Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
Vom Netzwerk:
ihr Handy. Sie kannte Kevin seit sechs Monaten, und er hatte sich nie irrational verhalten. Sie wusste zwar nicht, was los war, aber er hatte eine Heidenangst, sie könnte in ihrer Wohnung bleiben. Das reichte, um sie zu überzeugen. Sie steckte das Handy ein, verließ rasch die Wohnung, schloss ab, und zehn Sekunden später saß sie in ihrem Auto und war unterwegs zu der Tankstelle gegenüber von Fuddruckers.

ELF
    Die Klimaanlage im Hauptquartier der Polizei war wieder einmal kaputt, und Detective Guy Robley schwitzte wie in der Sauna. Das Thermometer stand auf neunundzwanzig Grad, und bald würde es noch heißer werden. Warum musste die verflixte Anlage ihren Geist ausgerechnet am heißesten Tag des Jahres aufgeben?
    Robley tippte seinen Bericht so schnell er konnte. Sobald er damit fertig wäre, würde er wieder in seinem kühlen Auto Zuflucht suchen. In diesem Treibhaus würde er keine Minute länger als unbedingt nötig bleiben. Sein Telefon klingelte. Ärgerlich unterbrach er sein Tippen.
    »Robley.«
    Es war Joe Johnson, ein Kollege aus dem Morddezernat. »He, Robe, da will jemand mit dir sprechen. Es ist dringend, sagt er.«
    »Wer?«
    »Hamilton heißt er. Er hat heute schon einmal mit dir wegen Stein gesprochen, sagt er.«
    »Der Verrückte? Warum nur bringt die Hitze diese ganzen Bekloppten auf Trab?«
    »Soll ich ihn abwimmeln?«
    »Nein, stell ihn durch.« Er murmelte leise: »Gottverdammte Hitze.«
    Kaum war der Anruf auf seiner Leitung, hörte er im Hintergrund Verkehrslärm und das Bimmeln einer Tanksäule.
    »Detective Robley am Apparat.«
    »Detective Robley, hier spricht Kevin Hamilton. Ich habe vor etwa dreißig Minuten bei Ihnen angerufen.« Die Stimme klang etwas höher, aber es war eindeutig derselbe Anrufer.
    »Ja, Mr. Hamilton, ich erinnere mich. Wir wurden unterbrochen.«
    »Es tut mir leid, ich musste auflegen.« Eine Pause entstand, als suchte der Anrufer nach Worten. »Man wollte mich umlegen.«
    Robley verdrehte die Augen. »Man wollte Sie umlegen, Mr. Hamilton?« Johnson, der mithörte, schüttelte den Kopf. »Während wir redeten oder hinterher?«
    »Ich weiß, es klingt verrückt, aber die beiden Kerle kamen an meine Tür und behaupteten, von der Kripo zu sein, schossen auf mich und jagten dann mit einem blauen Chevy hinter mir her.«
    »Haben Sie die Autonummer?«
    »Nein, ich konnte sie nicht sehen. Sie waren hinter mir her. Wir fuhren zu schnell.«
    »Ich verstehe. Hören Sie, Mr. Hamilton, kommen Sie doch zu uns und machen Sie Ihre Aussage hier, ja? Sie wissen schon, eine genaue Beschreibung der Angreifer und den Tathergang.«
    »Und dann?«
    »Dann sehen wir, was wir tun können.«
    »Ist das alles? Sie sehen, was Sie tun können? Die Typen wollten mich umlegen! Sie wissen, wo ich wohne.«
    »Warum sollten sie Sie umbringen wollen, Mr. Hamilton?«
    Schweigen am anderen Ende. »Ich weiß es nicht. Ich glaube, es hat etwas mit der E-Mail zu tun, die ich von Dr. Ward erhalten habe. Kennen Sie Michael Ward? Den Professor von der South Texas, der heute Morgen tot aufgefunden wurde? Ich war einer seiner Doktoranden.«
    »Der Professor, der mit seiner Frau bei einem Brand umgekommen ist?«
    »Ja. In seiner Nachricht heißt es, dieselben Kerle, die Stein erschossen hätten, wären hinter ihm her. Dann sagt er noch, es hätte alles mit einem Experiment zu tun, das wir gemeinsam durchgeführt haben.«
    »Was ist so besonders an diesem Experiment?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Das wissen Sie nicht.« Natürlich nicht.
    »Hören Sie, ich weiß aber, dass ein Typ in einem grauen Anzug und sein muskulöser Freund sich heute Morgen als Polizisten ausgaben, zu mir in die Wohnung kamen und mich zu erschießen versuchten.«
    Robley wischte sich die Stirn mit einem Taschentuch. »Wo wohnen Sie?«
    »Sycamore Apartments.«
    Eine Wohnanlage im Südwesten. Ihm lagen keine Meldungen vor, dass man dort heute Morgen Schüsse gehört hätte.
    »Hat noch jemand außer Ihnen die Schüsse gehört?«
    »Ich glaube nicht. Sie haben Schalldämpfer benutzt.«
    Nun reichte es Robley. »Schalldämpfer? Mr. Hamilton, Sie haben zu viel Kino gesehen.«
    »Wenn Sie mir nicht glauben wollen, mein Auto liegt an der Beechnut Street, genau östlich der Gleise. In der Fahrertür sind zwei Einschüsse.«
    Robley seufzte. »Okay, ich überprüfe es. Es ist ein schweres Delikt, sich mit der Polizei einen Scherz zu erlauben und ein Verbrechen zu melden, das nicht stattgefunden hat. Bleiben Sie bei Ihrer

Weitere Kostenlose Bücher