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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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nickte dann forsch und richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach unten. »Cady wird das gefallen. Vielen Dank.«
    Ich benötigte einen Augenblick, bis ich begriff, dass er einen seiner Charaktere meinte. Nina Cady zeigte eine notorische Abneigung gegen raues Wetter. Plötzlich plumpste mir der Magen bis auf den Boden. Es war ein Wunder, dass er das Platsch nicht hörte.
    »Schreiben Sie … schreiben Sie … etwas mit Cady und O’Neill? Gerade jetzt?«
    »Ja.« Das kam sehr beiläufig, als würden wir nach wie vor übers Wetter reden. »Nächstes Buch. Vielmehr, übernächstes Buch. Das nächste steht bereits zur Veröffentlichung an. Ich bin das hier etwa zu einem Viertel durch.«
    Ehrfürchtig starrte ich auf den Laptop, als ob er ein goldenes Götzenbild aus den alten Tagen wäre, das Wunder bewirken könnte. Regnen lassen. Die Massen ernähren. Ich war sprachlos. Dass das nächste Meisterwerk hier direkt vor mir entstand, dass ich einen Beitrag dazu leisten konnte, das war zu viel. Ich schluckte schwer, zog den Blick weg und brachte mich gewaltsam zur Ruhe. Schließlich konnte ich kaum Aufregung über eine Fortsetzung verspüren, wenn ich die aktuelle Folge noch lesen musste.
    »Ein Buch mit Cady und O’Neill. Wow. Das ist wirklich …«
    »Äh, also, ich bin eigentlich beschäftigt. Ich muss das jetzt zum Laufen bringen. Tut mir leid.«
    Bei diesen Worten erstarrte ich. »Was?« Wurde ich etwa weggeschickt?
    »Können wir später reden?«
    Ich wurde weggeschickt. Ich wurde weggeschickt, ohne auch nur angesehen zu werden. Die Hitze stieg mir in die Wangen.
    »Was ist mit meinem Buch?«, platzte ich unbeholfen heraus.
    »Hm?«
    »The Glasgow Pact. Haben Sie es signiert?«
    »Oh. Das.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich schicke Ihnen eine E-Mail.«
    »Sie schicken mir – also haben Sie mein Buch nicht dabei?«
    Seth schüttelte den Kopf und arbeitete weiter.
    »Oh, ja. Okay.« Ich verstand die Sache mit der E-Mail nicht, wollte jedoch meine Zeit nicht damit verschwenden, um seine Aufmerksamkeit zu betteln. »Nun gut, bis später dann. Sagen Sie uns, wenn Sie etwas brauchen.« Mein Tonfall war steif und kühl, aber ich bezweifelte, dass er es auch nur bemerkte.
    Ich gab mein Bestes, nicht die Treppe hinunterzustürmen. Wie konnte er sich so benehmen? Insbesondere, nachdem ich ihn gestern herumgeführt hatte. Berühmter Autor oder nicht, er hatte nicht das Recht, sich mir gegenüber wie ein solcher Blödmann zu verhalten. Ich fühlte mich wie vor den Kopf gestoßen.
    Weswegen vor den Kopf gestoßen? Weil er dich nicht beachtet hat?, schimpfte die Stimme der Vernunft in mir. Schließlich hat er keine Szene gemacht. Er war nur beschäftigt. Immerhin warst du diejenige, die sich darüber beklagte, dass er nicht schnell genug schreiben würde.
    Ich überhörte die Stimme und kehrte an die Arbeit zurück, immer noch ziemlich verärgert. Lange Zeit jedoch verhinderte der laufende Betrieb die Pflege meines verwundeten Egos, da der Nachmittag und der Personalmangel dafür sorgten, dass ich im Erdgeschoss gut zu tun hatte. Beim nächsten Mal, als es mir gelang, in mein Büro zurückzukehren, wollte ich mir eigentlich nur meine Handtasche schnappen, weil meine Schicht zu Ende war.
    Ich war gerade dabei, das Büro zu verlassen, da sah ich eine Nachricht von Seth im Posteingang meines E-Mail-Programms. Ich ging zum Computer hinüber und las:
    Georgina,
    Haben Sie sich jemals Maklerinnen genau angesehen – wie sie sich kleiden, welche Autos sie fahren? Die Wahrheit ist seltsamer als die Fiktion, sagt man. Gestern Abend habe ich meinem Bruder gegenüber mein Interesse bekundet, im Universitätsviertel zu wohnen, und er hat diese befreundete Maklerin angerufen. Kaum zwei Minuten später war sie da. Keine kleine Sache, vermute ich, da sich ihr Büro in West Seattle befindet. Sie fuhr in einem Jaguar vor, dessen glänzendes Weiß nur mit ihrem lichthellen Miss-Amerika-Lächeln zu vergleichen war. Während sie ununterbrochen darüber plauderte, wie aufregend es war, mich hier zu haben, hackte sie unentwegt auf eine Tastatur ein und suchte nach geeigneten Wohnungen. Ihre Nägel waren lang genug, um Kinder darauf zu pfählen. (Sehen Sie, mir ist wieder eingefallen, wie sehr Ihnen das Wort "Pfählen" gefällt.)
    Jedes Mal, wenn sie eine fand, die möglicherweise in Frage kam, wurde sie richtig aufgeregt: „Ja – ja. Oh, ja! Das ist es! Das ist es! Ja! Ja!“ Ich gestehe, als sie endlich fertig war, kam ich mir ausgelaugt und

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