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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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»Jetzt kannst du reden.«
    »So schaffen wir es nicht. Wenn sie noch ein paar Mal nach meinen Füßen suchen, finden sie mich. Das Fenster des Mazda hier ist offen. Den Rücksitz kann man runterklappen. Ich klettere hinein und verstecke mich dahinter, bis sie weg sind. Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Okay.«
    Mit dem Rücken zum Chevy schob er sich vorsichtig auf die andere Seite, bis er die Fahrerseite des Mazdas erreicht hatte. Das Fenster war nur halb geöffnet. Er versuchte es mit dem Türgriff, aber die Tür war abgeschlossen. Ein Blick durchs Fenster zeigte ihm den Türöffner auf der Türinnenseite, neben dem Griff. An der Fahrertür würde es nicht anders sein.
    »Erica, ich muss mich aufrichten, um an den Türöffner zu kommen. Schauen sie gerade in meine Richtung?«
    »Nein. Das Spiel scheint zu Ende zu sein, Leute strömen von der anderen Seite her auf den Parkplatz. Die beiden schauen dort hin.«
    Gut, dachte Kevin. Die perfekte Ablenkung. Sie sahen beide nicht in seine Richtung. Er richtete sich auf, wobei er versuchte, mit dem Kopf hinter der Türsäule des Autos zu bleiben. Er schob den Arm durch die Fensteröffnung und fühlte das Velours der Innenverkleidung. Er streckte die Hand aus und ertastete das genoppte Plastik um das Schloss. Er legte die Finger auf den glatten Schließmechanismus, schob ihn vorwärts und hörte ein Klicken. Auf der Beifahrertür leuchtete eine rote Anzeige auf.
    Kevin zog den Arm zurück und bückte sich wieder.
    »Ich öffne jetzt die Tür. Ist die Luft rein?«
    »Sie sind beide etwa fünfzehn Meter von dir entfernt und sehen in die andere Richtung, aber sie könnten sich jeden Augenblick umdrehen. Am besten machst du es jetzt gleich.«
    Er hob den Griff und öffnete die Tür. Ein gellender Alarm ertönte.
    Selbst hinter den geschlossenen Scheiben in Teds Büro war er zu hören. Durchs Telefon hatte Erica das Gefühl, dass ihr Trommelfell gleich platzen würde. Sie riss den Hörer vom Ohr weg.
    Vor Schreck kippte Kevin nach hinten. Sein Telefon fiel zu Boden und klappte zu. Er versuchte zu flüchten, aber Barnett entdeckte ihn.
    Hilflos wurde Erica Zeuge, wie Kevin losrannte.
    »Die Zuschauer!«, schrie sie durch das geschlossene Fenster. »Lass dir von denen helfen!«
    Als könnte er sie tatsächlich noch hören, wandte sich Kevin den Zuschauerscharen zu. Barnett folgte, Kaplan rannte zu dem braunen Ford, in dem sie gekommen waren.
    Erica wusste nicht, was sie tun sollte, und rief den Notruf der Polizei an.
    Noch nie im Leben war Kevin schneller gerannt. Er war froh, das Übergewicht verloren zu haben, das er als Schüler mit sich herumgeschleppt hatte. Seinen langen Beinen verdankte er eine leichte Führung vor seinen Verfolgern.
    Ein Bürgersteig teilte den Parkplatz in zwei Hälften. Er sprang über einige Büsche auf die andere Hälfte, wo Zuschauer johlend den Sieg ihrer Mannschaft feierten. Es wurden von Minute zu Minute mehr Leute. Vielleicht würde es ihm gelingen, in dem Gewühl unterzutauchen und seine Verfolger abzuschütteln.
    »Haltet den Mann!«, schrie da Barnett von hinten. »Polizei! Haltet ihn!«
    Vier Studenten mit nackter Brust, die Hemden baumelten von ihren Shorts, stellten sich Kevin in den Weg. Ihre Freudenschreie waren verstummt, als sie Barnett hörten. Kevin versuchte, einen Haken zu schlagen, aber zwei packten ihn. Die beiden anderen hielten seine Beine fest, obwohl er nach ihnen trat.
    »Lasst mich los!«, schrie er. »Ihr wisst ja nicht, was ihr tut!«
    Barnett kam angerannt und richtete seine Pistole auf Kevin.
    Mit der linken Hand holte er seine Brieftasche aus der Jacke und zeigte den Studenten seine Dienstmarke. »Der Mann wird wegen Mordes gesucht.«
    »Er lügt!«, widersprach Kevin. »Er ist gar kein Polizist!«
    »Netter Versuch!«, spottete einer der Studenten. Sie würden einem Polizisten, der einen Verbrecher schnappte, keine Fragen stellen, besonders wenn dieser Polizist eine Pistole gezogen hatte. Im Gegenteil, sie klatschten sich stolz ab.
    »Sie haben eben einen Alarm gehört. Er hat versucht, in ein Auto einzubrechen, um zu fliehen.«
    Inzwischen hatte sich eine Menschentraube um sie gebildet, doch als Kaplan kam, machten die Leute Platz.
    Mit der Hilfe der Zuschauer konnte er nicht rechnen, das wusste Kevin, deshalb leistete er keinen Widerstand, als Kaplan ihn gegen das Auto schob, absuchte, ihm Handschellen anlegte und ihn schließlich auf die rückwärtige Sitzbank schubste. In der Ferne hörte Kevin Sirenen.
    »Auf die

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