Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
Vom Netzwerk:
Polizei von Blacksburg wirst du wohl nicht warten, Barnett, was?«, höhnte Kevin.
    Der Mann, der sich vor sechs Tagen Barnett genannt hatte, warf die Tür zu und drehte sich zu Kevin um. Seine tief liegenden grauen Augen lächelten. »Gestatten Sie mir, mich vorzustellen, Mr. Hamilton. Mein Name ist David Lobec.«
    Auf dem Weg nach unten nahm Erica gleich zwei Stufen auf einmal. Damit die Polizei sofort kam, hatte sie gesagt, bei einem Streit sei jemand erschossen worden. Dann hatte sie ihr Spray aus dem Labor geholt und war nach draußen gelaufen, um Kevin zu helfen.
    Mit schmerzender Lunge erreichte sie das Erdgeschoss. Vor der Eingangstür kniff sie die Augen zusammen, weil es so hell war.
    Rechts von ihr strömten Zuschauer auf den Parkplatz. Links war das Blinklicht eines Polizeiwagens zu sehen, der den Hügel hinauffuhr. Sie suchte den Parkplatz mit den Augen ab. Nirgendwo ein Zeichen von einem braunen Ford.
    Sie waren weg.

DREIUNDDREISSIG
    Kevin wurde in eine einsame Gegend weit entfernt vom Universitätsgelände gebracht. Dort warteten seine Entführer eine halbe Stunde, bis die Polizei den Pendlerparkplatz wieder verlassen hatte. Anschließend kehrten sie zum Campus zurück.
    Bern und Lobec nahmen die Treppe zum fünften Stockwerk von Derring Hall. Bei jedem Schritt betete Kevin, dass Erica mit der Diamantprobe geflüchtet war.
    »Das müsste es sein!«, sagte Bern. Er überprüfte die Nummer auf der Tür. »Das ist Huangs Labor.«
    »Den Schlüssel, Mr. Hamilton.« Lobec hielt ihm die offene Hand hin.
    »Ich habe keinen Schlüssel.«
    Lobec nickte Bern zu. Der tastete Kevin noch gründlicher ab als beim ersten Mal.
    Eine Minute später zuckte Bern mit den Schultern. »Er hat ihn tatsächlich nicht.« Lobec holte ein kleines Etui aus der Tasche und entnahm ihm zwei Metallstifte, die er in das Schloss einführte. Keine halbe Minute später konnte er die Tür öffnen.
    Trotz seiner Angst war Kevin beeindruckt. Damit sie ihn für cooler hielten, als er war, sagte er: »Das ging aber fix. Sie müssen sich oft ausschließen.«
    »Ich freue mich, dass Sie Ihren Humor behalten, Mr. Hamilton. Mr. Bern, warten Sie bitte vor der Tür, während ich mit Mr. Hamilton einen Blick in das Labor werfe.«
    Obwohl ihm Lobec mit gezogener Waffe ins Labor folgte, seufzte Kevin leise vor Erleichterung, als er sah, dass es leer war. Ericas Handtasche war weg. Auf dem Boden lagen einige Blatt Papier. Das war alles.
    Lobec ging als Erstes zu den Geräten, inspizierte den Laser und warf dann einen Blick in die Versuchsbox. »Es hat den Anschein, als habe sich Ihr Einkauf bei SciSurplus ausgezahlt. Das Gerät ist noch warm.«
    Kevin sank das Herz in die Hose. Lobec schien verstanden zu haben, was sie getan hatten.
    »Es sieht ganz danach aus, als habe Miss Jensen den Diamanten mitgenommen.« Lobec warf Kevin einen forschenden Blick zu: »Sie müssen sie gewarnt haben. Wie?«
    Kevin zuckte nur grinsend mit den Schultern.
    »Egal. Es bringt nichts, wenn wir das Labor durchsuchen. Das Protokollbuch wird Miss Jensen nicht vergessen haben, auch wenn sie in Eile war. Und wir wollen hier nicht herumtrödeln, falls sie noch einmal die Polizei gerufen hat. Nur in Mr. Huangs Büro sollten wir trotz allem einen Blick werfen, falls sie sich dort versteckt.«
    Im Büro trat er ans Fenster. »Ich verstehe. Sie hat von hier oben beobachtet, wie wir Sie verfolgt haben.«
    Wieder im Auto sagte er: »Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass Miss Jensen nicht mehr in Blacksburg ist.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Bern. Er saß neben Kevin. »Sie hat das Laborbuch.«
    »Ja, aber wir haben auch etwas, und das ist mindestens so wertvoll.«
    Im Roanoke Regional Airport stiegen Kevin und seine Kidnapper in einen luxuriösen Privatjet. Kevin musste Handschellen tragen, man hatte ihn aber ansonsten in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt. Der Flug dauerte keine Stunde. Kevin tippte auf eine nordöstliche Flugrichtung. Der Sonnenschutz neben seinem Sitz war zwar heruntergezogen, aber er sah, in welchem Winkel die Sonnenstrahlen durch die anderen Fenster einfielen. Im Hangar eines Flughafens, den er nicht identifizieren konnte, musste er wieder in ein Auto steigen. Als sie das Flughafengelände verließen, sah er ein Schild, auf dem »Dulles Airport« stand.
    Dreißig Minuten von Washington entfernt, nach einer Fahrt durch eine grüne Hügellandschaft mit vielen Gestüten, bog der Wagen in eine lange Auffahrt ein, die im Schutz von Ulmen und

Weitere Kostenlose Bücher