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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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verbringe ich mehr als die Hälfte meiner Zeit, also ist das schon mal Voraussetzung.«
    »Wie wär’s dann mit Toby? Er ist auch Turner.«
    Jana sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Und er ist mein Cousin.«
    Wie konnte mir das entgehen? »Okay, das funktioniert nicht.«
    »Findest du?«, sagte Toby und schüttelte den Kopf. »Komm schon, Holly, lass uns ein bisschen an deinen Gedanken teilhaben.«
    Ja, bitte, bitte. Die Wahrheit war … Ich kannte die siebzehnjährige Holly gar nicht besonders gut.
    »Ich weiß nicht, was ich will. Vielleicht finde ich es eines Tages heraus, aber im Moment konzentriere ich mich ganz auf die Schule, die Arbeit und darauf, Geld fürs College zu sparen«, sagte Holly.
    »Wie laaaaaangweilig«, gab Jana zurück.
    Holly bewarf sie über den Tisch hinweg mit Popcorn. »Okay, Jana, ich möchte einen Freund, der über die ersten fünf Wörter eines Romans von Charles Dickens hinausgekommen ist und mehrere Zeilen daraus zitieren kann, während er einen Gesellschaftstanz mit mir tanzt, und zwar zu … hm, hm, hm …«
    Jana stützte ihr Kinn auf die Hände und seufzte: »Wie wäre es mit ›Come Away with Me‹ von Norah Jones? Das müsste ein Walzer sein.«
    »Du redest aber immer noch von einem Typen, oder?«, fragte David.
    Toby schnaubte. »Das soll ja wohl ein Scherz sein, Flynn. Du bist die Letzte, von der ich erwartet hätte, dass sie auf diesen Mist steht.«
    »Das ist kein Mist, wenn es authentisch ist«, sagte Jana.
    »Eben« stimmte Holly ihr zu. Dann warf sie ihre Karten auf den Tisch und rief: »Full House.«
    »Verdammt«, murmelte Adam.
    Alle anderen stiegen aus, und ich schaute Jana an. »Meinst du, sie blufft?«
    Jana sah mich erstaunt an. »Wie? Bluffen? Sie hat ihre Karten doch schon gezeigt.«
    »Nein, ich meine, was den perfekten Typen angeht. Den Shakespeare zitierenden, Tango tanzenden Liebhaber.«
    Holly lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Walzer, nicht Tango, und ich bluffe nicht. Aber er muss hetero sein.«
    »Na, dann viel Spaß bei der Suche«, sagte David.
    »Vielleicht sitzt er dir genau gegenüber«, sagte ich.
    Über ihr Gesicht huschte ein nervöses Zucken, doch dann setzte sie ein selbstgefälliges Grinsen auf. »Nie im Leben.«
    Ich nahm die Karten und mischte. »Ja, wahrscheinlich hast du recht. Außerdem will ich auch gar keine Freundin, die so anstrengend ist.«
    »Ich bin doch nicht anstrengend!«
    David nahm sich eine Limo von dem Stapel Dosen auf dem Fußboden. »Holly, du phantasiert von einem Typen, der in einer hautengen Gymnastikhose mit dir Walzer tanzt und dir Romeo und Julia ins Ohr flüstert. Anstrengender geht es wohl kaum. Bei Jungs unseres Alters kannst du froh sein, wenn wir aufhören, auf den Boden zu spucken und uns am Sack zu kratzen, wenn du in der Nähe bist.«
    Holly grinste und kniff ihm in die Wange. »Du bist ja so charmant, David. Und von einer hautengen Gymnastikhose war nie die Rede.«
    Toby stöhnte. »Der Rest ist schlimm genug. Wer setzt euch eigentlich solche Flausen in den Kopf? Kein Wunder, dass wir nie ein Date kriegen.«
    »Das tun Frauen, die Liebesromane schreiben, in denen Männer die Hauptrollen spielen, die so nirgends existieren. Das weckt unrealistische Erwartungen«, antwortete Adam.
    Holly nickte. »Das hast du schön gesagt, Adam. Könnte sogar sein, dass es stimmt, aber wir können doch nichts für das, was wir wollen.«
    Jana knuffte mich gegen die Schulter. »Ich glaube, Jackson wollte es gern mal versuchen, hab ich recht?«
    »Ja, na klar«, murmelte Holly, griff über den Tisch und nahm mir die Karten aus der Hand. »Pokern wir jetzt oder nicht?«
    Tobys Blicke flogen zwischen uns hin und her, dann zeigte er mit dem Finger auf Holly. »Du hast Angst, dass er dich beeindrucken könnte. Gib’s ruhig zu.«
    »Das will ich sehen«, sagte David.
    Holly setzte ihr kampfbereites Pokerface auf. »Okay, leg los, Jackson.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, schon gut, ich bin nicht in der Stimmung zu tanzen. Außerdem hast du schon diese Alle-Männer-sind-gleich-Einstellung. Du bist offensichtlich voreingenommen.«
    Ich ermahnte mich, es nicht zu übertreiben und sie lieber zu ärgern, wenn es sein musste. Eindruck schinden zu wollen verfing bei halbwegs intelligenten Mädchen nie.
    In ihren Augen flackerte Wut auf, und ich unterdrückte ein Lächeln. »Gut, wenn du recht hast und die Qualitäten meines imaginären perfekten Liebhabers besitzt, gehe ich mit

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