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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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… gefunden habe.« Lobecs Stimme war leiser geworden, er schwankte auf seinem Sitz und musste sich festhalten.
    »Wir müssen die Blutung zum Stillstand bringen«, erklärte Erica. »Gleich verliert er das Bewusstsein.« Sie wollte zu ihm gehen.
    Kevin hielt sie mit der linken Hand zurück. »Warte, bis wir in der Marina sind. Es sind nur noch ein paar Minuten.«
    »Wenn du eine Arterie erwischt hast, bleibt ihm vielleicht nicht mehr viel Zeit.« Sie versuchte, Kevins Arm beiseitezuschieben.
    »Erica, der Mann ist gefährlich, glaub mir. Wenn er …«
    Ein rasender Schmerz brachte ihn zum Verstummen. Lobecs Tritt hatte ihm die Waffe aus der Hand geschlagen. Klappernd fiel sie gegen die Backbordwand und prallte ab. Bevor Kevin reagieren konnte, schleuderte ihn Lobec rückwärts gegen die Steuerkonsole.
    Im nächsten Augenblick spürte er eine Hand an seiner Taille. Er begriff sofort, was los war, und umklammerte Lobecs Handgelenk mit beiden Händen, um ihn daran zu hindern, die SIG Sauer aus seinem Hosenbund zu ziehen.
    Erica, die beinahe über Bord gefallen wäre, hatte ihr Gleichgewicht wiedergewonnen, näherte sich Lobec von hinten und griff nach seiner ausgekugelten Schulter. Lobec heulte vor Schmerzen auf und ließ Kevin los. Die Waffe fiel zu Boden. Mit einem schwungvollen Faustschlag wollte er Erica zu Boden strecken. Sie duckte sich, allerdings nicht tief genug, und er erwischte sie am Kopf, so dass sie taumelte.
    Kevin griff nach der Pistole, doch bevor er sie aufheben konnte, stieß ihm Lobec das Knie in die Brust, so dass ihm der Atem wegblieb. Lobec warf ihn nach hinten.
    Während er um Luft rang, sah Kevin die Pistole unter einer Rettungsweste nicht weit von sich entfernt liegen. Er kroch hin, nahm die Waffe und richtete sie auf Lobec.
    Gleichzeitig schob sich Lobec, seine Waffe in der Hand, neben der Steuerkonsole hoch und zielte auf Erica im Bug des Boots.
    »Nicht schießen!«, schrie Kevin.
    Lobec ließ Erica nicht aus den Augen. »Ich habe gesehen, dass Sie die Glock geholt haben, Mr. Hamilton. Lassen Sie sie fallen, oder ich töte Miss Jensen.«
    »Und wenn ich schneller bin?«
    »Sie sind in Handschellen und Ihre Position ist ungünstig. Meine Chancen stehen viel besser.«
    »Wenn Sie schießen, töte ich Sie und habe noch immer das Laborbuch. Nun lassen Sie die verdammte Waffe fallen.«
    Erica sah zu Kevin. Er fand es merkwürdig, aber sie schien nicht so viel Angst zu haben wie er selbst. Sie sah ihn fest an, dann bewegte sie die Augen fast unmerklich zum Wasser und wieder zurück zu ihm. Ihre Beine waren gebeugt, sie stand auf dem Sprung. Kevin erriet ihre Gedanken, aber Lobec stand so nahe bei ihr, sie würde es nie schaffen. Kevin schüttelte den Kopf.
    »Wir wissen beide, wie das endet …«
    Das Brüllen eines startenden Düsenflugzeugs übertönte Lobecs Worte. Seine Augen suchten kurz nach der Lärmquelle. Erica sprang über Bord. Kevin, der damit gerechnet hatte, dass sie die Ablenkung nutzen würde, schoss Lobec in die Brust. Dieser fiel aber nicht tot um, sondern gab in der Sekunde, die Erica bis zum Eintauchen brauchte, drei Schüsse auf sie ab.
    »Nein!«, rief Kevin entsetzt.
    Lobec wandte sich ihm zu. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos. Keine Traurigkeit, keine Reue, keine Freude. Nur der entschlossene Blick eines Profis, der seine Pflicht erfüllt.
    Doch bevor er seine Waffe auf Kevin richten konnte, kam der ihm zuvor. Alle drei Kugeln trafen Lobec in die Brust. Bei jedem Treffer spritzte Blut. Lobecs Waffe fiel zu Boden. Einen Moment stand er da, als sei nichts geschehen. Nur sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert.
    Er sah verblüfft aus.
    Dann schloss er schläfrig die Augen und fiel nach vorn. Leblos schlug sein Körper auf das Deck.
    Kevin rannte zum Bug. Er erwartete, Erica im Wasser treiben zu sehen. Aber alles, was er auf der friedlichen Oberfläche des Potomac erkennen konnte, war das blanke Entsetzen in seinem eigenen Gesicht.

NEUNUNDDREISSIG
    Kevin ließ seine Pistole fallen und wollte gerade, von der Angst getrieben, Erica könnte sich unter dem Boot verfangen haben, kopfüber ins Wasser springen, als er an der Steuerbordseite eine Luftblase an die Oberfläche steigen sah. Es folgten eine zweite und eine dritte, bis plötzlich Ericas Kopf aus dem Wasser emporschoss.
    »Du lebst!«, entfuhr es Kevin.
    »Und du auch!«
    »Bist du verletzt?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Erica zog sich an der Reling ins Boot, und sie fielen sich in die Arme.
    »Ich hatte solche

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