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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Eichen in der nachmittäglichen Sonne lag. Sie wand sich über einen Kilometer hinauf, dann mündete sie auf einen Platz vor einem weißen Herrenhaus im Plantagenstil. Die wuchtigen Säulen und das stattliche Giebeldreieck glänzten wie frisch gestrichen. Kevin hatte mit großem Unbehagen festgestellt, dass seine Begleiter keinerlei Versuch unternahmen, ihre Route vor ihm zu verbergen. Auch die Augen hatten sie ihm nicht verbunden. Er wusste genau, wo er war und wie er zurück zum Flughafen kam. Es konnte nur bedeuten, dass sie ihn töten wollten.
    Lobec holte ihn aus dem Auto, nahm ihm die Handschellen ab und führte ihn die Stufen zur Eingangshalle hinauf. Ein mit Marmor belegter Boden und große Türen rechts und links von einer geschwungenen Treppe schienen dem Herrenhaus in Vom Winde verweht nachempfunden zu sein. Lobec wies auf die rechte Tür, die in eine Bibliothek mit Perserteppich und Ledermöbeln führte. In den Kirschholzregalen standen neben wenigen Büchern Erinnerungsstücke und Preise.
    »Ah!«, sagte ein Mann, der in einem Ohrensessel saß. »Wie immer pünktlich, David.« Stehend überragte der Mann Kevin noch um stattliche zehn Zentimeter. Mit ausgestreckter Hand näherte er sich ihm: »Kevin Hamilton, ich bin Clayton Tarnwell.«
    Kevin ignorierte die Hand. »Sie sind also Clay? Was wollen Sie von mir?«
    Mit einem nachdenklichen Blick ließ Tarnwell seine Hand fallen und kehrte zurück zu seinem Sessel. »Setz dich, Kevin. Willst du einen Eistee?«
    Kevin blieb, wo er war. »Ich habe gefragt, was Sie von mir wollen, Tarnwell, wenn das Ihr richtiger Name ist.«
    Tarnwell sah zu Lobec. »Er hat was von mir, findest du nicht, David?«
    Wieder zu Kevin gewandt fuhr er fort: »Auch gut. Reden wir also nicht um den heißen Brei herum. Ich glaube, du weißt, was ich will.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Letzten Sonntag versuchte Ihr Gorilla hier, mich und meine Freundin umzubringen, und seither sind wir auf der Flucht.«
    »Übrigens, ich heiße tatsächlich Clayton Tarnwell. Schon was von Tarnwell Mining and Chemical gehört?« Kevin zuckte mit den Schultern. »Nein? Verständlich. Unser Jahresumsatz beläuft sich auf weniger als eine Milliarde Dollar. Kleingeld. Aber in drei Tagen wird sich der Wert meines Konzerns vervierfacht haben. Jeder Amerikaner wird seinen Namen kennen, und das wegen einer Sache, die ich deinem Professor abgekauft habe.«
    Kevin sah ihn unbewegt an.
    Tarnwell zog eine Augenbraue hoch und fuhr fort: »Erica Jensen hat über dreißigtausend Dollar für einen Laser hingeblättert. Interessant, denn dieses Gerät könnte bei dem Verfahren, das ich gekauft habe, gute Dienste leisten. Ich bin Chemiker, ich weiß also, wovon zum Teufel ich rede.«
    »Ach ja? Ich habe was von Ihnen? Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals einen Menschen getötet zu haben, weil ich nicht gekriegt habe, was ich wollte.«
    »Wenn du Michael Ward meinst – der Mistkerl hat versucht, mich aufs Kreuz zu legen. Ich habe das Potenzial seines Verfahrens erkannt und war willens zu investieren, damit es klappte. Ich hätte mein Unternehmen und meinen Ruf dafür aufs Spiel gesetzt. Zum Dank dafür, dass ich bereit war, das Risiko auf mich zu nehmen – was macht er? Er schmiert mich an. Stiehlt mir zehn Millionen Dollar – die ich wahrscheinlich nie wiedersehen werde. Das Geld allein reichte ihm nicht. Er wollte das Geld und das Verfahren obendrein. Tragisch, dass er und seine Frau verbrannt sind.«
    »Der Brand war kein Zufall.«
    »In den Nachrichten hieß es aber anders.«
    »Nun hören Sie schon auf. Und was war mit Herbert Stein? Und mit meinem Vater?«
    »Michael war tatsächlich der Meinung, ich hätte Herbert Stein umbringen lassen, aber Morde sind in Houston eine ganz alltägliche Sache. Dein Vater … das war Pech, aber so wie ich es verstanden habe, haben sich David und Richard verteidigt, nachdem er ihren Wagen gerammt hatte. Deshalb mussten sie dich in Blacksburg einsammeln.«
    Kevin erwiderte zähneknirschend: »Sie sind ein Mörder. So leicht können Sie sich nicht herausreden.«
    »Das habe ich gerade getan.« Tarnwell lächelte böse. »Genau das werde ich jedem erzählen, der mit diesem Laborbuch zu den Behörden geht. Was ich will? Ich will das, was ich bezahlt habe. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Lobec meldete sich zu Wort: »Und das Video.«
    Kevin bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen, aber es gelang ihm nicht.
    »Nach deiner Miene zu schließen, hat Michael

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