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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hatte. Der Ausdruck „mit dem Teufel schachern“ existierte nicht grundlos; die wenigsten Dämonen konnten einem Handel widerstehen.
    »Was könntest du mir denn bieten? Diese Sex-Sache hat nur bei meinem Sohn funktioniert, also denke nicht mal daran, sie jetzt wieder auszuprobieren.«
    »Ja«, stimmte ich zu, und meine Stimme wurde kräftiger, je weiter ich voranschritt. »Es hat bei ihm funktioniert. Es funktioniert bei allen Arten von Männern. Ich bin gut, Jerome. Besser, als du weißt. Warum bin ich wohl der einzige Sukkubus in dieser Stadt? Weil ich einer der besten bin. Bevor ich auf diesen Scheißkerl getroffen bin … diesen … ich weiß nicht, in welcher Stimmung ich jetzt eine Weile lang gewesen bin, konnte ich jeden Mann haben. Und nicht einfach nur um ihrer Kraft und Lebensenergie willen. Ich konnte sie manipulieren. Sie alles tun lassen, was ich von ihnen wollte, sie zu Handlungen der Sünde überreden, von denen sie nie zuvor geträumt hätten. Und sie täten alles. Sie tun es, und es gefällt ihnen auch noch.«
    »Weiter.«
    Ich holte tief Luft. »Du bist dieses „nur unterste Stufe, und das die ganze Zeit“ leid, stimmt’s? Bist meine Nachlässigkeit leid? Na ja, das kann sich ändern. Ich kann deine Aktien höher treiben, als du je geträumt hättest. Das habe ich früher schon getan. Du musst nur Seth gehen lassen. Er soll seine Erinnerungen nicht verlieren. Keine einzige!«
    Jerome musterte mich einen Moment lang, während es in ihm arbeitete. »Die ganzen „Aktien“ der Welt würden mir nichts nutzen, wenn er herumläuft und herausposaunt, was er gesehen hat.«
    »Dann sehen wir zunächst einmal, ob er damit umgehen kann. Wenn er sich erholt und erwacht, werden wir mit ihm sprechen. Wenn es nicht so aussieht, als ob er mit all dem zurande käme … na ja, dann kannst du seine Erinnerungen ausradieren.«
    »Wer wird beurteilen, ob er damit zurechtkommt oder nicht?«
    Ich zögerte, da ich diese Entscheidung nicht in die Hände des Dämons legen wollte. »Carter. Carter kann sagen, ob jemand die Wahrheit sagt.« Ich sah den Engel an. »Du wirst wissen, ob das in Ordnung ist, nicht? Okay, dass er … von uns weiß?«
    Carter warf mir einen merkwürdigen Blick zu, den ich nicht interpretieren konnte. »Ja«, gab er schließlich zu.
    »Was ist mit dir?«, fragte Jerome. »Wirst du dich an deine Abmachung halten – selbst wenn Carter zum Entschluss kommt, dass er ein Unsicherheitsfaktor ist?«
    Das war hart. Ich hatte das Gefühl, dass Jerome darüber nicht mit sich handeln ließe, aber ich war willens, das Risiko einzugehen, so viel Zutrauen hatte ich zu Seths Fähigkeit, mit unsterblicher Aktivität umzugehen. Ich öffnete den Mund und wollte mich schon einverstanden erklären, da erhaschte ich aus dem Augenwinkel einen Blick auf Hugh, der den Kopf schüttelte. Stirnrunzelnd tippte er auf seine Uhr und formte einige Worte mit dem Mund, die ich zunächst nicht verstand.
    Dann klickte es. Zeit. Ich hatte den Kobold oft genug über seinen Job reden hören, um die Regeln zu kennen: Schließe mit einem Dämon nie einen Handel mit einem offenen Ende ab. »Wenn Seth seine Erinnerungen behält, werde ich den Weg eines Sukkubus ein Jahrhundert lang gehen, ohne links und rechts zu sehen. Wenn sie gelöscht werden müssen, dann tu’s ich’s trotzdem, und zwar für … ein Drittel dieser Zeit.«
    »Die Hälfte«, konterte Jerome. »Wir sind keine Sterblichen. Selbst ein Jahrhundert ist nichts angesichts der Ewigkeit.«
    »Die Hälfte«, stimmte ich benommen zu, »aber nicht mehr, als das Überleben diktiert. Ich werde es nicht jeden Tag tun, wenn du das im Sinn hast. Ich werde mir nur nach Notwendigkeit einen Kick geben, dann aber einen heftigen. Einen sehr starken – beladen mit Sünde. Mit Männer von gutem Kaliber sollte es … äh, so etwa alle vier oder sechs Wochen der Fall sein.«
    »Da will ich mehr. Zusätzlichen Kredit. Jede zweite Woche, ob du es brauchst oder nicht.«
    Außerstande, noch weiter zu kämpfen, schloss ich die Augen. »Jede zweite Woche.«
    »Sehr gut«, sagte Jerome mit einem warnenden Unterton in der Stimme. »Aber du wirst dich an diese Übereinkunft halten, bis ich sie aus irgendeinem Grund für beendet erkläre. Nicht du. Du kannst dich hier nicht rauswinden.«
    »Ich weiß. Ich weiß, und ich akzeptiere.«
    »Handschlag darauf.«
    Er streckte mir die Hand entgegen. Ohne zu zögern, nahm ich sie, und kurz knisterte eine Energie um uns.
    Der Dämon lächelte schmallippig.

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