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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Geschichte?«
    »Alles, was ich Ihnen erzählt habe, ist wahr, ich schwöre es.«
    »Gut. Geben Sie mir die Nummer Ihres Autos.«
    Robley notierte sich die Zulassungsnummer. Er schüttelte den Kopf. Vielleicht brachte nicht die Hitze die Bekloppten auf Trab, sondern die Schwüle.
    Kevin stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als er den vertrauten grauen Honda in die Tankstelle fahren sah. Er stürzte aus dem Schatten des Lebensmittelmarktes hervor. Ericas Wagen war noch nicht zum Stehen gekommen, da hatte er schon die Tür aufgerissen und war ins Auto gesprungen.
    »Fahr. Romanelli. Dort ist es dunkel, und es ist bestimmt noch nicht voll.«
    Auf dem Weg zu dem italienischen Restaurant sah Kevin nach hinten, um einen eventuellen Verfolger auszumachen, besonders einen blauen Chevy.
    »Was ist denn los?« Sie musterte ihn, die Brauen in einer Mischung aus Sorge, Neugier und Skepsis gerunzelt.
    »Noch eine Minute. Hier wenden.«
    »Was?«
    »Ich will nur sichergehen, dass wir nicht verfolgt werden.«
    »Machst du Witze?«
    »Nein. Dann die erste links. Fahr!«
    »In Ordnung«, sagte sie mit einer Stimme, die sie normalerweise für kleine Kinder reservierte, die von ihren imaginären Freunden erzählen.
    Nachdem sie noch drei weitere Male abgebogen waren, war Kevin zufrieden. Niemand folgte ihnen. »Ich weiß, ich habe eben geklungen, als wäre ich bekloppt …«
    »Das tust du doch immer.«
    »Okay, ich klinge bekloppt. Aber ich wollte nicht auf dieser Tankstelle stranden.«
    Er lehnte sich zurück und schloss die Augen, dankbar für die Pause. Dann erzählte er Erica von seinen Erlebnissen. Sie unterbrach ihn nicht. Als er fertig war, fühlte er sich besser. Endlich sah er klarer, was sich abgespielt hatte.
    »Park irgendwo hinten, wo man uns nicht so leicht sieht«, bat Kevin, als sie das Restaurant erreicht hatten.
    Der Parkplatz war fast leer. Sie stellte den Motor ab.
    »Und warum sind wir nicht bei der Polizei, wenn die beiden auf dich geschossen haben?«
    Kevin seufzte. »Die Polizei glaubt mir nicht.«
    »Was?«
    »Nachdem ich dich angerufen hatte, habe ich Detective Robley angerufen.«
    »Und?«
    »Er hatte noch nie von zwei Polizisten namens Barnett und Kaplan gehört. Robley hat mich vermutlich auch für bekloppt gehalten, als ich ihn von der Tankstelle aus anrief. Er sagte, ich könnte meine Aussage zu Protokoll geben, aber das war’s auch schon. Vielleicht glauben sie mir, wenn sie den Mustang finden.« Er sah auf die Uhr. »In zehn Minuten soll ich mich wieder bei ihm melden. Eines steht fest, ich gehe nicht zur Polizei, bevor ich nicht weiß, was hier gespielt wird.«
    »Warum nicht? Was bleibt dir anderes übrig?«
    »Ich weiß nicht. Nach Hause kann ich nicht. Und wenn du mich fragst, könnte sogar die Polizei in die Sache verwickelt sein. Wenn die Typen tatsächlich Polizisten waren, erfahren sie es sofort, wenn ich den Fuß in eine Dienststelle setze. Es ist auch möglich, dass sie wissen, wer du bist.«
    »War das der Grund, warum ich meine Wohnung sofort verlassen sollte?«
    Kevin nickte. »Mich hat etwas gestört, als ich mit den beiden Typen sprach. Etwas, was dieser Kaplan sagte. Ich erzählte die Sache mit der E-Mail und dem Experiment, und auf einmal fängt er von Supraleitern an.«
    »Und?«
    »Ich hatte mit keinem Wort erwähnt, was für ein Experiment es war. Ich hatte nur gesagt, dass wir eins gemacht haben. Von den Supraleitern kann er nur wissen, wenn er das Gespräch zwischen dir und mir abgehört hat.«
    »Kevin, halt den Ball flach. Weißt du, wie verrückt das klingt?«
    »Weiß ich. Und sag jetzt bitte nicht, ich hätte zu viel Kino gesehen. Übrigens, sie haben deine Stimme auf dem Anrufbeantworter gehört, als ich im Wandschrank steckte.«
    Erica trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. »Und du glaubst, sie haben das Telefongespräch zu meiner Wohnung zurückverfolgt?«
    »Möglich wäre es. Wenn du mich fragst, könnten sie jetzt dort sein.«
    »Das ist völlig verrückt.«
    »Wem sagst du das.«
    »Wie wär’s, wenn wir hineingehen und drinnen weiterreden? Es wird allmählich heiß hier draußen.« Mit diesen Worten griff sie nach ihrer Handtasche.
    Romanelli war der letzte Schrei, ein Restaurant mit so schlechter Beleuchtung, dass man kaum erkennen konnte, was auf dem Teller lag. Es sollte vermutlich elegant und intim wirken, aber Kevin konnte das Lokal nicht ausstehen. Heute war die Dunkelheit jedoch genau das, was sie brauchten. Der Ansturm auf das Mittagessen hatte

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