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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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das diese Route erforscht. Ein Team aus fünf Wissenschaftlern und einem Marine verschwand vor über vier Monaten in diesem Wurmloch.«
    Ashley schüttelte den Kopf. »Warum schleppt man uns dann hierher, wenn schon alles untersucht worden ist?«
    »Das andere Team ist noch nicht zurück.«
    »Was?«, rief Ben und kam näher. »Wollen Sie damit sagen, die sind immer noch da unten?«
    »Ohne Funkgeräte hatten wir keine Möglichkeit, mit den Expeditionsteilnehmern Verbindung aufzunehmen. Das Team sollte nach zwei Wochen Forschungsarbeit zurückkehren. Drei Wochen vergingen ohne ein Sterbenswörtchen von ihnen. Also schickten wir eine Suchmannschaft hinterher. Bei einer oberflächlichen Durchsuchung fanden wir das dichte Netz von Tunneln, Schächten und Höhlen. Von den Expeditionsteilnehmern fehlte jede Spur.«
    »Warum zum Teufel haben Sie die Suche nicht ausgedehnt?« Ben hatte mittlerweile einen puterroten Kopf.
    »Ohne entsprechende Funkgeräte waren die Suchmannschaften ebenfalls gefährdet. Ihnen drohte dasselbe Schicksal wie dem ersten Team. Also haben wir die Suche abgebrochen. Das Team wurde als vermisst gemeldet.«
    »Toll«, sagte Ashley. »Und was passiert, wenn wir in Schwierigkeiten geraten? Lassen Sie uns dann auch im Stich?«
    »Das ist doch Schwachsinn«, fügte Ben hinzu, »Sie hatten einfach die Hosen voll.«
    Blakely ballte die Fäuste und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Dieses Team stand unter meiner Leitung. Ich habe mich für den Verlust persönlich verantwortlich gefühlt. Ich konnte nicht riskieren, noch mehr Leute zu verlieren. Wir haben das erste Team verloren, weil wir aufgeregt waren und ohne angemessene Vorsicht vorgegangen sind. Ich habe die weitere Suche nach ihnen so lange untersagt, bis ein funktionierendes Funkverbindungsnetz installiert wurde.« Er wies mit dem Finger auf das Funkgerät. »Da ist es!«
    Ben gab nicht nach. »Tut mir leid, aber ich glaube immer noch, ein kleines Team …«
    Michaelson unterbrach ihn: »Es war auch meine Entscheidung.«
    Ashley drehte sich zum Major um, der bei den Rucksäcken stand. »Und warum zum Teufel haben Sie dann nichts unternommen?«
    Michaelson sah Ashley fest in die Augen. »Als Vorgesetzter der hier stationierten Marines hatte ich die Entscheidung zu treffen, entweder blind vorzudringen oder auf Dr. Blakelys Rat zu hören und zu warten, bis das Funkverbindungsnetz vollständig aufgebaut war. Ich habe mich für das vorsichtige Vorgehen entschieden.«
    »So ist sie, die Armee«, sagte Ben verbittert, und ein höhnisches Grinsen gefror ihm im Gesicht. »Untergebene sind nur Schachfiguren, die man wegwirft, wenn man sie nicht mehr braucht. Wen kümmert es, dass das andere Team aus wirklichen Menschen, die ein wirkliches Leben führten, bestand? Werft sie einfach fort.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen drehte sich Michaelson auf dem Absatz um. Bens verbitterter Gesichtsausdruck machte ihn hässlich, fand Ashley.
    Sie folgte dem Major, um ihn weiter zur Rede zu stellen, doch Blakely berührte sie am Ellbogen, als sie an ihm vorbeigehen wollte. Er flüsterte ihr ins Ohr: »Major Michaelsons Bruder gehörte zum ersten Team.«
    Ashley blieb stehen und sah, wie Michaelson den Inhalt seines Rucksacks mit hastigen und ruckartigen Bewegungen prüfte. »Harry?«, fragte sie und erinnerte sich an das warme Lächeln des Majors, als er von seinem jüngeren Bruder und dessen Begeisterung für Fahrzeuge und Motoren erzählte. Vielleicht sollte sie etwas sagen …
    Aber da rief Ben hinter Michaelson her: »Schöne Kameradschaft. Die Menschen einfach umkommen zu lassen. Wenn ich Sie wäre …«
    Ashley gebot Ben mit einer Handbewegung Einhalt. »Genug. Es ist gut jetzt. Lass ihn in Ruhe.« Sie sah, dass Michaelson seine Ausrüstung im Rucksack verstaute und fortging. Sie wandte sich zu Blakely. »Und jetzt?«
    Blakely räusperte sich. »Die damaligen Entscheidungen sind strittig. Wir müssen uns einigen, wie es jetzt weitergeht. Egal zu welchem Entschluss Sie alle gelangen, die beiden SEALs und Major Michaelson werden heute aufbrechen, um Spuren zu suchen, die auf das Schicksal der ersten Expedition hinweisen. Der Rest Ihres Teams muss sich jetzt entscheiden. Da Sie über das andere Team Bescheid wissen – wie viele von Ihnen möchten weiterhin an der Expedition teilnehmen?«
    Ben meldete sich als Erster zu Wort. »Wenn es nicht um diese vermissten Menschen ginge, würde ich sofort alles an den Nagel hängen. Aber ich habe lange genug gewartet.

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