Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
herkam.«
    Der Krieger blickte ihn verständnislos an. Zum Henker, das war jetzt nicht der Zeitpunkt für weitere Kommunikationsprobleme. Ben summte die Melodie, schaute pantomimisch um sich und zuckte dann mit den Schultern.
    Nob’cobi nickte, zeigte zur Tür und ging voran.
    Ben schloss die Finger fest um die Pistole, bis die Knöchel weiß waren, und lief hinterher. Und wenn es schon zu spät war? Er schüttelte den Kopf. Nein, ganz bestimmt nicht.
    Er folgte Nob’cobi nach draußen. Gerade als sie um die Ecke kamen, stand plötzlich Harry vor ihnen. Ben war so überrascht, dass er beinahe auf ihn geschossen hätte.
    »Du hast es geschafft«, sagte Harry außer Atem und schweißnass. »Schnapp dir die Statue und dann nichts wie weg hier. Die anderen Krieger führen die Cra’kan -Herde immer noch in die Irre, aber lange klappt das nicht mehr. Wir müssen …«
    Ben hob die Hand. »Ich habe sie schon.«
    »Großartig!«
    »Aber wir haben ein neues Problem. Komm, wir sind in Eile.« Ben scheuchte Nob’cobi voran und erzählte Harry die Ereignisse in Stenogrammform.
    Harry begriff schnell. »Du denkst, es ist Ashleys Sohn.«
    Ben nickte.
    »Scheiße. Verflucht ungünstiger Zeitpunkt für ein Computerspiel.«
    Nob’cobi bedeutete ihnen zu schweigen und winkte Harry zu sich. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr. Harry schnitt eine Grimasse und rutschte zu Ben hinüber. Er übersetzte flüsternd: »Hier hat Nob’cobi Tiny Tim gesehen. Die Melodie kam von der anderen Seite des zerstörten Gebäudes da drüben.«
    Ben nickte. Dieses Mal achtete er bei jedem Schritt darauf, dass er auf festes Gestein trat. Er wollte die Cra’kan nicht noch einmal durch seine Tollpatschigkeit herbeilocken. Die drei schlichen schweigend voran, an einem zerstörten Messezelt vorbei. Töpfe und Pfannen lagen kreuz und quer herum.
    Nachdem sie eine Minute lang geschlichen waren, hörten sie das vertraute Kratzen der Klauen und das Schnüffeln eines Cra’kan. Nob’cobi ging ein paar Meter vor Ben und Harry her. Er lugte vorsichtig an einem Haufen Holz und Schutt vorbei auf die freie Fläche dahinter. Plötzlich schreckte er zurück und lehnte sich flach an die Wand. Er signalisierte ihnen, sich nicht zu rühren.
    Ben sah, wie der mächtige Schwanz der Bestie ins Blickfeld fegte und ein paar verstreute Töpfe zur Seite schleuderte. Das Scheppern schallte unverhältnismäßig laut in der Totenstille des leeren Camps. Dann verschwand der Schwanz wieder.
    Nob’cobi gab ihnen ein Zeichen, vorsichtig zu ihm zu kommen. Ben schlich sich zuerst an und schob sich nahe genug an die Ecke heran, um einen Blick dahinter zu werfen.
    Der Cra’kan stand mit dem Rücken zu ihnen. Sein Schwanz peitschte auf und ab. Ben sah, wie er seinen Kopf hin- und herbewegte und etwas, das sich vor ihm befand, genau betrachtete. Dabei schnaufte er laut. Dann ging er einen Schritt zur Seite, um seine Beute aus einem anderen Winkel zu betrachten.
    Ben unterdrückte einen Aufschrei. Die Bestie hatte den Blick auf ihre Beute freigegeben. Es war Jason, an eine Säule gefesselt, die Augen vor Angst weit aufgerissen. Der Cra’kan ging jedoch nur schnüffelnd und grunzend um die Säule herum, offenbar erstaunt darüber, dass sein Opfer nicht davonrannte. Wie eine Katze, dachte Ben, der es keinen Spaß macht, wenn ihre Beute nur still dasitzt.
    Ben trat leise zurück und gab Harry die Gelegenheit, einen Blick zu riskieren. Dann flüsterte er ihm ins Ohr: »Lock mir den Dreckskerl fort, so wie die anderen. Dann kann ich Jason befreien und ihn in Sicherheit bringen. Wir treffen uns in einer halben Stunde in Blakelys Büro.«
    Harry nickte.
    »Aber sei vorsichtig«, warnte ihn Ben, »der Schweinehund ist gerissen.«
    Harry und Nob’cobi steckten kurz die Köpfe zusammen. Dann schlichen die beiden davon, um den Cra’kan in östlicher Richtung zu umgehen und von Bens Versteck abzulenken.
    Ben wartete, bis die beiden ihre Position erreicht hatten. Er hielt den Atem an und betete, dass Jason nicht plötzlich aufschrie. Die Bestie wartete bestimmt nicht mehr lange. Über kurz oder lang würde Tiny Tims Staunen dem Hunger weichen, und er würde angreifen.
    Ben spannte die Muskeln so stark an, dass sie zitterten. Vor Schreck fuhr er hoch, als er Töpfe und Pfannen laut scheppern hörte. Harry und Nob’cobi. Das wurde aber auch langsam Zeit. Er riskierte einen Blick um die Ecke, um Tiny Tims Reaktion mitzubekommen. Der stand bewegungslos und aufrecht da, die Ohren lauschend nach hinten

Weitere Kostenlose Bücher