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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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entfernt, kauerte Kevin hinter einem Sportwagen. Seine Tüte war auf den Boden gefallen, das Essen lag auf dem Asphalt verstreut. Der vierschrötige Kaplan näherte sich in einer Reihe, die dichter am Gebäude war. Barnett kam mit den geschmeidigen Bewegungen des erfahrenen Jägers näher.
    »Sind sie noch da?«
    »Ja, bleib in Deckung.«
    Sie suchte nach anderen Menschen auf dem Parkplatz. Da! Ganz rechts bewegten sich ein paar Leute in Richtung Stadion. Aber was nützten sie ihr? Selbst wenn sie ihre Aufmerksamkeit erregen konnte, was würden sie tun können?
    »Kevin, ich lege auf und rufe die Polizei.«
    »Nein«, flüsterte er. »Dafür haben wir keine Zeit. Sie haben mich vor der Flinte, bevor die Polizei hier ist. Du musst mir sagen, wo sie sind, damit ich zurück zum Auto finde.«
    Er hatte recht. Er musste wissen, wo seine Verfolger waren. Solange die beiden nicht wussten, dass sie oben im Büro stand, war Kevin im Vorteil.
    »Wo sind sie? Warum sind sie nicht einfach zu mir gerannt und haben mich kassiert?«
    »Vor fünf Tagen hast du auf sie geschossen. Wärst du an ihrer Stelle das Risiko eingegangen?«
    »Gutes Argument. Der Haken ist nur, dass die Pistole im Auto liegt.«
    »Ich weiß. Aber sie nicht. Okay, kriech bis zum Ende des blauen Autos, und auf ›Los!‹ rennst du zur nächsten Reihe.«
    »Mach ich.«
    Er schob sich ans Ende des Autos und wollte um die Ecke spähen.
    »Lass das!«, warnte Erica ihn. »Lass den Kopf unten. Ich schaue für dich. Ich sag dir, wenn die Luft rein ist.«
    Die Parkbuchten waren versetzt angeordnet. Erica hatte den Eindruck, dass es für Kaplan und Barnett schwierig war, mehr als nur eine Reihe zu überblicken. Solange Kevin vor ihnen blieb, war noch nicht alles verloren.
    Barnett nickte seinem Komplizen zu, und sie rannten in die nächste Reihe. Nun trennte sie nur noch eine Reihe von Kevin.
    »Los!«, befahl Erica.
    Wie eine Krabbe bewegte sich Kevin in aller Eile vorwärts. Unter anderen Umständen hätte Erica gelacht. Kaplan hockte hinter einer Limousine. Barnett stand erst hinter einem Kleinbus, doch dann legte er sich plötzlich flach auf den Boden.
    »Kevin! Er schaut unter den Autos durch.« Kevin war fast schon in der nächsten Reihe. »Bleib hinter den Rädern des grünen Autos, das du gleich erreichst.« Kevin rannte die letzten Meter und presste sich an der Stelle, wo das Vorderrad war, an das grüne Auto.
    »Was macht er?«
    »Pst! Er ist nur fünfzig Meter von dir entfernt. Er bückt sich noch. Jetzt hat er sich aufgerichtet. Ich glaube nicht, dass er dich entdeckt hat. Er zeigt nach links und späht um den Kleinbus herum zu seinem Komplizen.«
    Plötzlich rannte Kaplan zum Ende des Parkplatzes. Erica hörte Kevin leise fluchen. »Zurück!«, schrie sie.
    Kevin setzte sich vorsichtig in Bewegung.
    »Nein! Ich meine, bleib zwischen den beiden Autos in deiner Reihe.«
    Kevin zog sich zurück und war genau zwischen den beiden Autos, als Kaplan fünf Wagen zur Linken von ihm entfernt auf der Fahrbahn erschien. Wäre Kevin noch an der alten Stelle gewesen, hätte Kaplan ihn unweigerlich gesehen. Stattdessen rannte sein Verfolger mit geducktem Kopf zum Ende des Parkplatzes.
    »Was macht er denn jetzt?«, fragte Erica.
    Kevin flüsterte die Antwort: »Ich habe Barnett irgendetwas von Transporter rufen hören. Sie müssen ihn entdeckt haben und wollen mir den Weg abschneiden.«
    Kevins Hände waren schweißnass. Er wischte sie sich an seinen Jeans ab.
    »Erica, wenn mir etwas zustößt, wähle den Notruf und hau ab.«
    »Dir stößt nichts zu. Bleib ganz ruhig. Kaplan ist nun in der Reihe vor unserem Auto. Drei Reihen hinter dir. Barnett ist noch zwei Reihen dahinter, in meiner Richtung. Jetzt hat er sich in Bewegung gesetzt. Er schaut zwischen jedes Autopaar. Kaplan macht dasselbe.«
    »Wie weit die Reihe hinunter sind sie?«
    »Ich glaube, Kaplan ist zu weit weg, um dich zu sehen, wenn du den Kopf unten hältst. Aber Barnett ist nur sechs Autos entfernt von dir und scheint sich zu beeilen. Er sieht dich in wenigen Sekunden, wenn du nicht hinter dem roten Wagen verschwindest.«
    Das rote Auto war der Chevrolet hinter dem Mazda, neben dem er stand. Er huschte hinter ihn, so dass der Chevrolet und der Mazda zwischen ihm und Barnett waren. Sein Herz pochte heftig, während Erica ihn Schritt für Schritt weiterlotste.
    »Noch fünf Autos. Vier Autos. Drei Autos. Zwei Autos. Ein Auto. Er ist genau hinter dir. Okay. Er ist vorbei.« Sie wartete einige Sekunden.

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