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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ordnung?«, fragte der Junge, der anscheinend nichts von alledem mitbekommen hatte.
    Ben nickte. »Glaub schon …« Dann wurde es schwarz um ihn herum.
    Was zum Teufel …? Er versuchte, sich zu widersetzen, doch schien er in einem Weltall ohne Sterne zu treiben. Es gab nichts, gegen das er hätte angehen können, niemanden, gegen den er hätte kämpfen können. Er war nicht bewusstlos, aber von einer unendlichen Finsternis umgeben. Da erschien in der Dunkelheit ein kleiner, matter Funke. Als er sich darauf konzentrierte wie auf ein fernes Leuchtfeuer, wurde der Funke zur hellen Flamme. Die Flamme sprach mit der Stimme seines Großvaters und flackerte bei jedem Wort. »… Ben … Ben … du musst dich beeilen …«
    Mittlerweile war Ben bewusst, dass Mo’amba mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Aber dies war der falsche Zeitpunkt. »Was ist denn? Stimmt etwas nicht? Geht es Ashley gut?«
    »… schwach … müde.« Die Flamme wurde wieder zu einem blassen Flackern. »… musst dich beeilen …« Einen Moment lang flackerte die Flamme heller. »Gefahr …« Dann verblasste sie, wurde wieder zum Funken, schließlich verschwand sie ganz. Ben empfand nur noch Leere. Er spürte, dass nicht nur der Kontakt zu Mo’amba abgebrochen, sondern dass auch Mo’amba irgendwie fort war. Fort für immer. Als er seine Umwelt wieder wahrnahm, rannen ihm plötzlich Tränen über die Wangen.
    »Ben, was hast du?« Jason schüttelte ihn an der Schulter. Ben erhob sich von dem felsigen Boden, auf dem er zusammengebrochen war. Mo’amba war tot. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. »Mir geht es gut«, sagte er zu dem Jungen.
    »Du bist ohnmächtig geworden.«
    »Mach dir keine Sorgen, mir geht es prima.« Er tätschelte Jasons Knie und grübelte über Mo’ambas letzte Worte nach. Er wollte, dass Ben sofort zurückkehrte. Dass er keine weitere Zeit verschwendete. Aber warum die Eile? Ben hatte noch sieben Stunden, bis seine Frist ablief. Irgendetwas war im Busch. Eine neue Gefahr.
    Jason schaute ihn besorgt an, sprach aber kein Wort.
    Ben blickte auf den Timer auf Bens Gürtel. Immer noch zeigte er die Fünf an. Beeilung jetzt, Mo’amba hatte sie zur Eile getrieben. Jetzt wurde es ernst. Er brauchte einen Plan. Er musste Harry erreichen. Er musste ihn hierher bekommen, damit er die Bombe entschärfte.
    Da dämmerte es ihm … zum Teufel, warum war er nicht früher darauf gekommen?
    Natürlich konnte er mit Harry in Kontakt treten. Zumindest mit Nob’cobi, der Harry dann sagen konnte, dass er seinen Arsch herüberbewegen solle. Mo’ambas Kontaktaufnahme hatte ihn auf die Idee gebracht. Er konnte das doch genauso. Doch hatte er es noch nie auf diese Entfernung hin versucht. Außerdem war zweifelhaft, ob Nob’cobi sich in einem entspannten Trancezustand befand und für die Kontaktaufnahme überhaupt empfänglich war. Aber möglich war es. Er musste es nur versuchen.
    »Jason, ich weiß, dass du mich für vollkommen bescheuert halten wirst, aber ich muss mich jetzt konzentrieren. Bitte verhalt dich ganz ruhig.«
    »Okay, aber was …«
    »Pst, später.« Ben setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Wieder stellte er sich das Haus seiner Kindheit in der Gegend von Perth vor. Den orangefarbenen Staub. Die Kängurus am Horizont. Die Heimat.
    Er saß wieder auf dem knarrenden Stuhl auf der Veranda. Diesmal gab er sich keine Mühe mit dem Bier. Stattdessen konzentrierte er sich fest auf Nob’cobis Gesicht und stellte sich vor, der Krieger säße auf dem Stuhl neben ihm. Er malte sich die Gesichtszüge Nob’cobis in allen Einzelheiten aus. Die Narbe auf seiner Wange, der ergrauende Haarschopf auf seinem Kopf. Für einen Augenblick nahm die Vorstellung Gestalt an. Nob’cobis erstauntes Gesicht sah ihn an, verschwand aber sofort wieder.
    Verdammt! Ben konzentrierte sich erneut. Komm, Nob’cobi, du hast mich eine Sekunde lang gesehen. Du weißt, was ich von dir will. Ben versuchte es mit aller Kraft. Komm doch, hör mir zu. Nichts. Minutenlang, so schien es ihm, versuchte er es immer wieder. Verschwendete Minuten, die er nicht hatte.
    Gerade als er vor Enttäuschung schreien und aufgeben wollte, erschien Nob’cobi. Er schien außer Atem zu sein. »Was willst du?«, knurrte er Ben an. »Ich wäre fast gestolpert, als du zum ersten Mal Kontakt mit mir aufgenommen hast. Du sollst doch …«
    »Hör zu! Ich brauche Harry bei mir. Sofort!«
    »Wir sind gerade auf dem Rückweg. Der

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