Sub Terra
gedeiht.«
Er nickte. »Praktisch.«
»Im ersten Schritt haben wir also festgestellt, dass das Wasser lebt. Sobald wir unsere Sandwiches aufgegessen haben, müssen wir als Nächstes ein paar von den Tieren, die im Wasser wohnen, einfangen. Ich habe dort drüben, in der Nähe des Ufers, Seesterne gesehen und einige Schwämme. Hilfst du mir, ein paar einzufangen?«
»Und ob!«
»Einer von den Marines hat mir versprochen, uns später auch einen von den leuchtenden Fischen zu fangen.« Sie war auf die phosphoreszierenden Eigenschaften dieser großen Fische neugierig. Da sie derartige Fische noch nie gesehen hatte, machte sie die Aussicht, eine neue Spezies klassifizieren zu können, ganz aufgeregt.
»Warum fangen wir nicht gleich an?« Jason stand schon auf. »Ich habe ein paar …«
»Einen Moment, junger Mann.« Sie zeigte auf den Teller. »Zuerst isst du dein Sandwich auf. Ich trage die Verantwortung für dich, bis deine Mutter zurückkommt.«
Er verzog den Mund und plumpste zurück auf die Decke. »Okay, okay.«
Sie gab ihm das Sandwich und nahm einen Bissen von ihrem. »Aber wir beeilen uns. Schließlich müssen wir Fische fangen.«
»Große«, fügte er strahlend hinzu.
»Die größten. Die gibt es dann zum Abendessen.«
»Leuchtende Fische? Igitt!«
»He, mein Freund, mach mal halblang. Wenn das Licht ausfällt, können wir wenigstens noch erkennen, was wir essen.«
Das brachte ihn zum Lachen. Linda grinste und vergaß beinahe, dass Felsmassen über ihrem Kopf hingen.
Ben sah Ashley zu, die sich bückte und den Altar untersuchte. Diese Frau war verdammt gut gebaut. Er nahm seinen Helm ab und wischte sich mit einem roten Taschentuch über die feuchte Stirn. Es wurde immer später, und sein Magen knurrte. Gott sei Dank war das die letzte Höhle, die sie untersuchten.
Er stöhnte, als er sah, dass Ashley das Maßband herauszog. »Nicht schon wieder«, fluchte er leise vor sich hin. Seit der Entdeckung von heute Morgen zockelte er hinter Ashley und Dr. Symski her und fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen, während die beiden ihre Untersuchungen vornahmen. Vor jeder Höhle blieben sie stehen: messen, kratzen, Proben sammeln. Öde. Er hatte gehofft, mit Ashley allein zu sein, aber seit der Entdeckung des Reliefs waren beide Wissenschaftler wie Bluthunde auf einer Fährte. Nichts konnte sie ablenken. Kein Witz und kein Bonmot. Ben war Luft für sie.
»Also, hier haben Sie die Diamantstatue gefunden?« Ashley kniete vor dem Steinpodium, das unvermittelt aus dem Boden einer Kammer aufragte. »Das Podest wurde aus dem Steinsockel gemeißelt. Naheliegend, dass die Erbauer diese Höhle absichtlich so angelegt hatten. Alle anderen Höhlen haben an dieser Stelle die Feuerstellen.« Sie wies auf die Decke. »Außerdem ist das der einzige Raum, in dem es kein ovales Symbol über der Tür gibt.«
Ben stand auf dem Felsvorsprung, der die Schwelle zur Höhle darstellte. Er warf einen Blick über die Kante auf das Wasser in der Tiefe. Die Höhle befand sich auf der obersten Ebene und in dem Teil der Felswand, die über dem See lag. Ohne das Gerüst wäre es ein beschwerlicher Aufstieg gewesen, auch für ihn.
Ashley wandte sich wieder an Dr. Symski, der im hinteren Teil der Kammer hockte. »Als Ihre Wissenschaftler die Statue fanden«, sagte sie, »schaute die Figur nach außen oder nach innen?«
»Nun …« Er trat von einem Fuß auf den anderen. »Wissen Sie, es gab da einen Zwischenfall. Der erste Mann, der die Höhle betrat, stieß die Figur um. Wir wissen nicht, in welche Richtung sie blickte.«
Sie klatschte mit der Hand auf den Altarstein. »Welche entscheidenden Details haben Sie sonst noch vermasselt?«
Dr. Symski wurde rot.
Ben, den die ganze Korinthenkackerei nervte, mischte sich ein. »Was macht denn das für einen Unterschied? Ob sie nun hinein- oder hinausgeschaut oder auf dem Rücken gelegen hat?«
Ashley ging mit zusammengekniffenen Augen auf ihn zu. »Es macht einen verdammt großen Unterschied. Wir haben es hier mit dem einzigen aussagekräftigen Artefakt dieser Ausgrabung zu tun, das für diese Kultur einmal eine enorme Bedeutung gehabt haben muss. Wenn es nach außen gerichtet war, handelt es sich wahrscheinlich um einen Zauber, der böse Geister verbannen sollte. Wenn es nach innen gerichtet war, so war es wahrscheinlich ein Gegenstand der Verehrung, der bei Ritualen eine Rolle spielte.«
Ben kratzte sich hinter dem Ohr. Schweißtropfen liefen unter seinem Helm hervor. »Was macht es,
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