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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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überhaupt einer zustande kommt. Ich schätze, das ist im Moment die Trefferquote für Filme in Planung. Nur einer von zehn wird realisiert.«
    »Machst du dir Sorgen?«, erkundigte sie sich einigermaßen teilnahmsvoll.
    »Noch nicht«, antwortete er. »Ich kann jederzeit auf die andere große Industrie in LA zurückgreifen.«
    »Drogen?«
    »Nein, Pornos. Niemand spricht darüber, aber LA besteht nur zu fünfzehn Prozent aus Filmen, die restlichen fünfundachtzig Prozent sind Pornos. Deshalb sind hier alle so durchtrainiert. Um sicherzugehen, dass sie die Rolle von Miguel, dem verheerend gutaussehenden Pizzalieferanten, spielen können, wenn die Miete mal überfällig ist.«
    »Du machst mir Angst!«, beschwerte Annie sich. »Du könntest nach London zurückkommen, weißt du? Es gibt doch eine neue Staffel von
The Manor,
oder? Und was ist mit West End?«
    »Ja … Aber mit eingezogenem Schwanz zurückkommen, das hatte ich eigentlich nicht geplant.«
    Ich auch nicht,
schoss es Annie unwillkürlich durch den Kopf. Wieder einmal war sie entschlossen, nicht zu
The Store
zurückzugehen.
    »Wie auch immer du zurückkommst, Connor, du wirst mit offenen Armen empfangen, von uns allen«, versicherte sie ihm.
    »Du bist eine hinreißende Frau!«
    »Ich weiß. Was machen deine Nahrungsmittelunverträglichkeiten?« Es sollte klingen, als wäre es ernst gemeint, doch das gelang ihr nicht so recht.
    »Hör auf zu grinsen!«, befahl Connor. »Seit ich keine Getreideprodukte mehr esse, muss ich darum
kämpfen,
nicht abzunehmen.«
    »Vielleicht sollte ich das auch mal versuchen …«
    »Ich weiß nicht recht, bist du Typ O? Vielleicht solltest du meinen Diätisten anrufen. Er könnte dir sicher telefonisch ein paar Ratschläge geben.«
    »Vielleicht solltest du meinen Diätisten anrufen?!«,
wiederholte sie ungläubig. »Solche Worte aus deinem Mund, das hätte ich nie gedacht! Aber ist Schnaps nicht auch aus Getreide?«
    »Ich darf Champagner und Wodka trinken«, erklärte Connor, »weil beides naturrein ist. Wodka mit Sodawasser ist sowieso das einzige Getränk, das man hier kaufen kann«, fügte er hinzu. »Mit Wodka-Soda kann man sich betrinken, ohne viele Kalorien oder Toxine zu sich zu nehmen, außerdem rehydriert man, während man dehydriert.«
    »Und wie heißt Wodka-Soda bei euch? Hollywood Hellraiser?«, witzelte Annie. »Ach, ihr seid verrückt! Du kannst dir also herrlich die Nacht um die Ohren schlagen und trotzdem am nächsten Morgen um sechs zur Spin Class erscheinen.«
    »Spin Class? Sooo was von out!«, entgegnete Connor. »Jetzt ist Yoga-Kickboxen angesagt.«
    »Aber ich dachte, Yogis wären Pazifisten. Boxen sie ihre negativen Vibrationen nieder?«, zog Annie ihn auf.
    »Ja, da lachst du, aber du bist jetzt Fernsehmoderatorin. Du stehst ganz kurz davor, dich genauso zu benehmen«, warnte er sie.
    »Gar nicht.«
    »Doch.«
    »Nein!«
    »Absolut.«
    »Wie geht’s deinem Lover?«, fragte Annie, um die spielerische Zankerei abzuschließen.
    »Prima«, lautete die Antwort. »Er hat kein Arbeitsvisum, deshalb betätigt er sich fleißig als mein Begleiter. Er plant meine Garderobe, organisiert meinen Terminplaner, bucht alle meine Sitzungen, sorgt dafür, dass ich kein Meeting, keinen Maniküretermin versäume.«
    Maniküre?
Am Telefon konnte Annie nicht erkennen, ob Connor es ernst meinte oder sie hochnehmen wollte. Aber sicher stand nicht einmal der kalifornische Connor auf Maniküre. Oder?
    »Er informiert sich über unsere Möglichkeiten, hier ein Baby zu bekommen«, ließ Connor ohne Vorwarnung die Bombe platzen. »Entweder Adoption oder eine Leihmutter.«
    »Hallo?!«, fiel Annie über ihn her. »Ein
Baby
zu bekommen? Ihr zwei wollt ein Baby? Und du hast mir kein Wort davon gesagt?«
    Eine Pause folgte. Dann ahnte Connor, dass eine Entschuldigung angebracht war. »Tut mir leid. So lange ist das zwischen uns noch gar nicht im Gespräch. Die Idee ist noch sehr neu«, fügte er hinzu, »aber sie ist phantastisch!«
    Annie sagte das, was ihr dazu einfiel: »Na, das ist ja unglaublich aufregend, Schätzchen!«
    Aber wirklich, sie fand es zu sonderbar, dass die beiden Männer, die ihr am nächsten standen, Ed und Connor, beide Kinder wollten. Urplötzlich. Aus heiterem Himmel.
    »Ed möchte auch ein Baby«, wagte sie sich vor.
    »Nein! Das wird so irre, Annie! Glückwunsch!«, setzte er hinzu, ein bisschen verfrüht, gelinde gesagt.
    »Nein, Connor. Da gibt’s eine kleine Meinungsverschiedenheit. Ed möchte ein Baby,

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