Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
das Gesicht über ihrer Ereigniskarte. «Mist.»
    «Das ist nicht so viel, wie ich vor ein paar Runden zu zahlen hatte, als die Fabrikgesetze die Kinderarbeit um die Hälfte reduzierten», gab Maddie zu bedenken. Wie ich gehofft hatte, schien sie jetzt völlig entspannt zu sein.
    Kendall würfelte und bewegte ihre Spielfigur, einen Zinn-Oliver-Twist, drei Felder weiter. «Ich wünschte, ich hätte Arbeit, damit ich Kapitalismus für meine Investitionen ansammeln könnte.»
    «Kapital», sagten alle anderen wie aus einem Mund.
    Kendall sah zu mir auf. «Ich könnte in deiner Buchhandlung arbeiten. Heimlich.»
    «Und unheimlich im Weg sein», feixte Brandy.
    Kendall überhörte sie. «Brauchst du nicht noch Hilfe?»
    Ich zauste ihr das Haar. «Erst, wenn du volljährig bist. Leider.»
    Maddie zog ihre Spinning Jenny weiter. «Ja, hast du noch nichts aus diesem Spiel gelernt? Man macht uns wegen dir noch den Laden dicht! So einen Papierkram kann Georgina nun wirklich nicht brauchen.»
    «Wie ist dein Job als Geschäftsführerin?», fragte Brandy. «Schwerer?»
    «Zumeist… anders.»
    Kendall strahlte. «Ich könnte deinen alten Job haben.»
    «Tut mir leid. Nichts mehr frei. Maddie hat meinen Platz eingenommen.»
    Kendall seufzte.
    Seth landete auf einer Seidenmühle, die noch niemand gekauft hatte, und sammelte Scheine ein. «Die Mädchen sind gut ins Bett gekommen?»
    «Ja… Obwohl es für Kayla was schwierig war. Sie fürchtet sich vor Albträumen.»
    Er sah überrascht auf. «Das hat sie dir gesagt? Sie, hm, hat geredet?»
    «Ja, wir haben ein richtiges Gespräch geführt. Gelacht, geschrien, unsere Hoffnungen und Ängste geteilt. Ich glaube, sie hat eine Karriere als Redner vor sich.»
    «Was bedeutet ‹Redner›?», fragte Kendall.
    «Das meint, in der Öffentlichkeit was sagen», erklärte Maddie. «Reden halten. Vor anderen sprechen.»
    «Oh. Onkel Seth hat keine Karriere als Redner vor sich.»
    Wir lachten alle. «Nein», stimmte Maddie zu. «Er nicht. Ich bestimmt auch nicht.»
    Seth und sie klatschten sich ab. «Vereinte Introvertierte!»
    Brandy nahm eine weitere Ereigniskarte auf und stöhnte. «Ausbruch der Cholera! Nicht schon wieder!»
    Als der Abend schließlich endete und Seths Bruder und Schwägerin nach Hause kamen, freute es mich zu erfahren, dass sich Maddie wirklich wohlgefühlt hatte.
    «Kinder sind gar nicht so schlimm, solange sie solche Intelligenzbestien wie die Sprösslinge der Mortensens sind. Terry und Andrea waren ebenfalls nett. Gute Gene in dieser Familie.»
    «Ju», stimmte ich zu. Maddie benötigte ganz eindeutig mehr gesellschaftlichen Umgang. Sie war fröhlich und beschwingt und ihre Augen funkelten aufgeregt. Es war ein guter Abend gewesen.
    Ich ließ sie bei Doug raus und fuhr in mein Apartment zurück. Die Götter des Parkens waren heute nicht mit mir, und am Ende stellte ich den Wagen fünf Blocks entfernt ab. Im Dahingehen kam ich an einer Zeitungsbox der Seattle Times vorbei. Normalerweise überfliege ich die Schlagzeilen im Geschäft, hatte es heute allerdings nicht getan. Ich blieb davor stehen, weil ein Artikel meinen Blick auf sich lenkte.
    Es war eine seltsame Geschichte über einen Mann aus Seattle, der wahnsinnig geworden war. Er hatte geträumt, dass es seiner ums Überleben kämpfenden Familie Wohlstand und Sicherheit einbrächte, wenn er über den Puget Sound schwimmen würde. Traurigerweise war er nicht allzu weit gekommen, bevor er in dem eiskalten Wasser ertrank. Die Ironie bei der Geschichte war jedoch die, dass seine gewaltige Lebensversicherung ausbezahlt wurde, obwohl man das Unternehmen durchaus als selbstmörderisch einstufen konnte. Am Ende erhielt seine Familie ihren Wohlstand und ihre Sicherheit.
    Ich sah die Zeitung ausdruckslos an und dachte daran, wie die Kräfte des armen Mannes nachgelassen hatten und er in den dunklen Wogen versunken war. Auf einmal erinnerte ich mich wieder an diesen Morgen und ich konnte die Kälte und Nässe wieder am ganzen Leib spüren. Eine halbe Sekunde lang stockte mir der Atem. Es war, als würden sich meine Lungen mit Wasser füllen, sodass ich erstickte. Mich schauderte und ich strich mir abwesend mit den Händen über die Arme, und das Déjà-vu überwältigte mich fast. Wasser. Überall Wasser. Kälte. Schwärze. Ersticken.
    Zitternd konnte ich meinen Weg schließlich fortsetzen. Ich musste unbedingt ins Warme.
    Kapitel 12
    «Ich kann’s nicht glauben, dass du schon wieder da bist», sagte Dante, als ich am

Weitere Kostenlose Bücher