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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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klar?«
    »Seit wann machst du denn Geschäfte in Südkorea?«
    Er zog die Augenbrauen hoch, als wollte er sagen, dass er in Anwesenheit eines Fremden nicht über solche Themen sprechen wollte.
    »Dann bis dann.« Ich ging den Flur entlang, und Adam trottete hinter mir her. Ich führte ihn in mein Zimmer und schloss die Tür, dann zeigte ich auf das Sofa am anderen Ende des Raums. Er ging hin, setzte sich und beobachtete mich ganz genau, während ich eine silberne Kassette aus dem Schreibtisch holte. Nachdem ich einen Stapel Fotos durchgesehen hatte, reichte ich ihm ein paar davon. Ich hatte gerade gestern ein paar Ausdrucke von meiner Speicherkarte aus dem Jahr 2009 gemacht, weil ich dachte, dass sie so vielleicht echter wirkten.
    »Ist das …?«
    »Holly«, beendete ich die Frage.
    Er drehte das Bild um und betrachtete die Rückseite, dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Hübsch. Das ist wirklich gut gemacht. Und es ist auch irgendwie genial, wie du an mein Forschungsprojekt anknüpfst. Von der Relativitätstheorie haben ja viele schon mal gehört, aber einen Schritt darüber hinauszugehen und mir mit dem Thema Zeitreise zu kommen … das nenne ich echt kreativ.«
    »Soll das heißen, du traust deinen eigenen Forschungsergebnissen nicht?« Ich wusste, dass ein paar Fotos nicht ausreichen würden.
    »Doch natürlich, theoretisch schon. Wie bist du an diese Fotos von mir gekommen? Sind die vielleicht aus dem Computer meiner Eltern?«
    »Ich hab sie selbst aufgenommen. Und was meinst du mit ›theoretisch‹? Entweder du glaubst dran oder nicht.«
    »Ich glaube, dass Zeitreisen möglich sind, aber nur mit sehr viel mehr Wissen und wahrscheinlich auch Technologie, als bislang existieren.«
    »Da irrst du dich«, erwiderte ich kategorisch.
    »Es ist nicht möglich?«
    »Es ist durchaus möglich, und ich kann es.«
    Er lachte und schüttelte den Kopf. »Okay, dann beweise es.«
    »Was könnte ich denn sagen, ohne wie ein Wahrsager vom Jahrmarkt zu klingen? In der Zukunft wirst du ans MIT gehen und schaffst in der Zulassungsprüfung 2300 von 2400 möglichen Punkten.«
    »Nicht übel, das Ergebnis. Und? Was hast du sonst noch auf Lager?« Er lehnte sich zurück und legte die Hände hinter den Kopf.
    Ich ließ mich aufs Bett fallen, riss mein Tagebuch aus der Tasche und blätterte darin herum. »Möglicherweise habe ich nur vergessen, was du mir aufgetragen hast zu sagen.«
    »Kann nicht wichtig gewesen sein.«
    »Ist ja auch nicht so, dass ich jemals damit gerechnet hätte, in der Vergangenheit hängenzubleiben.« Ich setzte mich auf und grinste, dann zeigte ich auf seine Brust. »Dein Hund ist gerade gestorben, oder? So vor drei, vier Tagen?«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst«, knurrte er. »Aber das beweist gar nichts. Jana und ich haben heute Abend noch darüber geredet. Das wirst du wohl mitbekommen haben.«
    »Tut mir leid.«
    »Wie hast du mich denn kennengelernt, in der Zukunft?«
    »Wir haben zusammen in New York bei den Ferienspielen gearbeitet. Und Holly auch.« Ich suchte sein Gesicht gründlich nach einem Anzeichen dafür ab, dass er mir glaubte, aber es blieb ruhig und unbewegt.
    »Aber du musst doch an irgendeinem Punkt mal bewiesen haben, dass du durch die Zeit reisen kannst, oder nicht?«
    Ich nickte. »Ja, es hat angefangen wie diese Unterhaltung. Nur dass wir damals ein Zeltlager beaufsichtigt haben. Die Kinder waren schon eingeschlafen, nur wir beide waren noch wach. Da hast du ein Experiment vorgeschlagen und mich in der Zeit hin und her springen lassen.« Ich öffnete mein Portemonnaie und reichte ihm die Speicherkarte. »Da sind eine Menge Daten von solchen Experimenten drauf gespeichert.«
    Er drehte sie zwischen seinen Fingern hin und her, während ich mich wieder dem Tagebuch zuwandte, um meine Beschreibung dieses ersten Experiments zu suchen.
    »So leicht hast du mich reingelegt. Mein älteres Ich muss ja ein Idiot sein.«
    »Nein, ich musste es zehnmal wiederholen, bis du es geglaubt hast.« Mir fiel die Kritzelei unten auf der Seite des 11. April 2009 ins Auge. »Hier, lies das. Da hast du selbst was hingeschrieben.«
    Er nahm mir das Tagebuch aus der Hand, und ich sah, wie er erbleichte und aufs Sofa sank. »Wie bist du da drangekommen?«
    »Du hast es geschrieben. Ich weiß nicht mal, was da steht. Ist das Latein?«
    »Ja … Latein.« Seine Finger verharrten am Ende der Seite.
    »Und? Was steht da?«
    Nach einer langen Stille fing er plötzlich an, hektisch

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