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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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aber er musste an rund vierzig Stellen genäht werden. Dann hatte sich jemand verbrannt …«
    Kevin hob die Hand. »Okay. Danke, dass du mich auf den neuesten Stand gebracht hast. Aber wenn du mit mir Abendessen willst, muss ich vorher über etwas anderes sprechen. Probier die mal aus.« Er reichte ihr seine Sonnenbrille.
    Sie musterte sie. »Ist das die Erste?«
    Er gab ihr keine Antwort. Stattdessen holte er seine Schlüssel aus der Tasche. Er nahm den Zündschlüssel seines neuen Mustang Cabriolets und zog ihn über die Brillengläser. Die Oberfläche veränderte sich nicht.
    »Mach du mal.«
    Sie traktierte die Brille mit dem Schlüssel. Keine andere Brille hätte das unbeschadet überstanden, aber diese blieb unversehrt.
    »Du könntest mit einem Panzer über die Gläser fahren, man würde keine Spur davon sehen.«
    »Wie dick ist die Beschichtung?«
    »Das ist ja gerade das Tolle. Es gibt keine Beschichtung.«
    »Willst du damit sagen, dass die ganze Brille aus Diamant besteht?«
    »Ja. Und das ist erst die Spitze des Eisbergs. Die Uni hat heute zwei weitere Lizenzverträge abschließen können. Den einen mit einem Ofenfabrikanten, der seine Öfen mit durchsichtigen Platten ausstatten will, und einen mit einem Unternehmen, das Kettensägen herstellt. Es will die Zähne seiner Ketten damit beschichten. Wenn es zu einem Abkommen mit De Beers kommt, steht uns auch der Edelsteinmarkt offen.«
    Als die Universität erfuhr, welche Tragweite die Erfindung hatte und mit welch hohem Einsatz Kevin sie für die Uni gerettet hatte, beschloss man, ihn an den Lizenzerlösen zu beteiligen. Es handelte sich nur um den Bruchteil eines Prozents, aber im Verlauf der nächsten Jahre bedeutete es Einkünfte in mehrfacher Millionenhöhe für Kevin. Bisher hatte er nur seinen geliebten alten Mustang ersetzt und eine größere Wohnung für sich und Erica gemietet. Er war so sehr mit seiner Doktorarbeit und der Adamas-Forschung beschäftigt, dass er keine Zeit hatte, Geld auszugeben.
    »Hast du etwas Neues von dem Prozess gehört?«
    »Nein, ich habe gestern versucht, CNN zu sehen, war aber so müde, dass ich schon schlief, als die Sache gesendet wurde.«
    Das heißeste Thema in Houston war derzeit Tarnwells Prozess. Er wurde unter anderem wegen mehrfacher Anstiftung zum Mord angeklagt. Kevin und Erica hatten ihre Aussage vor einer Woche gemacht, nachdem Tarnwells Anwälte monatelang um Verfahrensfragen gestritten hatten. Tarnwell saß ein, weil er eine mögliche Bedrohung darstellte und Fluchtverdacht bestand. Er gab sein letztes Geld für seine Verteidigung aus. Für seinen sogenannten Sicherheitsdienst war nichts mehr übrig. Infolgedessen hatten Kevin und Erica wenig zu befürchten.
    »Es dürfte bald vorbei sein. Tarnwell hat ein paar Zeugen für seinen guten Leumund benannt, aber ich glaube nicht, dass er damit viel erreicht hat. Nicht nach Berns Aussage.«
    Bern schien tödlich getroffen gewesen zu sein, aber Lobec hatte sein Herz knapp verfehlt; vermutlich wegen des Stoßes, den Kevin ihm versetzt hatte, und dank seiner kräftigen Konstitution hatte der bullige Bern überlebt.
    Überzeugt, dass Tarnwell ihn verschaukelt hatte, hatte Bern sich als Kronzeuge zur Verfügung gestellt, denn es stand denkbar schlecht um ihn, nachdem die Kugel, die man in Herbert Steins Leiche gefunden hatte, perfekt zu seiner Pistole passte. Kevins und Ericas Aussagen und das Video brachten den Fall für die Staatsanwaltschaft zu einem endgültigen und eindeutigen Ergebnis. Die ballistische Untersuchung bestätigte, dass Murray Hamilton durch einen Schuss aus Lobecs Pistole getötet worden war. Mit seiner Aussage, Lobec habe ihm befohlen, Kevin und Erica zu töten, hatte Bern sogar Kevins Behauptung untermauert, er habe Lobec aus Notwehr umbringen müssen.
    »Glaubst du, dass Tarnwell zum Tode verurteilt wird?«, fragte Erica.
    »Es spricht nichts dagegen.« Er sah ihren Gesichtsausdruck. »Ich weiß, was du denkst, aber wenn jemand den Tod verdient, dann er. Und außerdem wird es Jahre dauern, bis er hingerichtet wird.«
    Er blickte auf die Bibliothek. »Hast du Lust, dir die Renovierungen anzusehen, die wir bezahlt haben?«
    »Wir haben nicht wirklich dafür bezahlt.«
    »Hättest du lieber Tarnwells Namen auf die Sponsorenliste gesetzt?«
    Sie schlenderten zur Bibliothek. Neben dem Eingang war eine Plakette angebracht. An erster Stelle stand »anonym« und daneben die stattliche Summe von zweieinhalb Millionen Dollar. Ähnliche Schilder befanden

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