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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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eine Frau außergewöhnlich. Ihre Haut hatte die Farbe von Bronze, ein satter kupferroter Ton, der verriet, dass sie viel Zeit an der frischen Luft verbrachte. Aber was ihm den Atem nahm, war ihr schwarzes Haar, das ihr in lässigen Locken bis auf die Hüften hing.
    »Darf ich Ihnen noch einen ausgeben?«, fragte er und betonte seinen australischen Akzent. Damit zog er die Aufmerksamkeit der Damen immer auf sich.
    Sie hob ihre linke Augenbraue. »Die Drinks sind umsonst«, sagte sie, »sie gehen aufs Haus.«
    Sein spitzbübisches Lächeln wurde breiter. »Wenn das so ist, wie wäre es dann gleich mit zwei Drinks?«
    Sie starrte ihn schweigend aus ihren grünen Augen an.
    Er streckte ihr seine Hand hin. »Ben Brust. Aus Sydney.«
    »Das hätte mir Ihr Akzent schon verraten können«, sagte sie mit dem Anflug eines Lächelns. »Aber er klingt eher nach Westaustralien, weniger nach Neusüdwales.«
    »Nun«, sagte er, ließ seine Hand sinken und ging stotternd in die Defensive, »eigentlich bin ich auf der Schafstation meines Vaters in der Nähe von Perth aufgewachsen. Westaustralien. Aber die meisten Menschen wissen nicht, wo …«
    »Dachte ich es mir doch.« Sie nahm ihren Drink und wandte sich ab. »Die Besprechung müsste gleich anfangen.«
    Bevor sie ging, musste er noch um wenigstens einen Knochen betteln. »Und Sie sind?«
    »Ashley Carter.« Sie glitt an ihm vorbei.
    Ben schaute ihr nach. Nicht gerade der Gang einer Professorin. Er trank den Rest seines Biers und genoss den Anblick.

3
    Buenos Aires, Argentinien
    ASHLEY GING ZU dem jungen spanischen Mann, der ihren Ausweis kontrollierte. Nickend öffnete er die Tür. Im Raum befanden sich Stuhlreihen mit etwa fünfzig Sitzen, von denen nur ein Viertel besetzt war. Ein Platzanweiser führte sie zu einem reservierten Sitz in der ersten Reihe und entfernte sich dann. Sie zitterte in dem leichten Kostüm, das sie trug, und wünschte, man würde den Thermostat höher drehen.
    Jetzt, wo sie saß, ging sie die Ereignisse der vergangenen Wochen im Geiste durch; ihre alten Ängste tauchten wieder auf. Eine besonders.
    Jason.
    Sie hasste es, ihren Sohn allein im Hotelzimmer zurückzulassen. Heute Abend war er ihr sehr still vorgekommen; er war nicht so ausgelassen gewesen wie sonst. Ihre Finger krallten sich in ihre Handtasche.
    Und dann diese Mission. Ein postalisch zugestellter Brief mit den Flugtickets und der Aufforderung, sofort zu kommen. »Für alles Weitere ist gesorgt«, hatte darin gestanden. Keine weiteren Einzelheiten.
    Ein Mann setzte sich neben sie. »Ach, hallo.«
    Sie blickte sich kurz um. Es war wieder der Typ aus Australien. Zum Teufel. Konnte man nicht einmal für einen Augenblick in Ruhe gelassen werden? Die einsamen Canyons von New Mexico zu Hause waren ihr noch nie so reizvoll vorgekommen.
    »Ich möchte es noch einmal versuchen …« Er streckte die Hand aus. »Benjamin Brust.«
    Um ihn nicht zu verletzen, schüttelte sie ihm kurz die Hand. Und jetzt hau ab, dachte sie.
    Er lächelte sie an. Weiße Zähne, rotbrauner Teint, kräftige Wangenknochen, in den Augenwinkeln Krähenfüße von der Sonne. Volle Lippen.
    »Was wissen Sie von alldem hier?«, fragte er.
    Ashley zuckte mit den Schultern, versuchte, die beginnende Konversation im Keim zu ersticken, und wandte sich ab.
    »So viele Geheimnisse«, murmelte Ben.
    Sie nickte. »Vielleicht erhalten wir in Kürze einige Antworten.«
    Er schwieg, doch sie fühlte seine Gegenwart an ihrer Seite. Sein Rasierwasser war würzig und intensiv, er atmete tief und gleichmäßig.
    Sie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Das Auditorium war fast voll. Langsam wurde es warm. Sie wünschte, man würde den Thermostat reparieren.
    »Trauen Sie ihm?«, fragte er flüsternd.
    »Nein«, antwortete sie und blickte geradeaus. Sie wusste, wen er meinte. »Überhaupt nicht.«
    Von einem der Eingänge aus beobachtete Blakely, wie sich der Saal füllte. Sein Team hatte sich auf den fünf Sitzen in der ersten Reihe eingefunden. Er gab seinem Assistenten Roland am anderen Ende des Raums ein Zeichen.
    Roland nickte und hob ein Mikrofon an den Mund. »Meine Damen und Herren, bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein. Wir fangen gleich an.«
    Noch wenige Augenblicke Unruhe, weil ein paar Nachzügler eintrafen, dann wurden die Türen des Auditoriums geschlossen und das Licht leicht gedämpft. Blakely bestieg das Podium und stellte sich hinter das beleuchtete Rednerpult. Er tupfte die Stirn mit einem Taschentuch ab. Seine Rede konnte er

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