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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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auch noch keine konkrete Antwort gegeben. Wollen Sie sich nun meinem Forschungsteam anschließen?«
    »Ich brauche mehr Details. Und mehr Zeit, um meinen Arbeitsplan umzuorganisieren.«
    »Um den Kleinkram kümmern wir uns schon.«
    Sie dachte an Jason, der sein Abendessen von einem wackligen Tablett vor dem Fernseher aß. »Ich habe einen Sohn und kann nicht einfach alles stehen und liegen lassen. Mein Sohn ist kein Kleinkram.«
    »Sie haben einen Exmann. Scott Vandercleve, glaube ich.«
    »Bei ihm wird Jason nicht bleiben. Vergessen Sie’s.«
    Blakely seufzte laut. »Dann haben wir ein Problem.«
    Doch Ashley würde in dieser Hinsicht nicht mit sich reden lassen. Jason hatte Ärger in der Schule gehabt, und sie hatte sich geschworen, in diesem Sommer viel Zeit mit ihm zu verbringen. »Das steht nicht zur Debatte«, sagte sie mit so viel Überzeugung, wie sie aufbringen konnte. »Entweder begleitet Jason mich, oder ich habe keine andere Wahl, als abzulehnen.«
    Blakely musterte sie schweigend.
    Sie fuhr fort: »Er ist schon bei anderen Ausgrabungen dabei gewesen. Ich weiß, dass er klarkommt.«
    »Ich halte das nicht für klug.« Er lächelte schwach.
    »Er ist ein zäher und gewitzter Junge.«
    Blakely zog eine Grimasse. »Schließen Sie sich dem Team an, wenn wir uns in diesem Punkt einigen?« Er hielt kurz inne, nahm seine Brille ab und rieb über die Abdrücke auf seinem Nasenrücken. Er schien laut nachzudenken. »Ich glaube, er könnte in der Alpha-Basis bleiben. Dort ist er sicher.« Er setzte die Brille wieder auf und streckte ihr über den Tisch hinweg seine Hand hin. »Einverstanden.«
    Erleichtert atmete sie auf und schüttelte seine trockene Hand. »Und warum machen Sie sich solche Umstände, um mich in Ihr Team zu bekommen?«
    »Ihr Spezialgebiet. Die Anthropologie der primitiven Felsenbewohner. Ihre Arbeit über die Gilahöhlen war hervorragend.«
    »Dennoch, warum ich? Es gibt andere Paläoanthropologen mit ähnlichen Forschungsinteressen.«
    »Aus unterschiedlichen Gründen. Erstens«, zählte er an seinen Fingern ab, »haben Sie bei anderen Ausgrabungen unter Beweis gestellt, dass Sie ein Team leiten können. Zweitens, Ihre Nase fürs Detail ist unübertroffen. Drittens, die unnachgiebige Beharrlichkeit, mit der Sie Rätsel lösen. Viertens, Sie sind körperlich in Bestform. Fünftens, ich habe Respekt vor Ihnen. Sonst noch Fragen?«
    Fürs Erste zufrieden und leicht verlegen, schüttelte Ashley den Kopf. Es gelang ihr, nicht zu erröten. Auf ihrem Gebiet bekam man selten Lob zu hören. Peinlich berührt, änderte sie das Thema des Gesprächs. »Da wir jetzt Partner sind, können Sie mir vielleicht verraten, wo Sie dieses einzigartige Artefakt entdeckt haben.« Sie stand auf, um den Tisch abzuräumen. »Ich nehme an, irgendwo in Afrika.«
    Er lächelte. »Nein, eigentlich in der Antarktis.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter, um zu erkennen, ob er sie auf die Probe stellte. »Auf diesem Kontinent gibt es keine primitiven Kulturen. Da ist nur unfruchtbares Gletschereis drauf.«
    Blakely zuckte mit den Schultern. »Wer hat von darauf gesprochen?«
    Sie klapperte mit dem Geschirr in der Spüle. »Wo dann?« Sie drehte sich zu ihm, lehnte sich an die Spüle und trocknete sich mit einem feuchten Küchenhandtuch die Hände ab.
    Er deutete mit dem Finger auf den Boden.
    Darunter.

2
    Black Rock, Australien
    BENJAMIN BRUST BEOBACHTETE eine braune Küchenschabe, die durch das weiße Waschbecken schlitterte. Er ging zum Gitter hinüber und fuhr sich mit der Hand über die Bartstoppeln auf seinen Wangen, die ihm seit seiner Inhaftierung gewachsen waren. An der Zellentür war der Gestank nach altem Urin schwächer. Ein Wachsoldat in Khakiuniform schaute von dem GQ-Magazin auf seinem Schoß hoch. Ben nickte ihm zu, und der Wachmann wandte sich ohne weitere Reaktion wieder seiner Lektüre zu.
    Wenigstens erholte sich Bens Kunde, Hans Biedermann, zusehends – Gott sei Dank. Eine Anklage wegen unfreiwilligen Totschlags konnte er wahrlich nicht gebrauchen. Biedermann sollte heute nach Deutschland zurückfliegen. Für die kleine Eskapade hatte er gerade mal eins auf die Finger bekommen, während Ben als Organisator der Expedition eine lange Haftstrafe im Militärgefängnis vor sich hatte.
    In den vergangenen fünf Jahren hatte sich Ben darauf spezialisiert, diejenigen, die den richtigen Eintrittspreis zahlen konnten, zu exotischen Schauplätzen und seltenen Sehenswürdigkeiten zu begleiten. Ausflüge, die es

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