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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Angst, es hätte dich erwischt«, sagte Kevin mit klappernden Zähnen und zitternden Händen.
    »Ist wirklich alles okay?«
    »Ja. Ich begreife langsam … Ich musste …« Er zögerte.
    »Lobec?«
    Kevin nickte und wies mit dem Kopf zum Heck. »Tot.« Sein Zittern verstärkte sich.
    »Bist du sicher?«
    Er antwortete nicht. Sie ging hinter die Steuerkonsole. Beim Anblick des leblosen Körpers zog sie heftig die Luft ein.
    »Du hast recht.«
    »Ich habe mir eingebildet, du wärst auch tot. Er hat auf dich geschossen, du bist nach hinten gefallen …«
    »Nein. Ich bin rückwärts über Bord gesprungen. Ich habe darauf spekuliert, dass er mit einem normalen Kopfsprung vorwärts rechnet. Und damit lag ich anscheinend richtig. Eine seiner Kugeln pfiff an meinem Ohr vorbei.«
    »Ach, jetzt geht es mir ein ganzes Stück besser.«
    »Sprechen wir nicht mehr davon. Ich muss dich nun erst einmal von diesen Handschellen befreien.«
    Sie holten die Schlüssel aus Lobecs Tasche, zogen die Leiche zur Backbordseite, und Kevin legte eine Bootsplane darüber, während Erica mit Hilfe der Bootspumpe das Deck von Blut säuberte.
    Nach einer langen Debatte darüber, ob sie die Schießerei sofort der Polizei melden sollten, entschieden sie sich dafür, erst Agent Sutter vom FBI aufzusuchen. Sie wollten nicht das Risiko eingehen, wegen Mordes verhaftet zu werden, bevor sie beweisen konnten, warum sie auf der Flucht waren.
    In der Marina mietete Erica das Boot noch für einen weiteren Tag. Nachdem sie im Voraus und in bar bezahlt hatte, versprach ihnen der Angestellte, dass sich niemand daran zu schaffen machen würde.
    Von der Marina zur nächsten U-Bahn-Station waren es fünf Minuten. Bevor sie ihren Termin um neun Uhr wahrnehmen konnten, mussten sie noch eine letzte Sache erledigen.
    Der weiße Beton des J. Edgar Hoover Building glänzte im morgendlichen Sonnenlicht. Kevin musste blinzeln, so sehr blendete ihn die Helligkeit. In der Lobby warf er einen kurzen Blick auf seine Uhr. Noch vier Minuten. Sie waren pünktlich wie die Maurer. Erleichtert stieß er einen tiefen Seufzer aus. Das Schlimmste lag hinter ihnen. Nun galt es nur noch, Agent Sutter zu überzeugen.
    In der Regel wurden Leute, die ein Verbrechen melden wollten, an die Filiale des FBI sechs Blocks weiter nördlich verwiesen, aber Kevin hatte auf der Zentrale bestanden, weil sie ganz in der Nähe des Naturkundemuseums lag. Eine geladene Schusswaffe mitzubringen, wäre ziemlich schwachsinnig gewesen, deshalb hatte Kevin seine Glock im Boot gelassen. Nachdem sie sich ausgewiesen hatten und durch einen Metalldetektor gegangen waren, näherte sich ihnen eine altmodisch gekleidete ältere Frau.
    »Ich bin Marian James, Mr. Hamilton, Assistentin von Special Agent Sutter.«
    »Hallo. Dies ist eine Freundin von mir, Erica Jensen. Wo finde ich Agent Sutter?«
    »Er erwartet Sie. Ich bringe Sie zu ihm ins Besprechungszimmer.« Im Aufzug drückte sie auf den Knopf des fünften Stocks. »Bis vor ein paar Minuten habe ich fest geglaubt, Sie kämen nicht.«
    Kevin sah sie verständnislos an. Auch Erica stutzte.
    Die Tür des Aufzugs öffnete sich. »Tut mir leid«, sagte da Erica, »aber ich verstehe Ihre Bemerkung nicht. Kevin hat sich den Termin doch in der vergangenen Woche geben lassen?«
    Marian ging den Flur hinunter. »Ja, aber gestern hat uns ein gewisser Mr. Tarnwell benachrichtigt, dass Sie nicht kommen würden.«
    »Tarnwell?«
    »Clayton Tarnwell. Sie kennen ihn, wenn ich mich nicht täusche.«
    »Ja. Was hat er denn gesagt?«
    »Nur, dass wir nicht davon ausgehen sollten, dass Sie den Termin einhalten. Den Rest muss Ihnen Agent Sutter erklären.«
    Da dämmerte es Kevin. Natürlich. Sein Handy. Er hatte das FBI damit angerufen. Tarnwell hatte sich vermutlich die Telefonate angesehen und die Verabredung mit Agent Sutter entdeckt.
    Auf der Schwelle zu einem kleinen Besprechungszimmer blieben sie stehen. Zwei Männer unterhielten sich darin, von denen der eine den Rücken zu ihnen gedreht hatte. Der andere, ein schlanker Schwarzer mit Geheimratsecken, er mochte etwas über vierzig sein, erhob sich bei ihrem Anblick.
    Der zweite Mann stand ebenfalls auf. Kevin hielt inne, als er ihn erkannte, aber Clayton Tarnwell war nicht weniger bestürzt als er.
    »Kevin. Dich habe ich … hier nicht erwartet.« Tarnwell gewann seine Fassung schnell zurück. »Ich bin froh, dass du dich stellst.«
    Der Schwarze im Anzug näherte sich Kevin. »Mr. Hamilton, Miss Jensen, ich bin Special

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