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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mit jemandem?«, fragte Seth Cody. Cody? Ja, da war er, in Seths Hinterkopf. Eine Erinnerung. Cody, der Seth heimlich Swing-Stunden gab, und keiner von beiden hatte es mir gesagt, sondern stattdessen immer vage Ausreden dafür vorgebracht, warum sie immerzu „woanders“ sein mussten. Seth, der sich so sehr darum bemühte, dass ihm seine Füße gehorchten, damit er mit mir tanzen und mir näher sein konnte. »Sie hat Angst«, erwiderte der Vampir. »Sie glaubt, dass Liebe Schmerzen hervorruft.«
    Liebe ruft Schmerzen hervor.
    Ja, Seth liebte mich. Keine Schwärmerei, wie ich gedacht hatte. Keine oberflächliche Attraktion, von der ich ihn glaubte, abgebracht zu haben. Es war mehr, so viel mehr. Ich verkörperte alles in einer Frau, was er sich je vorstellen konnte: Humor, Schönheit, Intelligenz, Freundlichkeit, Stärke, Charisma, Sexualität, Mitgefühl … Seine Seele schien die meine erkannt zu haben, schien unbeherrschbar zu mir hingezogen worden zu sein. Er liebte mich mit einer Tiefe des Gefühls, die ich nicht einmal anzapfen konnte, obwohl ich es, glauben Sie mir, versuchte. Ich wollte es. Ich wollte alles spüren, wollte das brennende Verlangen in ihm aufsaugen. Es verzehren. Mich damit in Flammen setzen.
    Georgina!
    Von irgendwoher, aus weiter Entfernung, rief mich jemand, aber ich war zu sehr bei Seth. Zu sehr dabei, diese Energie in ihm zu absorbieren, diese Stärke, die mit seinen Gefühlen mir gegenüber verschmolzen war. Gefühle, hervorgerufen, ja, sogar verstärkt durch Küssen. Lippen weich und begierig. Hungrig. Fordernd.
    Georgina!
    Ich wollte eins mit Seth werden. Ich musste es werden. Ich brauchte ihn, um mich zu füllen … körperlich, geistig, spirituell. Hier war etwas … etwas in ihm verborgen. Ich konnte es nicht ganz erreichen, es schwebte im Hintergrund. Ein quälendes Wissensteilchen, das ich schon lange hätte erkennen sollen. Du bist mein Leben. Ich musste weiter hinein, die Hand nach mehr ausstrecken. Herausfinden, was sich da vor mir verbarg. Dieser Kuss war meine Rettungsleine, meine Verbindung zu etwas Größerem als ich selbst, etwas, nach dem es mich mein ganzes Leben lang schmerzhaft verlangt, das ich jedoch nie gekannt hatte. Ich konnte nicht aufhören. Konnte nicht aufhören, Seth zu küssen. Konnte nicht aufhören. Konnte nicht …
    »Georgina! Loslassen!«
    Grobe Hände rissen mich von Seth weg. Es war, als würde mir Fleisch aus dem Körper gerissen. Ich schrie vor Qual über die gerissene Verbindung auf, kämpfte gegen die Hände, die mich wegzerrten und festhielten. Ich krallte nach meinem Fänger, musste ich doch das Geheimnis herausfinden, das jenseits dieses Kusses lauerte, und es verlangte mich nach der vollkommenen Vereinigung mit Seth …
    Seth.
    Meine Hände fielen herab, und blinzelnd konzentrierte ich mich wieder auf die Außenwelt. Auf die Wirklichkeit. Ich befand mich nicht mehr in Seths Kopf; ich war immer noch in meinem Apartment. Ein Gefühl der Festigkeit machte sich in mir breit, und ich musste nicht an mir herabblicken, um zu wissen, dass mein Leib sich nicht mehr veränderte, dass ich mich nicht mehr in eine kleine, schlanke Frau mit honigfarbenem Haar verwandelte. Das Mädchen, das ich so lange gewesen war, lag wieder in mir begraben und würde nie mehr herauskommen, wenn es nach mir ginge. Seths Lebenskraft erfüllte mich jetzt bis zum Überquellen.
    »Georgina«, murmelte Hugh hinter mir und lockerte den Griff um meinen Arm. »Meine Güte, hast du mir einen Schrecken eingejagt!«
    Auf der anderen Seite des Zimmers sah ich Carter, verdreckt wie üblich, der sich über Seths Körper beugte.
    »Oh, mein Gott …!« Ich sprang auf, rannte zu ihnen und kniete neben dem Engel nieder. Seth lag auf dem Boden, die Haut bleich und schweißnass. »Oh, Gott. Oh, Gott. Oh, Gott. Ist er …?«
    »Er lebt«, sagte Carter zu mir. »Gerade noch.«
    Ich streichelte Seths Wange, spürte den feinen, gold-roten Schleier seines Beinahe-Barts, spürte, wie mir die Tränen in die Augen traten. Er atmete flach und abgerissen. »Das wollte ich nicht. So viel wollte ich nicht nehmen …«
    »Du hast getan, was du tun musstest. Du warst in schlechtem Zustand, hättest sterben können.«
    »Und jetzt könnte Seth …«
    Carter schüttelte den Kopf. »Nein. Wird er nicht. Er braucht Zeit, um sich zu erholen, aber er wird durchkommen.«
    Ich zog die Hand zurück, voller Angst, dass meine Berührung Seth noch weiteren Schaden zufügen könnte. Im Umschauen wurde ich mir

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