloss die Augen und stieß einen lustvollen Schrei aus. Dann erschlaffte ihr Körper.
    Hoffentlich habe ich ihn früh genug rausgezogen, dachte Fitz.

    Ethel machte ihre Arbeit wie gewohnt. Gleichzeitig war ihr, als hätte sie einen Brillanten in der Tasche versteckt, den sie von Zeit zu Zeit berühren konnte, und wenn niemand hinsah, betastete sie seine glatten Flächen und scharfen Kanten.
    In weniger euphorischen Augenblicken grübelte Ethel, was diese Liebschaft zu bedeuten hatte und welche Richtung sie wohl nahm, und hin und wieder erschreckte sie die Vorstellung, was ihr Vater, der gottesfürchtige stramme Sozialist, wohl sagen würde, wenn er davon erfuhr. Meistens aber hatte sie das Gefühl, durch die Luft zu stürzen, ohne dass irgendetwas ihren Fall aufhielt. Sie liebte es zu beobachten, wie Teddy ging; sie liebte es, wie er roch, sie liebte seine

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