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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Wenn er es aufbrechen würde, um die sechs Meter nach unten zu springen, würde es der Wachposten vor seiner Tür hören und ihn abfangen, bevor er hindurchgeklettert wäre. Außerdem bezweifelte er nicht, dass es durch das Alarmsystem geschützt war. Ein Badezimmer mit einer Dusche, einem Waschbecken und einer Toilette war durch eine Lamellentür vom Zimmer abgetrennt. Auch das Bad war bis auf ein Handtuch völlig leer.
    »Schwimmt da was Festes?«, fragte Franco. Er ging in Richtung Badezimmer, ließ aber Kevin nicht aus den Augen.
    »Nein, ich habe nur gepinkelt. Es floss über, als ich zog.«
    »Setz dich in den Sessel, so lange ich mir die Sache ansehe.« Kevin setzte sich. Franco in seinem grauen italienischen Anzug verschwand im Bad.
    Kevin war überrascht über seine eigene Schauspielerei. Die Toilette war zwar tatsächlich blockiert, aber Kevin wusste ganz genau warum. Er hatte von seinem Bettlaken einen Streifen abgerissen und ihn so tief in die Toilette geschoben, dass ihn nur ein Installateur mit dem richtigen Werkzeug würde herausholen können. Kevin war sich ziemlich sicher, dass Tarnwell keinen Fremden ins Haus holen würde, solange er ihn gefangen hielt. Er setzte darauf, dass man ihn ein anderes Bad benutzen lassen würde.
    Franco kam zurück.
    »Was ist los?«, fragte Kevin.
    »Seh ich aus wie ein Installateur? Wie zum Teufel soll ich das also wissen?«
    »Was soll ich tun? Die Toilette kann ich nicht benutzen, sie ist bis zum Rand voll. Wenn ich noch einmal ziehe, fließt alles ins Zimmer.«
    »Ich dachte, Akademiker sind nicht auf den Kopf gefallen. Du hast doch gerade gesagt, dass du eben auf dem Klo warst. Wenn du noch einmal gehen musst, dann ziehst du halt nicht. Und jetzt möchte ich endgültig in Ruhe gelassen werden.«
    Er knallte die Tür zu. Kevin konnte nur hilflos in dem kahlen Zimmer warten.
    Zwei Stunden später war ihm noch immer nichts zu essen gebracht worden. Sein Hunger war inzwischen zu einem quälenden Ziehen geworden. Die Tüte mit dem Mittagessen hatte er auf dem Parkplatz der Uni in Virginia verloren. Er lag auf dem Bett und starrte in dem Dämmerlicht, das durch das Fenster drang, an die Decke. Die Ereignisse der vergangenen Woche lasteten schwer auf ihm. Tod und Zerstörung von solchen Ausmaßen hatte er noch nie erlebt. Außer seiner Mutter hatte er noch keinen Angehörigen verloren.
    Jetzt war er wie Erica. Ohne Eltern. Ohne Familie. Aber wenigstens hatte er sie. Ihm war nicht klar gewesen, wie stark seine Gefühle für sie geworden waren, bis er so ungeschickt mit seinem Geständnis herausgeplatzt war. Ohne sie hätte er das alles gar nicht durchstehen können. Sie fehlte ihm so sehr, dass er seinen schmerzenden Magen mit einem Mal gar nicht mehr spürte.
    Ein Schlüssel klapperte im Schloss. Kevin setzte sich auf.
    Franco kam mit einem Tablett. Hinter ihm David Lobec.
    »Mr. Francowiak hat mir gemeldet, dass es ein Problem mit der Installation gibt?«
    Franco stellte das Tablett auf den Schreibtisch. Es standen nur ein umgedrehter Pappbecher und ein Pappteller mit einem Sandwich und Pommes frites darauf.
    »Jungs, ihr reißt euch aber ein Bein aus«, kommentierte Kevin das magere Mahl. »Ihr wollt mich wohl aufpäppeln, wie? Bevor ihr mir zwanzig Millionen anbietet statt zehn.«
    »Sie sind ein witziger junger Mann, Mr. Hamilton«, entgegnete Lobec. »Es tut mir leid, dass wir Ihnen keine luxuriösere Verpflegung bieten können, mit Sicherheit begreifen Sie jedoch unsere Lage. Es wäre keine gute Idee, wenn Sie entkämen, bevor wir das Laborbuch in Händen halten. Dies ist der sicherste Raum des Hauses. Dennoch wird sich zu allen Zeiten jemand vor Ihrer Tür aufhalten.«
    »Eine funktionierende Toilette hätten Sie mir aber dennoch geben können.«
    »Ja, in diesem Punkt haben Sie natürlich recht. Ich habe entschieden, dass Mr. Francowiak und seine jeweilige Ablösung Sie zu einem anderen Badezimmer auf diesem Flur bringen dürfen. Ich habe Anweisung erteilt, dass Sie es nur dann benutzen dürfen, wenn Sie sich untadelig benehmen. Sollten Sie einen Fluchtversuch unternehmen oder irgendetwas anstellen, werden Sie an dieses Bett gefesselt, solange Sie hier sind. Ist das klar?«
    »Und wenn ich ein braver Junge bin, kriege ich einen Lutscher?«
    Lobec näherte sich Kevin bis auf wenige Zentimeter. »Sind Sie sich im Klaren darüber, Mr. Hamilton, dass Sie sterben, wenn sich Miss Jensen am Montag nicht auf der Arlington Brücke einfindet?«
    »Sie werden mich sowieso

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