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STYX - Fluss der Toten (German Edition)

STYX - Fluss der Toten (German Edition)

Titel: STYX - Fluss der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprechen begann, gehetzt und atemlos. Doch ich bemerkte es nicht.
    Die ersten Böen des herannahenden Sturmes wurden spürbar, als Jack eines Abends völlig atemlos vor meiner Haustür stand und mit lautem Klopfen und panischen Rufen Einlass verlangte. So wie ein Zugvogel wusste, in welche Richtung er im Herbst zu fliegen hatte, so ahnte ich instinktiv, dass dieses Ereignis in direktem Zusammenhang mit dem stand, was er mir bisher verschwiegen hatte. Ich öffnete die Tür und ließ meinen sehr derangierten Freund hinein – mein eigenes Schicksal dicht auf seinen Fersen.
    Um Luft, Worte und Selbstbeherrschung ringend, stolperte er ins Wohnzimmer und hinterließ eine dunkle Spur feuchter Erde auf dem teuren Teppich.
    Ohne ihn eine Sekunde aus den Augen zu lassen, folgte ich ins Wohnzimmer und setzte mich ihm gegenüber auf die Couch. Eine kleine Ewigkeit des Schweigens verging. Er schluckte immer wieder laut, ließ mich glauben, dass er endlich etwas sagen würde, nur um dann doch wieder in beschämtes Schweigen zu verfallen. Dabei zupfte er nervös an seinem Hemd, was meine Neugier nur steigerte und beinahe in Ungeduld umschlagen ließ. Schließlich wagte er es doch und mit ängstlichem Blick, fast so als wäre ich es, der ihn in Panik versetzt hatte, sah er zu mir auf.
    »Ich weiß, dass du dich fragst, was mit mir los ist.« Seine ganze Verlegenheit manifestierte sich in einer unbeholfenen Geste mit den Händen, die wohl eine Entschuldigung ausdrücken sollte.
    »Leider kann ich mich nicht gut verstellen. Und Geheimnisse konnte ich nie gut bei mir behalten.« Er senkte den Blick und fuhr mit stockender Stimme fort: »Es gibt da eine Sache von der du wissen solltest. Aber versprich mir bitte, dass du mich zu Ende sprechen lässt, bevor du mich aus deiner Wohnung und deinem Leben wirfst.«
    Er sah wohl, dass ich widersprechen wollte, winkte daher energisch und kopfschüttelnd ab. »Nein, versuch es erst gar nicht. Du wirst mich auslachen, wenn du alles gehört hast.«
    Wie ich ihn so betrachtete – ein zitterndes Nervenbündel von Kopf bis Fuß –, fragte ich mich, ob mein Lektor nicht doch Recht gehabt hatte. Vielleicht war mein Freund doch wahnsinnig geworden? Angewidert schob ich den Gedanken beiseite. Nein, egal wie es ihm ging: Er war mein Freund – ein lieb gewonnener Gesprächspartner –, und nichts konnte daran etwas ändern. Also gab ich ihm mein Ehrenwort und er begann, mit atemloser Stimme seine haarsträubende Geschichte zu erzählen:
    »Ich habe, wie andere auch, Dinge getan, auf die ich nicht sonderlich stolz bin. Meistens habe ich aber gute Gründe dafür gehabt.« Er sah zu mir herüber, wohl um sich zu versichern, dass ich ihm wirklich zuhörte. »Während der Arbeit an meinem ersten Buch hat es angefangen. Wenn du es gelesen hast, wirst du sicher wissen, dass es eine Albtraumreise durch okkulte Zirkel und der Suche nach Erlösung ist.«
    Schweigend begegnete ich seinem Blick. Ich hatte das Buch gelesen und – auch wenn ich es so nicht ausgedrückt hätte – seine Beschreibung war treffend. Dieses Buch, brillant geschrieben, knapp und atmosphärisch dicht, hatte mich noch mehrere Tage nach der Lektüre beschäftigt. Eine Albtraumreise. Sehr treffend.
    »Es sollte ein gutes Buch werden«, bemerkte er schulterzuckend. »Ich wollte endlich Erfolg haben. Um in die Thematik hineinzufinden, hatte ich andere Bücher gelesen, ohne Erfolg. Die Theorie des Stoffes brachte mich nicht weiter. Natürlich hätte ich es dabei belassen können, doch ich wollte mehr! Was die Recherche für ein Buch betraf, war ich immer sehr gründlich, aber das konnte ich nicht.« Unruhig sah er zum Fenster. »Kannst du das schließen?«, fragte er schließlich.
    Zwar wusste ich nicht, was ihn daran beunruhigte, aber ich tat, worum er mich gebeten hatte; zog sogar die Vorhänge zu, was ihn ungemein zu beruhigen schien.
    Er nickte dankbar und fuhr mit seiner Erzählung fort: »Schließlich fand ich sie. Oder vielleicht wäre es richtiger zu sagen: Sie fanden mich. Eine Gruppe von Personen, die mit dem Okkulten wesentlich mehr Erfahrung hatten als ich. Irgendjemandem war wohl aufgefallen, dass ich Fragen stellte und Bücher auslieh, die üblicherweise unbeachtet in Regalen herumstanden. Möglich, dass sie ständig alles beobachten und auf eine Gelegenheit warten. Ich weiß es nicht ...«
    Seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser und ich konnte förmlich spüren, wie er geistig wegdriftete, von den Gedanken überwältigt.
    »Wer

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