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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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noch nicht eingesetzt, die meisten Plätze waren leer. Er bat um einen Tisch in einer schummrigen Ecke am anderen Ende des Saales, um die Tür im Auge zu behalten.
    Sie bestellten jeder eine Diätcola und sagten der Bedienung, sie wollten sich erst noch die Karte ansehen.
    Kaum war der Kellner gegangen, fragte Erica leise: »Bist du sicher, dass es sich nicht doch um Polizisten gehandelt hat, die Robley einfach nicht kannte?«
    »Ich habe jedes Wort gehört, zwar gedämpft durch den Schrank, in dem ich mich versteckt hatte, aber Barnett hat eindeutig gesagt, Kaplan soll mich umlegen.«
    Er fragte sich, ob sich Ericas besorgte Miene wirklich auf seine Sicherheit bezog. »Du glaubst mir nicht.« Auf den Gedanken, dass sie ihm nicht glauben könnte, war er bis jetzt gar nicht gekommen.
    »Natürlich glaube ich dir«, widersprach sie sachlich. »Ich möchte nur wissen, was los ist. Du hast gesagt, du hättest keine Schüsse gehört.«
    »Sie müssen einen Schalldämpfer verwendet haben. Das Motorengeräusch dürfte laut genug gewesen sein, um einen Schuss zu übertönen.«
    »Wieso kannst du das so gut einschätzen?«
    »Mein Vater verstand etwas von Gewehren. Er hat mich oft mit zum Schießstand genommen. Außerdem habe ich die Einschläge in der Tür gesehen.«
    »Man konnte sie sehen, obwohl der Wagen so ramponiert war?«
    »Ja.«
    »Warum haben sie dich nicht einfach in deiner Wohnung erschossen?«
    Die Frage war nicht unberechtigt. »Ich weiß nicht. Ich weiß noch nicht einmal, warum sie mich überhaupt umlegen wollen. Es muss etwas mit der E-Mail von Dr. Ward und dem Experiment NV117 zu tun haben, etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Gut, nehmen wir einmal an, jemand will dich wegen der E-Mail umlegen. Dann muss die Lösung in der E-Mail zu finden sein. Wie war ihr genauer Wortlaut?«
    »Verdammt, hab ich völlig vergessen!«
    Der Ausdruck steckte ja noch in seiner Tasche! Er holte den Bogen heraus und strich ihn auf dem Tisch glatt.
    Erica las mit gerunzelter Stirn. Kevin überlegte zum x-ten Mal, was die Zeile mit dem Schlüssel in seiner Masterarbeit bedeuten mochte. Er kapierte den Zusammenhang nicht.
    »Was soll das heißen?«, fragte Erica. »Was hat deine Arbeit mit Wards Experiment zu tun?«
    »Keine Ahnung. Aber Ward wollte mir sagen, dass die Kerle hinter NV117 her sind.«
    »Vielleicht haben sie die Lösung ja schon und wollen nicht, dass du sie findest.«
    »Warum haben sie mich dann aber gefragt, was die Anspielung auf meine Arbeit bedeutet?«
    Erica zuckte nur mit den Schultern.
    Kevin sah auf seine Uhr. Es war Zeit, Robley anzurufen.
    »Ich werde den Barmann fragen, ob ich sein Telefon benutzen darf.«
    »Nimm meins.«
    »Nein. Robley braucht nicht zu wissen, dass wir zusammen sind. Für alle Fälle.«
    Er ließ den Ausdruck bei Erica und ging zur Bar. Es gelang ihm, den Barmann davon zu überzeugen, dass er nur ein Ortsgespräch führen wollte, und rief die Nummer an, die Robley ihm gegeben hatte.
    »Detective Robley.«
    »Hier spricht Kevin Hamilton.«
    »Was für ein Spiel treiben Sie eigentlich mit mir, Hamilton?«
    Diese Begrüßung hatte Kevin nicht erwartet. »Was soll das heißen?«
    »Ihr Mustang scheint um neun Uhr dreißig heute Morgen gestohlen worden zu sein.«
    »Was?«
    »Zum Glück haben wir ihn schon gefunden. Im Fourth Ward.«
    »Im Fourth Ward? Aber der Tank war leer. Wie ist er …« Kevin fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, während er nach einer Erklärung suchte. »Sie müssen ihn abgeschleppt haben. Haben Ihnen Ihre Beamten etwas über die Einschüsse gesagt?«
    »Ja, haben sie. Sie haben null Einschussstellen gefunden.«
    Kevin fiel die Kinnlade runter. »Das kann nicht sein. Ich weiß, dass ich zwei Löcher in der Tür gesehen habe.«
    »Sie haben auch keine Türen an dem Fahrzeug gefunden. Es war völlig ausgeschlachtet. Und der Rest sah aus, als habe man ihn zertrümmern wollen.«
    »Detective, glauben Sie mir. Ich weiß, es klingt merkwürdig, sogar verrückt. Aber es hat etwas mit Steins …«
    »Hamilton, ich weiß nicht, was Sie wollen, und es ist mir auch egal. Ich will nur weg aus diesem Treibhaus hier. Wenn Sie eine Kopie des Berichts für Ihre Versicherung brauchen, gern. Rufen Sie bei der Verkehrspolizei an. Für mich ist der Fall abgeschlossen.«
    Kevin hörte, wie der Hörer mit einem Knall aufgelegt wurde. Er warf ebenfalls den Hörer auf die Gabel. Mist! Vermutlich lästerte Robley gerade über ihn vor seinen Kollegen vom Morddezernat. Und da

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