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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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hinter dem Tresen ihm nach.
    Aber wenn Elena wegen eines Vorstellungsgesprächs dort war …
    Er trat auf die Straße hinaus, fing an zu laufen. Vorbei an Ampeln, die zweite links, diese Straße entlang bis zum Ende … und dort an der Ecke sah er eine schäbige Markise mit der Beschriftung »Club Z« in verblasster silberner Farbe.
    Ed ging zur Tür, drückte die Klinke und stellte fest, dass geöffnet war. Im nächsten Moment befand er sich im merkwürdigen, zeitlosen Nachtclub-Land. Ein breiter Flur, dann eine Treppe, beleuchtet von trüben Halogenlampen und mit tiefrotem Teppich ausgelegt. Niemand war zu sehen. Niemand vertrat ihm den Weg, als er die Stufen hinaufstieg und oben die Doppeltür aufstieß, hinter der laute Musik dröhnte.
    Jetzt befand er sich in einer großen dunklen Bar mit Tanzfläche. An den Tischen am anderen Ende sah er Leute, die tranken und sich unterhielten.
    Es herrschte noch kein Betrieb in diesem Club, aber er war offensichtlich schon geöffnet. Langsam näherte Ed sich dem nächstgelegenen Tisch. Die Beleuchtung war schlecht, aber er konnte die Gesichter erkennen und stellte rasch fest, dass Lana oder Elena nicht hier waren.
    Köpfe fuhren zu ihm herum, und wenn er auch die Sprache nicht verstand, hatte er doch das Gefühl, dass diese Kerle entweder über ihn oder mit ihm redeten. Allerdings war er nicht unbedingt dieser Lokalität entsprechend gekleidet.
    Er marschierte festen Schritts weiter an einem zweiten, dann einem dritten Tisch vorbei. Hier hielten sich nicht viele Personen auf, aber alle zeigten anscheinend ein bisschen zu viel Interesse an ihm.
    Dann sah er in der Ecke gegenüber blondes Haar aufleuchten. Elenas? Rasch schritt er weiter in diese Richtung, als er plötzlich Hände auf seinen Schultern spürte.
    »Privater Club«, sagte hinter ihm eine Männerstimme mit starkem Akzent.
    Ed drehte sich um und sah sich einem sehr breiten Mann in einem sehr breiten schwarzen Anzug gegenüber.
    »Meine Tochter hält sich hier auf, und ich bin gekommen, um sie abzuholen«, sagte Ed genauso energisch.
    »Tochter? Nein«, wehrte der Mann ab. »Privater Club«, wiederholte er.
    »Sie ist hier«, versicherte Ed. »Lassen Sie mich sie suchen, dann gehe ich! Auf der Stelle.«
    Er behauptete sich diesem Mann gegenüber so entschieden, als stünde ein aufmüpfiger hohlköpfiger Rugbyspieler aus der sechsten Klasse vor ihm. Einen Moment lang schien keiner von ihnen recht zu wissen, was als Nächstes passieren würde. Beide hatten den Verdacht, dass es nicht sehr angenehm sein könnte.
    Dann öffnete sich links von Ed eine Tür, und Lana taumelte heraus.
    »Lana!« Ed rang vor Überraschung und Erleichterung nach Luft.
    »Was …?«, setzte Lana an. Sie blieb stehen, schwankte leicht, trat dann einen Schritt vor und taumelte in Eds Arme.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Ed und drückte sie fest an seine Seite. Ihre bloßen Arme fühlten sich feucht-kühl an, und er gab sich Mühe, ihr enges Bustier nicht zu beachten, das sie tief herabgezogen hatte und das viel leuchtend weißes Dekolleté und den Rand eines mädchenhaften weißen BHs freigab.
    »Mir ist übel«, sagte Lana und schwankte wieder unsicher auf ihren wackligen High Heels.
    Sie roch auch so, als wäre ihr übel. Und das würde auch erklären, warum ihr Gesicht feucht glänzte und so ungewöhnlich bleich gegen die dunkel geschminkten Augen und Lippen abstach.
    »Was hast du genommen?«, erkundigte Ed sich angstvoll, ohne die drohenden Blicke zu beachten, mit denen der Rausschmeißer sie beide bedachte.
    »Eine Zigarette«, gestand Lana, »und einen Drink. Davon ist mir schlecht geworden … Ich glaube, mir wird schon wieder schlecht …«
    Sie schien in seinen Armen schlaff zu werden, doch zu seiner Erleichterung musste sie sich nicht übergeben.
    »Ed?«
    Er erkannte Elenas Stimme, drehte sich um und sah sie auf sich zu kommen.
    »Los«, befahl er scharf, »hol deine Sachen! Hol Lanas Tasche, wir wollen gehen!«
    »Nein«, widersprach sie. »Kriege ich Arbeit hier.« Sie wandte sich einem Tisch zu, an dem zwei mürrische Männer saßen.
    »Wenn du nicht auf der Stelle mit uns hier rauskommst, hast du kein Dach mehr über dem Kopf!«, ließ Ed sie ruhig wissen. »Und jetzt hol deine Sachen!«
    Der Türsteher rief etwas in einer fremden Sprache, und die Männer an dem Tisch, dem Elena sich jetzt näherte, riefen zurück. Das behagte Ed nicht. Es klang wütend und bedrohlich.
    Die beiden Männer am Tisch standen auf. Sie wollten

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