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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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halb zehn kurz mit ihm telefoniert. Er sprach davon, dass jemand von der Kripo namens Robley ihn anrufen wollte. Kennen Sie einen Robley?«
    »Robley? Kommt mir nicht bekannt vor. Aber ich arbeite im Branddezernat. Es geht darum, ob Dr. Ward durch Brandstiftung umgekommen sein könnte. Robley gehört vielleicht zu einem anderen Dezernat. Wissen Sie, warum Mr. Hamilton ihn anrufen wollte?«
    Vielleicht hatte es nichts zu bedeuten, dass er Robley nicht kannte, aber sie blieb auf der Hut. »Er sagte etwas von Mr. Ward, aber ich weiß nichts Genaues.«
    »Dann verstehen Sie bestimmt, warum ich unbedingt mit ihm sprechen muss. Ich muss Sie bitten, mich zu begleiten. Ich möchte, dass Sie mir helfen, Mr. Hamilton zu finden. Wie ich bereits sagte, es ist dringend.« Wieder wies er zum westlichen Ende des Campus.
    Sie ging langsam neben ihm her. Er schien echt, aber sie würde es noch einmal prüfen.
    »Detective Patrick, da war noch etwas, vielleicht hilft es Ihnen. Kevin sagte, er habe mit zwei Kriminalbeamten gesprochen. Ich kann mich nicht genau an ihre Namen erinnern. Könnte sein, dass einer Barnett hieß. Sie könnten sie anrufen. Vielleicht ist Kevin sogar bei ihnen.«
    Patrick schien einen Augenblick lang zu überlegen. Dann sagte er: »Sie meinen Barnett und Kaplan. Wir könnten versuchen, zu ihnen Verbindung aufzunehmen, wenn …«
    In diesem Moment riss Erica die Hand hoch und sprühte. Schreiend fuhr sich der angebliche Kripobeamte mit den Händen durchs Gesicht. Während sie flüchtete, hörte sie ihn brüllen: »Schlampe!«
    Niemand war auf dem Hof. Sie stürzte zum nächsten Gebäude, an einem Schild vorbei, auf dem Cooper Physics Building stand. Sie riss an der Tür, vergeblich. Abgeschlossen. Sie rannte zur nächsten. Ein Keil hielt sie offen. Nach einem kurzen Blick auf den falschen Beamten, der keine vierzig Meter hinter ihr herrannte, riss sie die Tür auf.
    Laut Beipackzettel setzte das Spray einen erwachsenen Mann zwanzig Minuten außer Gefecht. Das war entweder eine Übertreibung oder sie hatte danebengetroffen.
    Sie rannte den Korridor hinunter. Zu ihrem Entsetzen schlug die Tür nicht zu. Sie war mit hydraulischen Türangeln ausgestattet und schloss sich unerträglich langsam.
    Erica nahm gleich die erste Treppe, die sich ihr bot. Ihre Schritte hallten auf dem Steinboden wider, aber sie konnte hören, wie ihr Verfolger die Tür aufstieß. Es klang, als wäre er über die Schwelle gestolpert, aber sie riskierte keinen Blick, sondern hetzte gleich zwei Stufen auf einmal nehmend voran.
    Der Korridor in der ersten Etage war dunkel, nur durch die Oberlichter über den Türen fiel etwas Licht in den Gang. Sie entschied sich, nach links zu rennen und drehte an jedem Knopf, um eine offene Tür zu finden.
    Nach drei erfolglosen Versuchen erreichte sie eine massive Metalltür mit Griff statt Knopf. Es war die letzte auf dem Flur. Sie drückte den Griff nach unten, ging hinein, schob die Tür zu und wollte sie verriegeln, sah dann aber, dass man dazu einen Schlüssel brauchte. Zwei Holzkeile, die offenbar als Türstopper dienten, lagen auf dem Boden. Sie versuchte sie festzuklemmen. Es gelang ihr nicht ganz, aber vielleicht würden sie trotzdem ihren Verfolger wenigstens eine Minute lang aufhalten.
    Ein Blick durch den Raum genügte, um zu erklären, warum er durch eine Metalltür gesichert war. Um sie herum standen komplizierte und vermutlich äußerst kostspielige Geräte. Wozu sie gut waren, hätte sie noch nicht einmal raten können. Jemand musste vergessen haben, das Labor abzuschließen, als er zur Kaffeepause ging. Er könnte in einer Minute, vielleicht aber auch erst in fünfzehn Minuten zurückkommen. Nicht dass irgendein Doktorand ihr würde helfen können. Gegen Patricks Dienstausweis würde sie mit der Wahrheit nichts ausrichten können.
    Die eine Wand des Raumes bestand vom Boden bis zur Decke aus eingebauten Schränken. Etwas, das wie ein riesiger Metallbehälter aussah, nahm ein Viertel der über fünfzig Quadratmeter ein. Beinahe wäre sie über eines der Kabel gestolpert, die die Geräte untereinander verbanden. Sie wählte den Notruf auf ihrem Handy.
    Es piepte. Kein Netz. Vermutlich wurde es durch die schwere Stahltür blockiert. Einen Festnetzanschluss hatte das Labor anscheinend nicht. Zurück konnte sie nicht. Diesem Patrick war sie auf Dauer nicht gewachsen.
    Verzweifelt sah sie sich nach einem Versteck um. Plötzlich fiel ihr die angelehnte Tür des Metallbehälters auf. Das

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