Sub Terra
hunderte Kilometer Felsgestein hindurch in alle Richtungen miteinander zu kommunizieren.«
Major Michaelson hob das Funkgerät hoch und schätzte sein Gewicht. »So ähnlich wie die vergrabenen Sender, die unseren Unterseebooten die Funkverbindung ermöglichen.«
»Genau das gleiche Prinzip – kaum spürbare Schwingungen. Das System wurde getestet und hat sich bestens bewährt.«
»Wie oft stellen wir den Kontakt her?«, fragte Ashley.
»Dreimal am Tag, zu bestimmten Uhrzeiten«, antwortete Blakely. Er zeigte auf das Funkgerät. »Dies ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand, den Sie mit sich führen.«
Major Michaelson klopfte auf die Pistole an seiner Hüfte. »Dies ist mein wichtigster Ausrüstungsgegenstand.«
Ben grunzte. »Sie haben beide Unrecht. Das beweist Ihre mangelnde Höhlenerfahrung.« Er zeigte auf seinen Gürtel mit dem Ring von Batterien. »Das hier sind die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Keine Batterien, kein Licht. Ohne Licht habt ihr keine Ahnung, worauf ihr schießt, und kein Funkgerät der Welt bringt euren Arsch heil aus diesem Loch.« Er packte seinen Batteriegürtel. »Das hier ist euer Lebenselixier da unten.«
Jeder schaute nun auf Ben. »Natürlich«, sagte er und zog eine Rolle Klopapier aus seinem Rucksack, »ist das hier auch scheißwichtig.«
Ashley lächelte, und Linda unterdrückte ein Kichern. Manchmal hatte er was, das musste man ihm lassen. »Was ist mit Wasser?«, fragte Khalid, der neben dem Funkgerät gehockt hatte und nun aufstand. »Dehydrierung ist eine der größten Gefahren, nicht wahr?«
»So ungefähr. Aber die meisten großen Höhlensysteme besitzen zahlreiche Reservoire mit Trinkwasser. Geht mit dem Wasser in euren Feldflaschen zwischen den Wasserlöchern sparsam um.«
Ashley biss die Zähne zusammen. Funkgeräte, Pistolen, Batterien, Wasser. Und alle waren für das Gelingen der Mission lebensnotwendig. Für ihren Geschmack zu viele Variablen.
Dann wurde ihnen der Rest des Rucksackinhalts erklärt. Gefriergetrocknete Lebensmittel, in Alufolie verpackt, Elektrolytersatz, zusammengefaltete Luftmatratzen, ein Erste-Hilfe-Kasten, eine kleine Schachtel Toilettenartikel und obenauf eine große Trommel, auf die ein dickes Seil gewickelt war. Außer dem Rucksack trug jeder einen leichten Kletteranzug mit einem Kreidebeutel, um die Hände zu trocknen, und einen Helm mit einer Karbidlampe.
Bens Rucksack enthielt zusätzliche Kletterausrüstung: Karabinerhaken, Expressschlingen, Ösen und Spits. Der Zweck dieser Ausrüstung war Ashley klar. Major Michaelsons Rucksack versetzte sie jedoch in Angst und Schrecken. Er enthielt vier weitere Pistolen, ein in Teile zerlegtes Gewehr und zahlreiche in versiegeltes Leinen verpackte Schachteln mit Munition.
Und für den Fall, dass das nicht reichen sollte, stellte man ihnen die beiden letzten Mitglieder der Expedition vor: Major Skip Halloway und Major Pedro Villanueva. Auf den Schultern einen Adler, der einen Dreizack in den Krallen hielt. Diese Insignien sprachen für sich: Navy SEALs, die Elitetruppe. Sie waren mit Waffen förmlich gespickt, und jeder trug einen Rucksack, der doppelt so groß war wie die der anderen. Ein enormes Gewicht, doch sie glichen muskelbepackten Maschinen oder bewaffneten Ochsen.
Ben stupste Ashley in die Seite. »Eine verdammte Menge Schusswaffen, die wir da mit uns schleppen.«
Sie nickte. »Gefällt mir auch nicht.«
»Ich habe schon viel von diesen SEALs gehört. Gehen nirgendwo ohne ein ganzes Waffenarsenal hin.«
Ashley biss sich auf die Unterlippe. »Warum glaubst du …«
Blakely unterbrach sie. »Ab jetzt ist Professor Carter Ihre Vorgesetzte. Ihr Wort gilt so viel wie mein Wort.«
Ashley bemerkte, wie der rothaarige SEAL, Skip Halloway, grinste. Er stieß seinen Kumpel an, dessen Gesicht jedoch ausdruckslos blieb. Pedro Villanueva, mit seinen schwarzen Haaren und schwarzen Augen, war so unergründlich wie ein Marmorblock.
Sie stöhnte. Toll, noch zwei Machos, die sie im Zaum halten musste. Ihr fiel auf, dass sie nicht die Einzige war, die die Neuankömmlinge musterte. Khalid machte ein besonders verdrießliches Gesicht, als er die SEALs prüfend betrachtete. Er verzog die Mundwinkel zu einer hässlichen Grimasse, dann drehte er sich um und flüsterte Linda etwas ins Ohr. Sie lächelte und verbarg den Mund hinter der Hand.
»Also«, sagte Ben, »bist du bereit, diese Rasselbande von Abenteurern ins Innere der Erde zu führen?«
»Im Augenblick hoffe ich einfach nur, dass
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