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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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ich selbst sein.
    Na ja, minus den Ich-komme-aus-der-Zukunft-Teil. Wenn das dann nicht reichte, konnte ich mich immer noch zurückziehen und mich aus der Ferne vergewissern, dass sie in Sicherheit war.
    »Hey, Adam?«
    Ich setzte mich auf und hörte, wie er auf seinem Stuhl herumfuhr. »Ich dachte, du wärst eingeschlafen«, sagte er.
    »Nein, ich hab nur über das nachgedacht, was du gesagt hast. Ich hab keine Antwort darauf, aber ich verspreche dir, vorsichtig mit ihr umzugehen.«
    »Gut. Freut mich, das zu hören.« Adam zeigte auf den Schreibtisch. »Ich hab was in dein Tagebuch geschrieben, auf die Innenseite des hinteren Buchdeckels.«
    Ich warf einen Blick darauf. »Noch mehr Latein?«
    »Ja, so was in der Art.« Er schaute wieder mich an. »Das ist jetzt wichtig. Wenn du mir jemals etwas sagen musst, das du mir in der Homebase nicht sagen kannst, weil es zu riskant ist oder du nicht allein bist, kannst du immer einen oder zwei Tage in der Zeit zurückspringen, und ich bringe dir bei, wie wir miteinander kommunizieren können, ohne dass es jemand versteht. Dann kannst du wieder nach vorn springen und dieses Wissen anwenden.«
    »Wovon redest du? Warum kannst du es mir nicht jetzt gleich beibringen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist etwas, was selbst die CIA nicht rauskriegen wird, und ich will nicht riskieren, es dir in der Homebase zu sagen, wenn es Folgen hat.«
    Ich nickte und steckte das Tagebuch wieder ein. »Ich fahre nach Hause und lasse dich mal deine Nachmittagspläne umsetzen.«
    »Wenn du mitkommen möchtest, kannst du das gern tun. Wirklich. Ich bin sicher, dass es Holly nichts ausmacht.«
    »Nein, ich sehe sie morgen. So lange kann ich warten.«

    Als ich nach Hause kam und meinen Computer einschaltete, war ich überrascht, eine E-Mail von Holly vorzufinden. Ich hatte gedacht, sie würde sich jetzt erst einmal ein paar Tage nicht rühren, selbst wenn sie interessiert war. Holly hatte nämlich mehr Geduld als jedes andere Mädchen, dem ich begegnet war. Manchmal konnte das höllisch nerven.
    HOLLY : Hab gerade gehört, dass du mit meinem Freund Adam abgehangen hast. Bist du echt so ein Physik-Freak?
    ICH : Höchstens ein Möchtegern. So schlau bin ich nicht. Ich möchte nur gern so klingen.
    HOLLY : Du verstehst also selbst nicht, was du sagst?
    ICH : Ja, aber ich geb mir Mühe, das zu ändern. Vielleicht geh ich sogar demnächst mal zu einer Selbsthilfegruppe.
    HOLLY : Was ist deine größte Schwäche?
    ICH : Steak, ich steh echt total auf richtig saftiges Steak, das mit der knusprigen Fettschicht oben am Rand.
    HOLLY : Lol! Und igitt! Aber das meinte ich nicht. Was erzählst du den Leuten am liebsten, wenn du mal so richtig einen vom Pferd erzählen willst?
    ICH : Du hast so eine feinfühlige Art, die Dinge auszudrücken, aber ich würde sagen: Ich rezitiere Shakespeare-Sonette auf Französisch, um Mädchen zu beeindrucken. Ohne Therapie kriege ich diesen Tick nie in den Griff. Funktioniert nämlich eins a.
    HOLLY : Hmm … Ich würde ja zu gerne sagen, dass mich das nicht beeindrucken würde, aber ich fürchte, dem ist nicht so. Aber jetzt hast du natürlich die Überraschung versaut.
    ICH : Klar.
    HOLLY : Adam ist gerade gekommen. Zeit, für die Mathearbeit zu büffeln. Bis später.
    Na also! Das war der Beginn der Aufrichtigkeit, und ich hatte ein kleines bisschen was von mir offenbart. War gar nicht so schlimm. Jedenfalls bis jetzt. Ich schlief auf dem Sofa ein, während ich so viele Momente mit der Holly von 2009 aufschrieb, wie mir einfielen. Nur für den Fall, dass ich sie vergaß. Es gab so viele, und ich hatte mir nie die Mühe gemacht, sie aufzuschreiben. Weil ich immer dachte, das hätte noch Zeit.

    Als ich aufwachte, war es dunkel, und ich hatte den Großteil des Tages verschlafen. Fast eine Stunde verbrachte ich damit, irgendwelche Erledigungen zu machen, während ich mich zu entscheiden versuchte, ob es eine schlechte Idee war, Holly anzurufen oder ihr noch eine E-Mail zu schreiben. Gerade als ich schwach werden und ihr schnell eine Nachricht schicken wollte, sah ich, dass sie mir bereits eine E-Mail geschickt hatte. Vielleicht war die siebzehnjährige Holly ein bisschen weniger geduldig?
    HOLLY : Ich weiß, dass es ganz schön idiotisch ist, dir schon wieder zu schreiben, und das nach nur sechs Stunden, aber ich wollte dich fragen, ob du irgendwelche guten Tipps hast, wie man sich am besten auf die Uni-Eignungsprüfung vorbereiten kann?
    Ich antwortete per Instant Messenger

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