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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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den beiden gleich zeigen. Er musste sie nur überraschen. Das würde ihm vermutlich am besten gelingen, wenn er ihnen reinen Wein einschenkte.
    »Ich kann es einfach nicht glauben, dass du auf ihn geschossen hast«, sagte Erica vorwurfsvoll.
    »Es ist nur eine Fleischwunde«, erwiderte Kevin, der beobachtet hatte, dass Lobec keine Miene verzog. »Er hätte nicht gehorcht, wenn ich nicht geschossen hätte. Es wird ihm auf Dauer nicht schaden.«
    Was stimmte. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt sah er schlimm aus. Seine Beinwunde blutete so sehr, dass sich eine Lache auf dem Boden bildete. Sein linker Arm baumelte an seiner Seite.
    »Sie haben sich vermutlich gefragt, warum ich Mr. Bern erschossen habe.«
    »Das wissen wir. Weil Sie ein ebenso habgieriges Miststück sind wie dieser Tarnwell. Sie wollten Adamas in Ihren Besitz bringen und Sie wollten mit niemandem teilen.«
    »Aber warum hat er dann zu mir gesagt, ich soll die Tasche in den Fluss werfen?«, warf Erica ein.
    »Was?«
    »Als ich ihm damit drohte, die Tasche in den Fluss fallen zu lassen, wenn er dich nicht freiließe, antwortete er, es sei ihm egal. Ich sollte sie ruhig in den Potomac werfen.«
    »Er hat geblufft.«
    »Ganz im Gegenteil, Mr. Hamilton. Miss Jensen hat völlig recht. Ich hatte gehofft, dass sie die Tasche fallen lassen würde.«
    »Ach ja? Und warum haben Sie Bern erschossen? Damit Sie uns freilassen konnten?«
    »Mr. Berns Tod war zur Wahrung der Interessen meiner Auftraggeber tragischerweise unvermeidlich.«
    »Tarnwells Interessen machten es erforderlich, dass Sie einen seiner Leute umbrachten und das Laborbuch vernichteten?«
    Lobec lächelte. »Nein. Mr. Tarnwell ist nicht mein wirklicher Auftraggeber.«
    »Was soll denn das schon wieder heißen? Wer sind Sie überhaupt?«, fragte Kevin irritiert.
    »Ich hätte gedacht, dass es Ihnen inzwischen klar sei. Ich bin Spion. Ich betreibe Industriespionage.«
    Im Augenwinkel sah Kevin, wie Erica sich ihm überrascht zuwandte, aber er ließ kein Auge von Lobec und hielt die Pistole nach wie vor auf dessen Kopf gerichtet. Die Blutlache um seine Füße wurde größer.
    Kevin zweifelte noch immer. »Wer sind Sie? Für wen arbeiten Sie wirklich?«
    »Mein richtiger Name tut nichts zur Sache. Meine Auftraggeber sind Konkurrenten von Tarnwell Mining and Chemical. Tarnwells Expansion erfüllt meine Auftraggeber mit großer Sorge. Ursprünglich sollte ich ihn nur beobachten. Er bildet sich ein, er hätte meine Freilassung aus einem mexikanischen Gefängnis bewirkt, und ich tanzte nach seiner Pfeife, weil ich käuflich sei.«
    »Und dann bot Ward Tarnwell das Adamas-Verfahren an, und nichts war wie vorher.«
    Lobec nickte. »Viele der Konzerne, die ich vertrete, sind weltweit an Diamantminen beteiligt. Ein Verfahren, das diese Investitionen wertlos macht, wäre ein inakzeptables Risiko.«
    »Also haben Sie tatsächlich nicht geblufft, als Sie mich aufforderten, das Laborbuch ins Wasser fallen zu lassen?«
    »Meine Auftraggeber haben kein Interesse daran, weil Teilen immer zu Unstimmigkeiten führt. Nur das Video in Ihrer Tasche war wirklich wertvoll. Wenn Ward mich nicht belogen hat, hätte ich damit etwas gegen Tarnwell in der Hand gehabt.«
    »Wie ist das zu verstehen?«
    »Haben Sie es sich denn nicht angesehen?«
    »Doch. Es zeigt das Experiment, bei dem es zu dem Laborunfall kam. Na und?«
    »Dann hat Ward doch gelogen.« Lobec sah erstaunt aus. »Aber es macht nichts. Tarnwell ist auch so beizukommen.«
    »Sie haben Tarnwell also nie geholfen?«
    »Manchmal hatte es den Anschein, damit er keine Lunte roch. Ohne Adamas ist er ruiniert. Er hat sein ganzes Geld in die Fusion mit Forrestal Chemical gesteckt. Wenn das Verfahren nicht bis morgen in seinen Händen ist, wird sein Unternehmen so wenig wert sein, dass er noch nicht einmal die Zinsen für seine Kredite aufbringen kann.«
    Kevin lachte. »Und Sie glauben wirklich, dass wir Ihnen diesen ganzen Schwachsinn abnehmen?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Die Wahrheit! Ich kenne Sie bereits unter zwei Namen. Wer weiß, wie viele Sie noch haben. Sie haben meinen Vater, Ward, Stein und Bern ermordet. Sie gestatten, dass ich Ihre Geschichte für ganz großen Quatsch halte. Erica, fahr los. Wir bringen den Typ zur Polizei. Sollen die doch feststellen, ob er die Wahrheit erzählt oder nicht.«
    »Ich muss darauf hinweisen, dass ich versucht habe, Sie zu beschützen. Tarnwell hat dreißig Leute, die nach Ihnen suchen. Die finden Sie, genauso wie … ich Sie

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