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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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gerichtet. Langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung des Lärms. Er ging ein paar Schritte auf die Geräusche zu, blieb dann aber stehen und schaute zurück zu Jason. Er schien den Köder nicht anzunehmen. Wenigstens nicht, bevor er sein Schnäppchen aufgespießt hatte. Wieder ging er einen Schritt auf Jason zu.
    Wag es nicht! Ben hob seine Pistole. Bevor er schießen konnte, sprang Harry mit zwei zerbeulten Töpfen in der Hand aus der Deckung.
    Er brüllte die Bestie an. »Heho, Fettsack, wie wäre es mit einem Tänzchen?« Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, schlug Harry die Töpfe zusammen.
    Damit hatte er endlich Tiny Tims Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mit einem Brüllen schnellte er auf Harry zu, der nicht mit einer so raschen Reaktion gerechnet zu haben schien. Er taumelte zurück und fiel beinahe hin. Ben biss die Zähne zusammen. Marsch, Marsch, Soldat! Harry schien den leisen Befehl zu hören und rannte in die Gasse zurück.
    Der flüchtende Mann war einfach zu verführerisch für den Cra’kan. Er lief hinter ihm her und verschwand.
    Ben wartete keine Sekunde länger. Sobald die Schwanzspitze außer Sicht war, rannte er aus seinem Versteck und auf den Jungen zu.
    Tränen liefen Jason über das verrußte Gesicht. Der Junge starrte immer noch der Bestie hinterher. Zum Glück war ihm sonst nichts passiert.
    Ben kam angerannt. Das Geräusch seiner schweren Stiefel lenkte Jason ab. Für einen Moment stand ihm die Angst ins Gesicht geschrieben. Dann erst schien er Ben zu erkennen. Weitere Tränen liefen ihm übers Gesicht.
    Wenige Sekunden später war Ben bei ihm. Er drückte ihn so fest an sich, wie es die Fesseln erlaubten, nahm ihm den Knebel aus dem Mund und fragte sich dabei, wer zum Teufel den Jungen gefesselt und geknebelt hatte. Aber sie hatten jetzt keine Zeit für Fragen. Jason wurde von Schluchzern geschüttelt. »Es ist alles in Ordnung, mein Junge. Du bist in Sicherheit.«
    Doch Jason schluchzte weiter. Er versuchte zwischen den Schluchzern zu sprechen. »Ich … habe versucht … dich mit dem Spiel … herzulocken.« Er ließ das Spielzeug fallen, das er noch in der Hand gehalten hatte. Es fiel scheppernd auf den Boden.
    »Das hast du gut gemacht.« Ben ging in die Knie, zog ein Messer heraus und begann, die Fesseln aufzuschneiden.
    »Meine … meiner Mama … geht es meiner Mama gut?«
    »Es geht ihr prima. Sie ist in Sicherheit.«
    Plötzlich zappelte Jason wild. Ben bekam kaum seine Handfesseln auf, so sehr wand er sich. Schließlich hatte er seine Hände befreit.
    »Nun halt doch mal eine Sekunde still. Ich will nur noch den letzten Strick lösen.«
    »Ich muss nachschauen!« Jason war wie besessen.
    »Was?«
    Jason hob sein T-Shirt hoch. Jetzt sah Ben die leuchtende LED-Anzeige auf Jasons Gürtelschnalle. Dort stand die Zahl Sechs.
    Jason starrte schweigend auf die Schnalle und stöhnte dann.
    »Was ist denn das?«
    »Eine Bombe«, sagte Jason mit verzweifeltem Blick.
    »Was zum Teufel sagst du da?«
    Jason zeigte ihm die grauen Würfel aus Plastiksprengstoff, die an seinem Gürtel befestigt waren. »Khalid hat sie mir umgebunden. Damit er Linda kontrollieren kann. Sie ist so eingestellt, dass sie in sechs Minuten explodiert.«
    »Dann runter damit.« Ben wollte ihn mit dem Messer von der Bombe befreien. Jason wich zurück. »Wenn du sie abschneidest, geht sie in die Luft. Nur durch den Geheimcode kann man sie abstellen.«
    »Wer kennt den Code?«
    »Khalid … und der ist irgendwo da draußen und legt noch mehr Bomben.«
    Dieses gottverdammte Dreckschwein. Wenn ich den zwischen die Finger bekomme …, dachte Ben.
    »Es muss eine andere Methode geben, sie zu entschärfen. Vielleicht kann Harry … er ist Sprengmeister.« Ben bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Zur Hölle! Wie sollte er ihn nur rechtzeitig finden? Sie waren erst in einer halben Stunde in Blakelys Büro verabredet. Er ballte die Fäuste und presste sie gegen seine Schläfen. Verflucht, Mann, denk nach!
    Er starrte auf die LED-Anzeige. Gerade sprang sie von Sechs auf Fünf.
    Ashley ließ sich auf das Kissen in ihrer Zelle sinken. Jetzt saß sie schon wieder fest. Drei Wachen standen auf der Türschwelle. Die Klingen ihrer Lanzen funkelten im Zwielicht des Schimmelpilzes. Ashley hatte mit Händen und Füßen versucht, ihre Unschuld zu beteuern, und mehrmals Sin’jaris Namen ausgesprochen, doch ihre Bemühungen waren vergeblich geblieben. Ihr einziger Zeuge, Mo’amba, war dem Tode nah.
    Vor ihrer Zelle kam

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