Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)
dass es wie ein Scherz klang, aber ihr Sarkasmus und ihre Verletzung waren nicht zu überhören.
Ich sank auf meinen Stuhl und stützte den Kopf in die Hände. »Mist.«
»Was hast du denn gemacht, Mann?«, fragte Toby.
»Ist das nicht offensichtlich?«, sagte Jana.
Wir sahen sie erwartungsvoll an. Wir hatten keinen Schimmer.
»Sie hat dich praktisch gefragt, ob du mit ihr ausgehst, und jetzt denkt sie, sie ist reingelegt worden. Das kann ja wohl auch nicht sein; du hast sie letzte Woche zum ersten Mal gesehen.«
»Das ist ja nett, Jana«, erwiderte Toby sarkastisch.
»Ich meinte nicht, dass er ein Schauspieler ist, ich sage nur, dass Holly es wahrscheinlich so sieht.«
Ich hob den Kopf und lächelte gequält. »Na, toll.«
»Ich glaube, Holly gehört nicht gerade zu denen, die Jungs häufig fragen, ob sie mit ihr ausgehen«, fügte Adam hinzu.
»Nein, bestimmt nicht«, sagte David, der zurück an den Tisch kam.
»Ich bin so ein Idiot«, murmelte ich.
»Also, ich finde, du bist ein Genie. Was hast du ihr überhaupt erzählt?«, fragte Toby.
»Ist doch egal. Seid ihr fertig zum Aufbruch?«
»Ja, wenn du es auch bist«, sagte Jana.
»Ja, bin soweit.«
Dieser Abend war ein kompletter Reinfall. Vielleicht hatte ich sogar mehr Schaden angerichtet als Gutes. Ich verließ das Studio und ging zur Bahn. Sobald ich saß, wusste ich, dass ich einen neuen Versuch unternehmen würde, ins Jahr 2009 zurückzukommen. Am Leben dieser Holly teilzuhaben war einfach zu hart. Und dann vermasselte ich auch noch alles.
16
Samstag, 15. September 2007, 0:05 Uhr
Nur wenige Sekunden bevor ich wieder einen Versuch machte, ins Jahr 2009 zurückzuspringen, ließ sich jemand neben mir auf den Sitz fallen.
»Hallo, Jackson.«
Ich drehte mich um und sah direkt auf mein Spiegelbild in Adams Brille. »Bist du mir gefolgt?«
Er verschränkte die Arme und schaute mich wütend an. »Was machst du nach Mitternacht in einer Bahn nach New York?«
»Mein Vater arbeitet nachts in der Stadt, und ich helfe ihm.«
»Wo?«
»Loyola Academy. Er ist Hausmeister.«
»Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.«
»Genau.«
»Blödsinn. Woher wusstest du meinen Namen? Bevor ihn dir jemand gesagt hat.«
»Ich komme aus der Zukunft, und im Jahr 2009 sind wir befreundet.«
Er ignorierte diesen Satz, den er für einen Scherz hielt. »Weißt du, was ich glaube?«
Ich lehnte meinen Kopf ans Fenster und schloss die Augen. »Wie lautet deine Theorie, Adam?«
»Spion der Regierung.«
Nein, aber ich bin vielleicht der Sohn von einem.
»Verstehe. Ich bin also kein Zeitreisender, sondern ein Agent, der dein Projekt ausspioniert, weil die Regierung deine Theorien klauen will, um sie für die Herstellung von Waffen zu nutzen.«
»Nun … Waffen vielleicht eher nicht.«
Ich lachte, setzte mich auf und schaute ihn an. »Ich arbeite nicht für die Regierung. Ich schwöre. Und ich will auch weder dein Projekt klauen noch dich wegen Hackens drankriegen.«
Seine Miene wirkte verkniffen. »Von Hacken war überhaupt nicht die Rede.«
»Oh, stimmt.«
»Du arbeitest also doch für die Regierung?«
»Ich möchte dir die Wahrheit sagen, Adam, aber du wirst mir wahrscheinlich nicht glauben.«
Er lehnte sich entspannt zurück. »Versuch’s doch mal.«
Ich holte tief Luft und wappnete mich für eine sehr drastische und riskante Identitätsveränderung. »Lass uns das langsam angehen. Ich möchte nicht, dass du eine Herzattacke bekommst. Erstens: Ich wohne in Manhattan.«
»Okay.«
»Möchtest du mit zu mir kommen? Den Rest erzähle ich dir dann da.«
Er nickte langsam. »Nur damit du’s weißt … Meine Freunde wissen ganz genau, wo ich bin. Nur für den Fall, dass ich nicht mehr aufkreuze.«
Ich verdrehte die Augen. »Sicher.«
Adam schaute mit großen Augen an dem Gebäude hoch. »Hier wohnst du?«
»Ja.«
Wir fuhren mit dem Aufzug nach oben. Währenddessen rang Adam die Hände und schaute nervös um sich, als könnte jede Sekunde die Hacker-Polizei angesprungen kommen.
»Wer ist dein Freund?«, fragte Dad, als wir an ihm vorbei ins Wohnzimmer gingen.
»Das ist Adam Silverman. Adam, das ist mein Vater.«
Adam schüttelte ihm die Hand. »Nett, Sie kennenzulernen, Sir.«
»Ich werde ein paar Tage nicht in der Stadt sein, Jackson.«
»Warum?«
»Ich habe geschäftlich in Südkorea zu tun. Vorhin habe ich dir eine Nachricht auf die Mailbox gesprochen, aber du hast nicht zurückgerufen. Ich werde in fünf Minuten abgeholt. Kommst du
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